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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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blickte er an Kay herunter, musterte die Bermudashorts, Teil der offiziellen Sommeruniform der Postangestellten der Vereinigten Staaten, erhaschte einen Blick auf die Knie seines ehemaligen Partners und musste noch breiter grinsen.
    »Gott, ich habe Sie vermisst«, sagte er kopfschüttelnd.
    In Kays versteinerter Miene regte sich noch immer nichts, als die Fahrstuhltür aufglitt und den Blick auf die Haupthalle der MIB-Zentrale freigab. Nichts schien ihn zu erschrecken, zu ängstigen oder auch nur genug zu beeindrucken, als dass sich irgendeine Emotion für eine andere Person sichtbar in seinen Zügen niedergeschlagen hätte.
    Was fließt bloß durch seine Adern?, überlegte Jay. Eiswasser?
    Das oder was auch immer. Jedenfalls schritt Kay nun mitten durch die versammelten Aliens, die sich eine Ruhepause auf diesem Planeten erhofften, als begegne er ihresgleichen tagtäglich. Nun, in Truro hatte er einigen von ihnen tatsächlich Tag für Tag die Hand geschüttelt, zumindest denen, die Hände hatten, doch er hatte sie bis zum heutigen Tag nie in ihrer wahren Gestalt gesehen.
    Blauhäutige Klöße mit Warzen, Kreaturen mit Tentakeln, halb Wombat, halb Verkaufsautomat, schleimüberzogene Vielfüßer, die aussahen wie extravagante Damenhüte und deren ständig wechselnde Hautfarbe niemals zu den Vorhängen in irgendeinem Zuhause passen würde, all diese und noch viel mehr glitten und watschelten und schlurften durch Kays Blickfeld und hinterließen doch keinen stärkeren Eindruck bei ihm als ein Moskitostich bei einem Nilpferd.
    Der Typ ist ein Naturtalent, dachte Jay. Gut, dass gerade er damals in diese erste Begegnung reingestolpert ist. Ausbildung ist eine Sache, aber wer zu den MIB will, der muss es einfach schon von Natur aus draufhaben.
    Er rückte seine Krawatte zurecht und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, während er daran dachte, dass dies derselbe Mann war, der ihn dazu gebracht hatte, sich den Men in Black anzuschließen. Unwillkürlich musste er lächeln. Der Mann hat Talent, und er ist klug genug, auch die Talente eines anderen zu erkennen.
    Dann erlosch sein Lächeln. Verdammt schade, dass er sich an nichts mehr erinnern kann.
    Was in Jays Augen nicht nur wahr, sondern auch schmerzlich anzusehen war. Obwohl Kay sich aufmerksam umsah, klingelte es offensichtlich nicht in seinem Hirn. Zumindest war ihm keine Reaktion anzusehen.
    Andererseits mochte zwar der Anblick der MIB-Zentrale auf Kay keine Wirkung haben, Kays überraschendes Auftauchen hatte dagegen eine umso größere Wirkung auf die MIB-Zentrale.
    Das Erste, was Jay auffiel, war das Geflüster, das rundherum aufbrandete, als er und Kay den Raum durchquerten, dahinplätschernde Geräusche aus den Mündern jener Dienst habenden Agenten, die Zeuge der Rückkehr einer Legende wurden.
    »Kay …«
    »Hey, sehen Sie mal, ist das nicht …?«
    »… sein Bild gesehen. War vor meiner Zeit, aber …«
    »… dachte, er wäre …«
    »… natürlich ist er nicht tot. Welcher Arsch hat Ihnen denn den Quatsch erzählt?«
    »Das ist er, das können Sie mir glauben.«
    »… Klon?«
    »Ich schwöre bei Gott, wenn ich das Arschloch in die Finger kriege, das diese blöde Klongeschichte verzapft hat, dann …«
    »Ja, das ist Kay.«
    »Kay? Wirklich?«
    »Was macht der denn wieder hier?«
    »… meinen Sie, er erinnert sich noch an mich?«
    »Willkommen zu Hause.«
    »Schön, Sie zu sehen.«
    »Agent Kay …«
    Einige quittierten seine Rückkehr mit einem freundlichen Nicken, einige mit einem taktvollen Gruß, einige streckten nur so schnell und kurz die Daumen hoch, dass der Vorgang an sich durchaus zu kontroversen Diskussionen hätte führen können. Das Geflüster, die gemurmelten Grüße und hastigen Gesten folgten den beiden ehemaligen Partnern quer durch die Haupthalle.
    Ein eifriger junger Frischling, dem man die überbordende Begeisterung des Anfängers noch an der Stirn ablesen konnte, lief hinter ihnen her. Sein Geburtsname war Vergangenheit, alle Spuren seiner früheren Existenz waren ausgelöscht worden, ebenso wie seine Fingerabdrücke, doch er war noch so neu bei dem Verein, dass ihm das alles nichts ausmachte. Im Moment ging es ihm allein darum zu beweisen, dass er seinen Job beherrschte, der Welt zu zeigen, dass Agent Gee wirklich zu den Besten der Besten gehörte.
    Mit der Konzentration eines Laserstrahls stürzte er sich auf die Erfordernisse des Augenblicks, was allzu oft dazu führte, dass ihm alles entging, was sich nicht

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