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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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nichts in die Ohren«, bettelte Charlie, der es nicht lassen konnte, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
    Scrad brachte ihn zum Schweigen, fest entschlossen, Serleenas Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was er/sie geleistet hatten, statt auf das, was sie bisher nicht geschafft hatten. Also bemühte er sich, ihr Interesse an den befreiten Gefangenen zu wecken, die auf ihre Inspektion warteten.
    Das Motto der Men in Black – offiziell oder inoffiziell – lautete von jeher: Rettet die Erde vor dem Abschaum des Universums. So zumindest stand es im Internet. Und diese Aliens waren der Inbegriff des Abschaums.
    Serleena stolzierte an der Reihe soeben befreiter Gefangener entlang wie General George S. Patton bei der Truppenparade, oder genauer wie Lee Marvin bei der Begutachtung der verschiedenen Sadisten, Kriminellen und Idioten in dem Film Das dreckige Dutzend.
    Ihr gefiel, was sie sah.
    »Gefangene der MIB«, sagte sie langsam und nachdenklich, nicht ohne den Augenblick ausgiebig zu genießen. »Der Abschaum des Universums. Nun, dann ist jetzt wohl der Abschaum am Zug. Mir läuft die Zeit davon, also werde ich mich kurz fassen: Wer mir Kay bringt, bekommt die Erde.«
    Ein ganz einfaches Geschäft; unkompliziert und überaus verlockend für die frisch gemusterte Truppe. Die bunteste Truppe, die man sich vorstellen konnte. Einige der Gefangenen sahen definitiv humanoid aus – humanoid genug, um sich mitten unter die Erdlinge zu mischen, ohne dass auch nur ein Mensch mit der Wimper zucken würde. Andere sahen nicht ganz so normal aus – hier war einer, dessen Mund so klein war, dass es ein Wunder wäre, sollte er mehr als Spagetti essen können; dort stand einer, der aussah, als hätte er sich im Grimassenschneiden geübt und sein Gesicht wäre dabei einfach erstarrt.
    Wieder andere hatten überhaupt nichts Menschliches an sich, abgesehen davon, dass sie sich auf ihren Beinen fortbewegten und über zusätzliche Glieder am Oberkörper verfügten. Wenn – und falls – diesen Kreaturen die Möglichkeit eingeräumt würde, sich frei unter den Erdbewohnern zu bewegen, so konnten sie das nur in vollständiger Verkleidung tun.
    Eines jedoch einte alle Gefangenen: Bösartigkeit. Nein, mehr als nur Bösartigkeit, dieses Pack war furchtbar, schrecklich, entsetzlich und uneingeschränkt böse. Und das gefiel innen. Und noch mehr gefiel ihnen Serleena, denn wahrhaft Böses erkennt seinesgleichen. Außerdem hatte Serleena sie befreit, damit sie ihr Bestes tun sollten, nämlich ihr Schlimmstes.
    Die, die dazu imstande waren, lächelten in gehässiger Vorfreude, und ihre Zähne waren ebenso abscheulich wie ihr Charakter. Jene, die des Lächelns nicht mächtig waren, zeigten ihren Eifer, Serleena – und natürlich auch ihren eigenen Interessen – zu dienen, auf andere Art, was bei einigen ziemlich Übelkeit erregend ausfiel.
    Serleena wandte der aufmarschierten Truppe den Rücken zu und fixierte Scrad/Charlie. »Fangen wir damit an, dass wir einen Deneuralisator auftreiben«, instruierte sie ihn/sie. »Sie werden versuchen, sein Gedächtnis wiederherzustellen. Findet den Deneuralisator, und ihr findet Kay.«
    Einer der ehemaligen Gefangenen meldete sich zu Wort, als Scrad/Charlie gerade davoneilen wollten, um Serleenas Wunsch nachzukommen. »Ich kenne da einen schleimigen Typen, der so ein Ding haben könnte.«
    »Nehmt die hier mit«, befahl Serleena ihrem zweiköpfigen Günstling und deutete auf die Reihe der Exhäftlinge. »Wenn ihr versagt, dann …« Sie ließ Scrad/Charlie Zeit, in Bezug auf dieses ›Dann‹ ihre eigene Fantasie spielen zu lassen, ehe sie fortfuhr, »… bringe ich euch um und lasse euch dabei zusehen.«
    »Dieses erste ›Euch‹«, sagte Charlie zu Scrad, als sie hinaushasteten, gefolgt von den Aliens, die Serleena zu ihrer Unterstützung abkommandiert hatte. »Waren das wir oder …?« Nicht dass das noch allzu viel ausgemacht hätte, wenn die neuralen Wurzeln sich erst mal in Bewegung setzten, aber Charlie wusste nun einmal gern genau, woran er war.
    Nicht alle befreiten Gefangenen begleiteten Scrad/Charlie. Serleena richtete ihren Blick auf das letzte Alien in der Reihe und bedeutete ihm, zu ihr zu kommen. Alle acht Füße unter einem langen schwarzen Umhang verborgen, wandte es sich langsam um. Sein runzliges altes Gesicht sah ohne die Gitterstäbe seiner Zelle sogar noch böswilliger aus.
    »Jarra«, begrüßte Serleena ihn wie einen alten Kameraden. »Schön, dich zu sehen. Es ist wirklich

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