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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Sie mich an, wenn Sie unterwegs sind.»
    «Und wohin wollen Sie uns dann fliegen?», fragte sie rasch. Die Vorstellung, die Kontrolle abzugeben und sich und Pater Hieronymus in die Hände des Reverends zu begeben, war beunruhigend.
    «Wohin wohl, Miss Logan?», dröhnte er. «An den einzigen Ort, wo wir für seine Sicherheit garantieren können.» Er machte eine Pause, dann verkündete er stolz: «Sie kommen wieder nach Hause, Miss Logan. In
God’s Own Country
. Und glauben Sie mir, die Menschen werden überglücklich sein, Sie zu sehen.»

KAPITEL 56
    BROOKLINE, MASSACHUSETTS
    Die Dunkelheit besiegte gerade die tiefstehende Wintersonne am Horizont, als Matt abbremste und an den Straßenrand fuhr.
    Die Gegend war waldreich, der Verkehr spärlich. Vor ihnen markierten zwei hüfthohe Steinpfosten den Eingang zum Service Center der Stadtwerke, das zwischen dem Dane Park und den riesigen Eichen eingezwängt lag, die den Golfplatz Putterham Meadows abschirmten. Matt konnte das niedrige, lagerhausartige Gebäude erkennen. Es lag weit zurückgesetzt von der Straße, und die Zufahrt war von parkenden Autos und schmutzigen Schneewehen gesäumt. Viel war nicht los, und das war Matt gerade recht.
    Sie waren nicht direkt von Hanscom Field hierhergefahren. Als Erstes hatten sie den verbeulten, blutbefleckten Camry loswerden müssen. Was kein großes Problem gewesen war. Sie hatten ihn auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums gegen einen ebenso langweiligen, jahrzehntealten Pontiac Bonneville ausgetauscht, der es wohl ohnehin nicht mehr lange machen würde.
    Matt hatte zunächst ein paar Sachen besorgen wollen – vor allem Munition für die Waffe, die er dem Killer auf dem Flugplatz abgenommen hatte. Seine Möglichkeiten waren begrenzt. Er konnte ja schlecht in ein Waffengeschäft spazieren, nicht mit seinem Steckbrief im Fernsehen und so zerschunden, wie er aussah. Jabba besaß keinen Waffenschein, konnte das also auch nicht erledigen. Deswegen waren sie rasch hinunter nach Quincy gefahren und hatten sich mit dem zutiefst besorgten Sanjay getroffen, nicht im Laden, sondern bei ihm zu Hause. Er versorgte Matt mit zwei Schachteln Pow’RBall-Patronen, frischem Verbandsmull für seine Wunde und etwas Bargeld. Matt hätte ihn gerne noch nach einer zweiten Handfeuerwaffe oder seinem Gewehr gefragt – Sanjay bewahrte eine geladene Remington 870   Breecher hinter seinem Tresen auf, die für Matts Zwecke sehr praktisch gewesen wäre. Aber ihm war klar gewesen, dass er seinen Freund unter diesen Umständen nicht darum bitten durfte.
    Außerdem hatten sie Sanjays Computer benutzt, um Rydells Privatadresse herauszufinden – er wohnte in einem großen Haus in Brookline, wo seine Bauanträge in Sachen Umbau und Erweiterung für einigen Ärger gesorgt hatten. Anschließend hatte Matt sich noch über Rydells aktuelles Aussehen schlaugemacht. Nachdem das alles erledigt war, waren Jabba und er hinüber nach Brookline gefahren, hatten das Service Center und die Gegend ausgekundschaftet und sich schließlich an Rydells Haus herangepirscht.
    Allzu lange hatten sie nicht warten müssen.
    Rydells Lexus war kurz nach siebzehn Uhr in die kleineStraße eingebogen, die zu seinem Haus und zwei weiteren Villen führte, ein Chaffeur saß am Steuer. Matt hatte kurz überlegt, gleich den ersten Zug zu machen, sich aber dagegen entschieden. Der Bonneville war keine solche Krücke wie der Camry, aber so richtig etwas unter der Haube hatte auch er nicht, und der Leibwächter sowie der Schwergewichtsboxer auf dem Beifahrersitz machten einen recht vitalen Eindruck, zumal wenn Matt seine eigene Verfassung und die seines Mitstreiters bedachte.
    Sie hatten das Haus eine Zeitlang beobachtet, um sicherzugehen, dass Rydell nicht mehr ausgehen würde, dann war Jabba ausgestiegen, um das Haus im Auge zu behalten, und Matt hatte sich hinters Steuer geklemmt.
    «Denk daran», sagte Matt, «wenn das hier schiefgeht, geh nicht zur Polizei. Vertraue niemandem. Mach einfach das, was du ganz am Anfang als richtigen Spielzug erkannt hast, okay?»
    «Du meinst, ich soll auf Nimmerwiedersehen untertauchen, wie D.   B.   Cooper?»
    «Jepp.»
    Jabba sah ihn an und zuckte die Schultern. «Dann pass einfach auf, dass es nicht schiefgeht, ja? Mir fehlt mein Zeug ja jetzt schon.»
    Matt grinste. «Ich schätze, wir sehen uns demnächst.»
    Damit hatte er ihn stehenlassen und sich auf den Weg zurück zum Service Center gemacht, wo er im Augenblick parkte.
    Er checkte noch einmal die

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