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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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Tür, um seinem Besitzerstolz auf den Bentley zu genügen. »Das Internetgeschäft blüht. Ich …«
    Da betrat Kay den Laden. Ebenezer Scrooge hatte den Geist der zukünftigen Weihnacht in seinem schwarzen Leichentuch weit gefasster begrüßt.
    »Oh-oh«, stammelte Jeebs.
    Wie so viele Außerirdische mit ständigem Wohnsitz auf der Erde, die sich entschlossen hatten, durch das Grenzland zwischen der ehrbaren Gesellschaft und der Unterwelt zu schleichen, hatte er in der Vergangenheit schon etliche Zusammenstöße mit Kay erlebt, von denen keiner seinen Wünschen entsprechend verlaufen war.
    Jeebs zog den Kopf ein und verschwand hinter dem Ladentisch. Nur seine nasale Stimme zeugte wehklagend von seiner Anwesenheit. »Er ist im Ruhestand! Er … er …«
    »Jeebs, wir brauchen den Deneuralisator«, sagte Jay. Er hatte wirklich keine Lust, sich Jeebs ausdauerndes Gequassel anzutun. Nicht, solange die MIB-Zentrale abgeriegelt war, Zed seine Rufe nicht beantwortete und die Zukunft der Erde ziemlich kurz zu werden drohte. Zur Hölle, selbst ohne all diesen Dreck verspürte er wenig Neigung, sich mit Jeebs zu befassen. Der Typ war wie eine Schnecke; er hinterließ überall in seiner Umgebung eine Schleimspur. Wirklich bedauerlich, dass man diesen Schädling nicht loswerden konnte, indem man ihn einfach mit Salz bestreute.
    Jeebs’ Kopf tauchte wieder hinter dem Ladentisch auf. Sein Blick fiel auf Kay, der ihn mit absolutem Desinteresse betrachtete. Nichts in den Augen des ehemaligen MIB-Agenten ließ darauf schließen, dass er Jeebs wieder erkannt hätte, doch das hatte nichts zu bedeuten.
    »Sie scherzen«, sagte Jeebs vorsichtig.
    »Die Uhr läuft, Jeebs«, erwiderte Jay, nur um ihn sacht darauf aufmerksam zu machen, dass er sich lieber in Bewegung setzen sollte.
    Jeebs kam hinter seinem Ladentisch hervor und stolzierte direkt auf Kay zu. »Kennen Sie mich?«
    »Kann ich nicht behaupten«, entgegnete Kay. »Hab ein gutes Gedächtnis für Gesichter. Schätze, Ihres hätte ich nicht vergessen.«
    Jeebs warf den Kopf zurück und stieß ein bellendes, hämisches Gelächter aus. »Ha! Der große Kay ist eine Nullnummer. Toll. Einfach t …«
    Kays Gesicht schob sich so dicht an die hässliche Visage des Pfandleihers heran, dass dieser problemlos die Wimpern seines Gegenübers zählen konnte. »Freundchen, Sie stehen zwischen mir und meinen Erinnerungen«, erklärte ihm Kay in unmissverständlichem Tonfall. »Haben Sie das Ding, oder haben Sie es nicht?«
    »Nein«, sagte Jeebs. Jay bedachte ihn mit einem drohenden Blick, und schon plapperte der kleine Schleimbeutel munter drauflos.
    »Selbst wenn ich ihn hätte … Wenn er nicht funktioniert, stirbt er, und Sie bringen mich um. Und wenn er funktioniert, dann habe ich ausgerechnet Kay zurückgeholt, der mich bis an mein Lebensende verfolgen wird. Wo liegt der Vorteil bei der ganzen Sache?«
    Jay zielte mit seiner Waffe direkt zwischen Jeebs’ vorstehende Augen. »Zählt Freundschaft denn gar nicht, Jeebsie?«, säuselte er.
    Da hatte er seinen Vorteil.
    Jeebs schluckte krampfhaft und schien bereit, nachzugeben. Ohne weitere Umschweife ging er zur Kellertür, öffnete sie und stieg die Treppe hinunter.
    »Er ist da unten, gleich neben der Schneefräse, Freund.« Seine Stimme hallte aus der Tiefe heraus, als Jay und Kay ihm die Treppe hinunter folgten, sorgsam darauf bedacht, ihren gerissenen Kunden nicht außer Reichweite kommen zu lassen. Schleim hat die hässliche Eigenschaft, einfach in der nächsten Ritze zu versickern, wenn man ihm die Gelegenheit dazu gibt.
    Jeebs’ Version eines Deneuralisators hatte wenig Ähnlichkeit mit dem Spitzenmodell, das nun unerreichbar in der abgeriegelten und ausgespülten MIB-Zentrale stand. Es sah aus wie eine Gemeinschaftsproduktion aus sämtlichen Laboratorien der verrückten Wissenschaftler in den guten alten B-Filmen der 50er Jahre. Der Stuhl, auf dem das Opfer – äh, der Patient – sitzen sollte, stammte aus der Praxis eines Zahnarztes und befand sich inmitten eines überwiegend offenen kugelförmigen Metallgestells. Einige der Drähte lagen bloß. Zusammengehalten wurde das Gebilde von dem allgegenwärtigen Bühnenklebeband. Hier und dort ragte ein Stück Rohr in den Raum. Die Innereien eines ausgeschlachteten iMac-Computers hingen an Gott-weiß-was-für-Einzelteilen aus den schlimmsten Alpträumen jedes fachkundigen Elektrikers.
    Das Unheimliche an der ganzen Sache war, dass dieser ganze Apparat fatal an einen

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