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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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herunterbekommen. Also verfrachteten sie sie entweder in eines ihrer Autos oder – die sauberere, naheliegendere Option – einer der Roboter, vermutlich eher beide, stiegen mit in den Camry und lenkten Jabba und ihn mit vorgehaltener Waffe an irgendein hübsches ruhiges Plätzchen, wo sie sie mit Blei vollpumpten und verrotten ließen, bis irgendwelche armen Camper sie fanden. Was definitiv auf die Minusseite gehörte. Sobald einer der Roboter es ins Wageninnere schaffte, würde er wahrscheinlich nie wieder eine Plus-Minus-Liste aufstellen können. Was nicht automatisch schlecht war, aber er hatte ja auch noch andere Sachen vor, die weniger lebensgefährlich waren.
    Es war ganz einfach. Er durfte sie nicht ins Auto lassen.
    Was bedeutete, dass ihm wahrscheinlich nur noch wenige Sekunden blieben, etwas dagegen zu unternehmen.
    Blitzschnell riss Matt die linke Hand nach oben, packte den Unterarm des Mannes und rammte seine Schusshand gegen die A-Säule . Ein Schuss löste sich – eine ohrenbetäubend laute Explosion im Wageninneren, keinen halben Meter vor Matts Nase. Es war, als würde er aus großer Höhe mit dem Gesicht in einen Swimmingpool klatschen. Die Schallwellen des Schusses trafen ihn wie hammerharte Faustschläge auf die Ohren; die Kugel Kaliber .45ACP durchschlug die Windschutzscheibe.
    Matt meinte, Jabba schreien zu hören, aber sicher warer da nicht. Er hatte noch immer das Gefühl, unter Wasser zu sein. Außerdem galt seine Sorge nicht Jabba, sondern dem zweiten Typ. Im selben Moment stieg er aufs Gaspedal und riss das Lenkrad herum. Der Wagen machte einen Satz nach vorn und schwenkte nach rechts – direkt auf den zweiten Kampfroboter zu. Der Typ links von ihm versuchte sich zu befreien, aber Matt hatte seinen Ellbogen eingeklemmt und schaffte es, seine Schusshand so lange gegen das Wageninnere zu drücken, bis der Wagen die drei Meter zum zweiten Killer überwunden hatte und ihn in den niedrigen Metallzaun rammte, der um das Nebengebäude verlief. Die Körpermitte des Mannes wurde zusammengequetscht – die Augen quollen ihm aus den Höhlen, und er stieß einen durchdringenden Schmerzensschrei aus, bevor ein Blutschwall seine Stimmbänder überflutete und ihm aus dem Mund schoss, mitten auf das makellose Weiß der Motorhaube.
    Jetzt musste Matt noch mit dem ersten Typen fertig werden. Dessen Gesicht erstarrte einen Moment lang, als er sah, wie sein Kollege eingestampft wurde, dann wehrte er sich umso entschlossener gegen Matts Griff und versuchte, seine Waffe ins Wageninnere zu richten. Noch ein Schuss, wieder ganz dicht vor Matts Gesicht, wieder ohrenbetäubend, desorientierend – wie ein Baseballschläger auf die Ohren, die Kugel pfiff an Jabbas Nase vorbei zum offenen Beifahrerfenster hinaus. Matt sah, wie der Typ mit der freien Hand nach unten griff, um die Pistole zu ziehen, die er im Hosenbund stecken hatte, also wirbelte er das Lenkrad nach rechts, bis zum Anschlag, legte den Rückwärtsgang ein und trat dasGaspedal durch. Der Wagen machte einen Satz nach hinten, und der linke Kotflügel krachte in den Mann, der zurückgeschleudert wurde, da sein rechter Arm immer noch im Wagenfenster klemmte, er geriet ins Stolpern und verlor den Halt. Der Wagen fuhr weiter rückwärts und krachte mit dem Heck genau in dem Moment gegen die Betonwand des Nebengebäudes, als das linke Vorderrad dem Mann über die Knöchel fuhr und Knochen und Knorpel zermalmte. Der Mann brüllte vor Schmerzen und ließ die Waffe los, die in Matts Fußraum polterte. Matt knallte den ersten Gang rein und jagte mit quietschenden Reifen davon.
    Die beiden Leibwächter am Flugzeug hatten ihre Waffen gezogen und rannten auf ihn zu. Er trat erneut aufs Gas und raste das Vorfeld hinunter auf das Tor zu, durch das sie hereingeschlüpft waren. Es war geschlossen, also fuhr er mitten hindurch und raste dann den Hanscom Drive hinunter in den Schutz der Bäume.
    «Sie wussten, dass wir kommen», rief er Jabba zu.
    «Wie? Woher willst du das wissen?»
    «Weil sie’s wussten. Maddox wusste Bescheid. Die haben auf uns gewartet.»
    «Aber   …» Jabba bewegte die Lippen, suchte nach Worten. Er stand anscheinend unter Schock.
    «Dein Handy – die überwachen es.»
    «Kann gar nicht sein. Ich hab’s nicht lang genug angelassen.»
    «Und trotzdem überwachen sie es!»
    «Das ist unmöglich, Mann.» Er hielt sein iPhone hoch und betrachtete es forschend. «So schnell können die es garnicht orten, und ich habe es nie lange genug angelassen,

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