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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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abgeschaut, dem wahren Meister emotionaler Kontrolle. Als nun ein Hauch von Beunruhigung über Zeds Züge huschte, war klar, dass er sich an das kleine Geheimnis des Lichts erinnerte und dass es sich, unter Kennern, um ein recht ungewöhnliches Geheimnis handelte.
    »Die Sicherheitsvorrichtung«, krächzte er mit trockener Kehle.
    »Wenn es nicht zum vereinbarten Zeitpunkt wieder auf Zartha ist, macht die Erde pffft«, brachte Serleena die Dinge mit einem höchst überzeugenden Lächeln auf den Punkt. »Ich verliere, und du verlierst auch. Ich gewinne, und die Erde dreht sich weiter.«
    Zeds stoische Miene hielt noch einen Augenblick länger stand, ehe sie endgültig zerfiel. Plötzlich sah er aus wie ein Mann, dessen letzte Hoffnung auf Erlösung zunichte geworden war. »In Ordnung, Serleena«, sagte er. »Du gewinnst.« Er tippte eine Zahlensequenz in die Tastatur des Kommunikators und reichte ihn ihr.
    Sie grinste triumphierend, als sie das vielversprechende Klingeln hörte, das Geräusch einer erfolgreich aufgebauten Verbindung, und dann …
    »Das Waverly-Kino ist stolz, ihnen die tausendste Vorstellung der Rocky Horror Picture Sh …«
    Gerade, als ihr das Grinsen im Gesicht gefrieren wollte, griff Zed hinter sich, packte die Schreibtischlampe und zog sie ihr über den Schädel. Dann sprang er auf und versetzte Serleenas Kopf eine Reihe mächtiger Tritte. Als er danach wieder auf dem Boden aufkam, stellte er fest, dass der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte wirklich geholfen hatte.
    Unglücklicherweise schien Serleena einen ähnlichen Speiseplan zu befolgen. Zeds Schläge, die gereicht hätten, einen ganzen Haufen Fernfahrer auf einmal auszuschalten, brachten sie nicht einmal aus dem Gleichgewicht. Ehe er wusste, wie ihn geschah, kam sie wieder auf ihn zu, und nun lächelte sie nicht mehr.
    »Wirklich sehr aggressiv«, stellte sie fest, ehe sie ihm gegen den Schädel trat. Ein Tritt reichte.
    Nachdem Zed nunmehr erneut bewusstlos war, blickte Serleena hinaus in die Haupthalle der MIB-Zentrale, die sich unter ihr ausbreitete. Kein Grund zur Sorge; alles war noch genau da, wo sie es nach der gewaltsamen Übernahme hinterlassen hatte.
    Oder etwa nicht?
    Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, und ihr Blick ruhte auf dem Leichnam des toten Außerirdischen. Er verhielt sich irgendwie nicht tot genug. Etwas in ihm bewegte sich. Die Zornesfalte zwischen Serleenas Brauen vertiefte sich. Das Ding war tot, und es bewegte sich, und das sollte es nicht tun.
    Nun, sie würde herausfinden, warum es das tat, und dann würde sie das Ganze beenden.
    Wie Zed sicher bestätigen würde, wäre er nicht ohnmächtig gewesen, war Serleena sehr gut darin, Dinge zu beenden.

Kapitel 16
    Newton wohnte in einem Appartement über der Bandwurm-Videothek. Sein Schlafzimmer war ein chaotischer Haufen aus Zeitungsausschnitten über UFO-Sichtungen, gefälschten außerirdischen Artefakten, Raumschiffmodellen, Schildern, die rieten: Vertrauen Sie Niemandem, und einem Schaukasten mit peinlich sauberen, perfekt organisierten, sorgfältig etikettierten, systematisch geordneten und mit Querverweisen versehenen Videobändern. Kaum hatte er Jay, Kay und Hailey sicher in das Sperrgebiet gelotst, schloss er die Tür und verrammelte sie mit mehreren Zusatzschlössern.
    »Newton, bist du das?«, ertönte die Stimme einer älteren Frau aus irgendeinem Winkel des Appartements.
    »Ja, Mom!«, rief Newton zurück. »Ich bin mit ein paar Freunden in meinem Zimmer.«
    »Ich will ein Baby von dir!«, kreischte Hailey laut genug, dass Mom es hören musste. Jay sah ihr an, wie sehr sie es genoss, ihren inneren Anarchisten von der Leine zu lassen, was sich deutlich in ihrem breiten Grinsen und dem panischen Schrecken in Newtons Gesicht niederschlug.
    Unbeeindruckt erklang erneut die mütterliche Stimme:»Möchtet ihr ein paar Mini-Pizzen?« Offensichtlich kannte Mom ihren kleinen Jungen ganz genau und war felsenfest überzeugt, dass Newtie sich niemals vorehelichem S-E-X hingeben würde. Nicht, solange er unter ihrem Dach und nach ihren Regeln lebte. Newton war ein guter Junge.
    Newton sah erst Jay und Kay fragend, dann Hailey sichtlich enttäuscht an. »Mini-Pizzen?«, wiederholte er das Angebot in dem Bemühen, sich höflich zu zeigen, so wie er es aus den Seifenopern im Fernsehen gelernt hatte. Seine Gäste starrten ihn lediglich wortlos an. Newton zuckte die Schultern, als wollte er sagen: Und von mir heißt es, ich sei unsozial, ehe er seiner Mutter

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