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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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»Hey, Kay! Sie sind ja wieder da«, meinte er grinsend.
    »Jep«, antwortete Kay.
    Ein zweiter Agent blickte von der Autopsie auf. »Irgendeine Idee, was den hier geschafft haben könnte?« Immerhin hatte man nicht jeden Tag Gelegenheit, einen der Gründungsväter um Rat zu fragen. Dies war eine weit größere Anerkennung für Kay als tausend jubelschreiende Frischlinge, die ihm seinen Kaffee ins Büro liefern wollten. Wenn die alten Kollegen wie selbstverständlich davon ausgingen, man würde ohne weitere Umstände seine Arbeit wieder aufnehmen, als wäre man nie fort gewesen, war das oft die beste Begrüßung für einen Zurückgekehrten. Dazu bedurfte es keines großen Getues.
    Kay betrachtete die Leiche und schürzte die Lippen. »Ich hatte mal einen Cousin, der war genauso groß. Ist an ‘ner Erdnuss erstickt«, kommentierte er und ging ohne ein weiteres Wort davon.
    »Erstickt …«, murmelte der erste Agent nachdenklich. »Wäre möglich.« Er grübelte kurz, in welcher der Körperöffnungen der verstorbenen Kreatur die schuldige Nuss stecken mochte. Dann sagte er zu Jay: »Schön, dass er wieder da ist.«
    »Ich schmeiße nachher eine Party«, entgegnete der vollständig in den Hintergrund gedrängte Jay mit mürrischem Blick.
    In seinem Büro erledigte Zed gerade seine Tagesarbeit am Eierschirm, als Jay hereinkam. Die Landschaft, die auf dem Schirm zu sehen war, war eine Einöde aus Schnee und Eis, ein eisiger Alptraum, der irgendwo aus der antarktischen Wildnis zu stammen schien. Mitten in dieser frostigen Wüstenei stand ein Mann in einem MIB-Anzug und unterhielt sich per Kommunikator mit Zed. Das musste wirklich ein toller Anzug sein, überlegte Jay, um seinen Träger derart immun gegen die beißende Kälte zu machen.
    Natürlich war der Anzug nicht unbedingt das Erstaunlichste an der Szene, die der Eierschirm zeigte. Das war die Identität des Anzugträgers. Entweder hatte Zed eine Vorliebe für Pop-Videos entwickelt, oder der King of Pop hatte beschlossen, sich zum König der Eiszapfen krönen zu lassen.
    Wenn man andererseits die wahre Identität und den Herkunftsplaneten des berühmten Stars bedachte, war ein Gig in der Antarktis für ihn das, was für echte Erdlinge ein Strandspaziergang war.
    »Wie ist es gelaufen?«, wollte Zed von dem Alien wissen, das der Öffentlichkeit unter dem Namen Michael Jackson bekannt war – sein richtiger Name war definitiv nicht dazu gedacht, von Menschenzungen artikuliert zu werden.
    Michael schien sehr mit sich zufrieden zu sein, als er berichtete: »Zed, die Drolacks sind weg, und das Abkommen ist unterzeichnet.«
    »Gut gemacht«, lobte Zed. In Wirklichkeit hörte er nur halb zu. Es war schwer, sich auf Feld-Wald-und-Wiesen-Berichte zu konzentrieren, wenn der ganze Planet auf einem Seil über einem Krokodilteich schlafwandelte.
    Michael wusste dies jedoch nicht. Er verfolgte seine eigenen Ziele. »Zed, was ist mit dem Job bei den MIB, den Sie mir versprochen haben?«, erkundigte er sich.
    »Wir arbeiten noch an dem Gleichberechtigungs-Programm für Aliens«, erwiderte Zed. »Ich halte Sie auf dem Laufenden.«
    »Moment mal«, protestierte Michael. »Das ist aber nicht das, was Sie mir versprochen haben!«
    Zed wandte sich von dem Bildschirm ab und ging davon. »Die Verbindung bricht zusammen. Ich kann Sie nicht mehr hören«, sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Zed? Hallo? Zed?«, rief Michael verzweifelt in seinen Kommunikator.
    »Ich rufe Sie zurück.«
    »Ich könnte Agent Em sein!«
    Der Rest seines Einspruchs wurde von einem Klick abgewürgt, dem das Freizeichen folgte, als Zed sich umdrehte, um Agent Jay zu begrüßen. Dann sah er, wer außer Jay sein Büro betreten hatte.
    »Kay!«, rief er und klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken. Doch seine anfängliche Freude über das Wiedersehen mit seinem alten Waffenbruder verblasste schnell angesichts der drohenden Gefahr. »Mein Freund«, sagte er. »Ich glaube, die Erde steckt in Schwierigkeiten, und Sie sind vielleicht der Einzige, der sie retten kann.«
    Kay schien nicht sonderlich beeindruckt. »Weder Regen noch Schnee können mich aufhalten«, verkündete er mit einer nachlässigen Geste.
    »Guter Mann«, sagte Zed, ohne zu kapieren, dass er soeben einen Teil des Glaubensbekenntnisses eines Postangestellten vernommen hatte, das plötzlich für das Schicksal eines ganzen Planeten relevant sein sollte. Sein Blick wanderte zu Jay. »Besorgen Sie ihm eine Waffe und erklären Sie ihm die Lage«,

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