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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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dass sie mir irgendeine Überwachungssoftware draufpacken könnten, und   –»
    Matt wollte es ihm aus den Fingern reißen und aus dem Fenster werfen, aber Jabba umklammerte es mit beiden Händen. «Nein! Lass das!»
    Matt sah ihn wütend an.
    Jabba hielt es außer Reichweite. «Da steckt mein ganzes Leben drin, verdammt. Das schmeißt man nicht einfach weg. Gib mir bloß eine Sekunde Zeit.»
    Er kramte im Fach der Mittelkonsole, in den Fächern der Beifahrertür, zog den Aschenbecher heraus und wühlte schließlich im Handschuhfach. Schließlich fand er eine Quittung, die mit dem zusammengehalten wurde, was er suchte – einer Büroklammer. Er zog sie ab, bog sie gerade und steckte ein Ende in das winzige Loch auf der Vorderseite des Handys. Der Halter für die SI M-Karte sprang hervor. Er zog die Karte heraus und zeigte sie Matt.
    «Keine SI M-Karte , kein Signal. Das Ding ist tot, in jeder Hinsicht. Okay?»
    Matt sah ihn stirnrunzelnd an, dann nickte er. «Okay.» Sein Puls beruhigte sich langsam wieder. Er hatte gerade zwei Menschen getötet. Das hätte sich schlimm anfühlen müssen, tat es seltsamerweise aber nicht. Es war eine einfache Frage gewesen: er oder sie. Aber er würde besser aufpassen müssen, damit die Antwort beim nächsten Mal nicht anders ausfiel.
    Jabba saß einen Moment lang still da und starrte vor sich hin, dann fragte er: «Und was machen wir jetzt?»
    «Na, was wohl?»
    Jabba sah ihn an, dann nickte er schicksalsergeben. «Rydell?»
    «Rydell», bestätigte Matt knapp.

KAPITEL 55
    WADI AN-NATRUN, ÄGYPTEN
    «Soweit ich weiß, suchen Sie nach einer Möglichkeit, dort schnell herauszukommen», sagte Darby in beiläufigem Tonfall.
    Gracie starrte verblüfft ins Leere. «Wie bitte?»
    Dalton beugte sich vor und stellte ihr lautlos eine Frage. Sie warf ihm einen unsicheren Blick zu.
    «Sie brauchen dringend einen Flug.» Darby klang ziemlich süffisant. «Und ich rufe an, um Ihnen einen anzubieten.»
    Sie hatte Mühe, sich einen Reim auf diesen Anruf zu machen. Der Name sagte ihr natürlich etwas. Sie war nicht gerade ein Fan dieses Predigers. Ganz und gar nicht, ehrlich gesagt. Aber das half ihr auch nicht zu verstehen, was hier eigentlich gespielt wurde. «Wie sind Sie   … wer hat Ihnen diese Nummer gegeben?»
    «Ach, ich habe viele Freunde, Miss Logan. Freunde mit Verbindungen, wie Ihnen sicher bekannt ist. Aber das ist nebensächlich. Der Punkt ist, dass Sie sich und meinen überaus geschätzten christlichen Bruder aus der Gefahrenzonebringen müssen. Und dabei kann ich Ihnen behilflich sein. Sind Sie interessiert?»
    Ihre Gedanken rasten. Finch hatte Ogilvy angerufen. Der Nachrichtenchef sollte ihnen ein Flugzeug organisieren, aber sie hatten noch nicht von ihm gehört. Herrgott, sie hatte ja noch nicht einmal die Zeit gehabt, ihm von Finchs Tod zu erzählen. Sie wusste auch nicht, was genau Ogilvy Finch gesagt hatte – ob er ihnen ein Flugzeug besorgen konnte, und wenn ja, wie lange es dauern würde. Wenn sie wenigstens eine Vorstellung hätte, wohin sie gerade unterwegs waren. Zur Botschaft in Kairo? Zum Flughafen? Sie hatten kein Ziel vor Augen – in Ägypten nicht und woanders auch nicht. Ihre größte Sorge war gewesen, den Menschenmengen vor den Klostermauern zu entkommen. Darüber hinaus hatten sie noch nichts Genaues geplant. Alles ging viel zu schnell, und außerdem war es immer Finchs Sache gewesen, sich um diese Dinge zu kümmern.
    Sie wollte Genaueres wissen. «Was schwebt Ihnen denn vor?»
    Der Reverend schnaubte amüsiert. «Das Wichtigste zuerst. Pater Hieronymus ist bei Ihnen, richtig?»
    Das war offensichtlich das Einzige, was ihn interessierte. «Selbstverständlich.»
    «Haben Sie eine Möglichkeit, sicher aus dem Kloster herauszukommen?»
    Gracie beschloss, ihm nicht mehr als unbedingt nötig zu sagen. «Die Möglichkeit besteht, ja.»
    «Gut, alles klar. Dann müssen Sie es irgendwie nach Alexandria schaffen.»
    «Warum Alexandria?»
    Dalton sah sie wieder fragend an. Sie winkte ab.
    «Es ist für Sie nicht weiter als Kairo, aber ruhiger. Leichter zu händeln. Ich kann Ihnen dort in weniger als zwei Stunden ein Flugzeug bereitstellen. Wie schnell können Sie dort sein?»
    Gracie überlegte. Alexandria war eine gute Idee. Kleinerer Flughafen, abseits der Hauptrouten, viel weniger Linienflüge, weit geringere Gefahr, entdeckt zu werden. «Allzu lange sollte das nicht dauern. Wir schaffen es wahrscheinlich früher.»
    «Perfekt. Ich gebe Ihnen meine Nummer. Rufen

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