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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Planeten zu retten?»
    «Nicht den Planeten. Uns. Wie George Carlin gesagt hat. Der Planet wird schon klarkommen. Der hat weit Schlimmeres überstanden, als wir ihm antun können. Er war lange vor uns hier und wird lange nach uns immer noch da sein.
Wir
sind es, die gerettet werden müssen.»
    Matt schüttelte ungläubig den Kopf, dann sah er aus dem Fenster. Der Verkehr war in beiden Richtungen schon merklich dichter; die Weihnachtsheimkehrer begannen bereits die Hauptverkehrsadern des Landes zu verstopfen.
    «Meinst du, Danny und die anderen wussten, woran siein Wirklichkeit gearbeitet haben?», fragte er Jabba. «Denkst du, Reece und Rydell haben es ihnen erzählt?»
    «Keine Ahnung   … Aber ihnen muss klar gewesen sein, was für mächtige Werkzeuge sie da zusammenschraubten.» Er warf einen Seitenblick auf Matt. «Die Frage ist nicht, ob man es ihnen erzählt hat oder nicht. Sondern ob sie vom ersten Tag an Bescheid wussten. Ob sie daran gearbeitet und gewusst haben, wofür das Zeug eingesetzt werden würde.»
    Matt schüttelte erneut den Kopf.
    «Er ist dein Bruder gewesen, Mann», fügte Jabba zögernd hinzu. «Was denkst du? Könnte er bei so etwas mitgemacht haben?»
    Matt dachte darüber nach. «Bei einem solchen Schwindel? Wo Millionen von Menschen verarscht werden sollen? Kann ich mir nicht vorstellen.»
    «Nicht einmal, wenn er fand, dass es für eine gute Sache war?»
    Das war schon schwerer zu beantworten. Danny war trotz der Bemühungen ihrer Eltern kein religiöserer Mensch als er selbst, Glaubensgründe sprachen also schon einmal nicht dagegen. Aber obwohl er ein anständiger, idealistischer Mensch gewesen war, konnte Matt sich nicht entsinnen, dass er sich je sonderlich für Umweltprobleme interessiert hatte, jedenfalls nicht mehr als die meisten anderen einigermaßen vernünftigen Leute mit ein bisschen Bildung. Von Sendungsbewusstsein konnte jedenfalls keine Rede sein. Andererseits hatte es wegen Matts Gefängnisaufenthalten immer wieder Zeiten gegeben, in denen sie nichts miteinander zu tun gehabt hatten, und wie gut kannte man jemanden am Ende schon?
    Jabba sah ihn forschend an, als ob er nicht wüsste, ob er weitersprechen sollte.
    «Was denn?», fragte Matt.
    «Also, ich sag das wirklich nicht gern, Mann, aber das Ganze sieht nicht gut aus. Das ist jetzt schließlich zwei Jahre her. Wenn Danny nicht selbst untergetaucht ist, um da mitmachen zu können, dann kann ich mir nicht vorstellen, wie sie es geschafft haben sollen, ihn so lange abzuschotten. Er hätte doch längst einen Weg gefunden, sich an jemanden draußen zu wenden, irgendeine Nachricht rauszuschmuggeln oder so, meinst du nicht?»
    «Nicht, wenn sie wissen, was sie tun.»
    «Zwei Jahre, Mann.» Jabba verzog leicht das Gesicht.
    Matt starrte nach vorn. Auf einmal hatte er das Gefühl, als schnürte sich seine Brust zusammen. Er wusste nicht, was besser war – herauszufinden, dass Danny wirklich längst tot war oder dass er bei dem Ganzen mitmachte. Freiwillig bei etwas mitmachte, das dazu geführt hatte, dass Vince Bellinger, sein bester Freund, umgebracht worden war und er, sein Bruder, wegen Mordes gesucht wurde.
    «Auf gar keinen Fall», sagte er schließlich. «Bei so etwas hätte er nie mitgemacht. Nicht, wenn er gewusst hätte, was sie wirklich vorhatten.»
    «Okay», lenkte Jabba ein und sah wieder nach vorn.
    Sie rollten ein, zwei Kilometer dahin, dann sagte Matt: «Lass uns nochmal gucken, wo Maddox’ Wagen steckt, ja?»
    «Meinetwegen.» Jabba zog sein iPhone hervor. «Aber eigentlich sollten wir das Teil hier gar nicht benutzen.»
    «Bleib einfach nicht länger drin, als du für sicher hältst.Du kannst das doch in weniger als deinen vierzig Sekunden schaffen, oder?»
    «Sagen wir lieber, dreißig.» Jabba rief die Website des Peilsenders auf. Diesmal brauchte er die Kennnummer nicht einzugeben – sie war mit einem Cookie gespeichert. Er wartete ein paar Sekunden, bis das Signal kam, dann zoomte er den Stadtplan größer.
    «Er steht. Gleich bei   … Hanscom Field. Moment.» Er rief eine andere Website auf. Tippte den Namen ein. Wartete ein paar Sekunden. «Das ist ein kleiner Flughafen zwischen Bedford und Concord. Und jetzt geh ich offline, bevor sie uns haben.» Er schaltete das Handy aus und sah auf die Uhr. «Sechsundzwanzig Sekunden.»
    Matt überlegte. Ein kleiner Flughafen. Er fragte sich, was Maddox dort wollte. Und ihm gefiel die Vorstellung, Maddox zu überraschen und sich den Burschen vielleicht einmal

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