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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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wies er ihn an. »Dann gehen sie mit ihm rüber zur Deneuralisation.«
    Jay machte sich nicht die Mühe, Zeds Befehle zu bestätigen. Das war auch nicht notwendig. Er kam ihnen schlicht mit der gleichen Geschwindigkeit und Tüchtigkeit nach, die auch einen wurmzerkauten U-Bahnwagen außer Sichtweite und das ganze unerfreuliche Geschehen aus dem Gedächtnis von ungefähr fünfundachtzig Personen verbannen konnte. Er schickte sich an, mit seinem alten Partner zu verschwinden.
    Frank der Mops trottete hinter ihnen her, als Zeds Ruf ihn mit der Macht eines Würgehalsbandes zurückzerrte. »Ah, Frank, diesen Fall werden die beiden zusammen bearbeiten«, sagte er, was so viel bedeutete wie: nur die beiden. Immerhin war er so freundlich, sich eines beinahe entschuldigenden Tonfalls zu befleißigen, doch das machte die Sache auch nicht besser. Der kleine Außerirdische ließ sichtlich enttäuscht den Kopf hängen.
    Zed galt nicht gerade als zart besaitet. Er war der große Boss der MIB, und er trug eine jederzeit humorlos-geschäftsmäßige Haltung zur Schau, gegen die sogar Kays eigener schroffer Stil so weich wie ein drei Wochen alter Pfirsich erschien. Nichtsdestotrotz …
    »Frank«, sagte er sanft. »Ich bin auf der Suche nach einem neuen Assistenten.«
    Der Mops blickte auf.
    »Kein Außendienst«, fuhr Zed fort. »Aber du bekommst eine anständige Zahnbehandlung.«
    Die schlechtesten Zähne der ganzen Organisation – gelb, unregelmäßig und dicht über den Wurzeln von einer dünnen, braunen, klebrigen Masse überzogen – zeigten sich Zed in all ihrer scheußlichen Pracht, als ein zufriedenes kleines außerirdisches Hündchen ihn mit einem breiten Lächeln anstrahlte.

Kapitel 10
    Innerhalb der Organisation nannte sich einer der vielen, durch Glaswände von der Haupthalle der MIB-Zentrale abgetrennten Räume offiziell Tech Unit. Dies war das Land, in dem die Träume jedes großen Kindes wahr wurden, das sich je an einem Feuerwerk oder dem Besitz eines Luftgewehres erfreut hatte – oder an dem, was passiert, wenn man einen brennenden Chinakracher in der Schultoilette runterspült.
    Ja, dies war das MIB-Lager für alle möglichen Arten aufregender Alien-Technologie, in dem sich sonderbare Maschinen und bizarre Gerätschaften ebenso fanden wie Waffen, deren unglaubliche Feuerkraft man auf den ersten Blick nicht einmal annähernd erahnen konnte.
    Jay nannte diesen Raum den Spielzeugladen. Dies war der Ort, den man aufsuchen sollte, wenn man einen Planeten retten wollte und auf der Suche nach überzeugenden Mitteln der Überredungskunst war, nur für den Fall, dass jemand anderer Meinung sein sollte. Wenn Sie es mit Kreaturen zu tun haben, die über Mr. Smith und Mr. Wesson nur lachen würden, als wären es Mr. Laurel und Mr. Hardy, dann ist dies das Wunderland, wo bereitliegt, was immer Sie brauchen, um das entscheidende Argument auf Ihrer Seite zu wissen.
    Jay erinnerte sich noch genau daran, wie er zum ersten Mal außerirdische Waffen zu Gesicht bekommen hatte, damals, in Jeebs’ Pfandleihe. Zuerst war er hin und weg gewesen, doch das hatte nicht lange vorgehalten. Seine Begeisterung hatte sich schnell gelegt. Ebenso rasch war die leise Stimme in seinem Kopf verstummt, die beharrlich behauptet hatte, was er da sähe, könne gar nicht real sein. Beides war dem unwiderstehlichen Drang gewichen, diese Dinger in die Finger zu kriegen, um herauszufinden, wozu so ein Baby imstande war.
    Später hatte Kay ihn auf die nächste Ebene geführt, als er ihn in die Zentrale der Men in Black gebracht und ihm gezeigt hatte, was die Tech Unit zu bieten hatte. Jeebs’ Pfandleihe konnte da schlicht nicht mithalten. Jay hatte sich etwa so gefühlt wie das arme Kind, das sehnsüchtig in das Schaufenster des Spielzeugladens geschaut hatte, um sich dann plötzlich mit einer American Express Gold Card in New Yorks Spielzeugpalast Nummer Eins, F.A.O. Schwarz, wiederzufinden.
    Für Kay war der Spielzeugladen nun nicht einmal mehr eine Erinnerung, und es war Jays Aufgabe, dies so schnell wie möglich zu ändern. Die Tische in diesem Raum waren mit allem möglichen unglaublich faszinierendem Zeug beladen, und zum ersten Mal, seit sie Truro verlassen hatten, sah Jay so etwas wie Interesse in Kays Augen aufleuchten.
    »Tech Unit«, machte Jay seinen Partner mit seiner Umgebung bekannt. »Die fortschrittlichsten Technologien des ganzen Universums befinden sich in diesem Raum.« Obwohl er sich innerlich immer noch jedes Mal vorkam wie ein

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