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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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diese wunderbare, schreckliche Transformation eingeleitet hatte. Auf einer fellbezogenen Chaiselongue räkelte sich ein entzückendes Model provokativ in schwarzer Spitzenunterwäsche und hochhackigen Schuhen, ein verheißungsvolles Lächeln auf den Lippen.
    Eine Hand ergriff das Magazin. Ein Gesicht, welches das künstliche Ebenbild des Models auf dem Foto war, lächelte zufrieden. Die Wandlung war vollendet, und sie war perfekt. Wo einst nur ein verzerrter Knoten eines unförmigen Wurzelwesens gewesen war, stand nun eine herzzerreißend schöne Frau: dichtes, volles Haar, dunkel wie die Mitternacht, perfekt geschnittene Züge, in die sich jede Kamera auf Erden augenblicklich rettungslos verlieben musste, ein schlanker und dennoch sinnlicher Körper, der lebendige Kraft ausstrahlte, und ein durchdringender Blick, der soeben seine Umgebung erfasste, sie mit den Bildern anderer Welten verglich und entschied, dass die Unterwerfung der Erde samt allem, was auf ihr kreuchte und fleuchte, nichts weiter wäre als ein Picknick, ein Spaziergang im Park …
    Eine schmale Klinge aus kaltem Stahl blitzte in den Schatten auf, ein Messer glitt plötzlich über die Kehle der Frau. »Hey, schöne Frau«, sagte eine Stimme hinter ihr. Sie drehte den Kopf gerade weit genug, um die kalten, unheimlichen Augen eines besonders widerlichen Vertreters der Stadtparkbewohner zu erblicken, gekleidet in einen langen schwarzen Ledermantel. Allerdings blieb ihr kaum genug Zeit, seinen Anblick in ihrem Gedächtnis zu speichern, ehe er sie brutal hinter die Bäume zerrte.
    »Bleib ruhig, dann lasse ich dein Gesicht heil«, krächzte er ihr ins Ohr. Dann leckte er langsam über ihren Hals wie ein Gourmet beim Genuss des ersten Bissens eines exquisiten Festessens und grinste. »Mmmm. Du schmeckst gut.«
    Ruhig und bemerkenswert unaufgeregt griff die Frau über ihren Kopf nach hinten, packte den Möchtegern-Ladykiller am Kragen, schälte ihn wie ein Stück Obst und verschlang ihn in einem Stück. Eine Boa Constrictor hätte eine Menge von ihr lernen können.
    »Mmmm«, sagte sie und leckte sich die Lippen. »Du auch.«
    Dann sah sie an sich herab und entdeckte eine unansehnliche Wölbung, die den zuvor so makellosen Sitz ihres roten Negligees beeinträchtigte. Nachdem sie diesen unerwünschten Bierbauch mehrere Male mit dem Bild aus der Zeitschriftenwerbung verglichen hatte, schüttelte sie missbilligend den Kopf; so ging es wohl nicht. Also verzog sie sich ins Gebüsch, und wenige Momente später war ein ungeheuerliches Rülpsen zu vernehmen. Ein paar Augenblicke unangenehmen Würgens brachten alles wieder in Ordnung. Als sie wieder zum Vorschein kam, war ihr Bauch wieder so flach, wie sie es wünschte.
    Lächelnd nahm sie den Ledermantel an sich, den zurückzulassen sie ihre Mahlzeit genötigt hatte, und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.
    Serleena war angekommen.

Kapitel 4
    Einer der großen Vorzüge von New York City ist, dass man, egal zu welcher Stunde, ob früh oder spät oder so spät, dass es schon wieder früh ist, immer einen Platz finden kann, wo man sich hinsetzen und eine Tasse Kaffee nebst einem Stück Kuchen kriegen kann. Und der beste Ort für diese Art der Entspannung ist, natürlich, ein Diner.
    Diner existieren in New York City tatsächlich. Existieren? Nein, sie blühen und gedeihen – wenn auch nicht diese Fresswagen aus der guten alten Zeit, diese verchromten, einsam gelegenen Kisten, die man noch immer außerhalb der Städte am Straßenrand vorfinden kann und die so auffällig an die alten AirStream-Wohnwagen erinnern. Dank der baulichen Beschränkungen in New York City sind auch Diner üblicherweise nicht von anderen Restaurants zu unterscheiden, abgesehen natürlich von der Masse an Neonleuchten, die der Öffentlichkeit Namen wie ›The Westway Diner‹ oder ›The Metro Diner‹ oder auch Kuriositäten wie ›The Malibu Diner‹ nahe bringen sollen.
    Das Empire Diner passte nicht ganz in diesen homogenen architektonischen Trend. Behaglich eingenistet in einer Nachbarschaft, die unter dem Namen Chelsea bekannt war, verströmte es seinen nostalgischen Charme, ohne sich dabei allzu sehr im Kitsch zu verlieren. Es war, was es war – was für ein Gebäude schon als ziemlich buddhistische Einstellung gelten konnte –, von den Art-Deco-Lettern an der Fassade bis zu den Fünfziger-Jahre-Bildchen, welche die Speisekarte zierten.
    Und das Diner servierte guten Kuchen, ein Gütezeichen jedes echten Diners, eben das, was

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