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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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konnten.
    Bullet hatte diesen Treffpunkt schon öfter benutzt: Er lag angenehm abgeschieden am hinteren Ende des Flughafens, gut vor neugierigen Blicken geschützt. Damit war er besonders geeignet, gewisse kamerascheue Klienten unbemerkt in die Stadt und wieder hinaus zu bringen – zumeist Berühmtheiten nach einer Operation oder einem Skandal oder große Strippenzieher nach Abschluss heikler Geschäfte.
    In diesem Fall lagen die Dinge anders.
    Als das Heulen der Triebwerke nachließ, knackte es in seinem Ohrhörer.
    «Ein weißer Camry hat sich gerade durchs Südtor eingeschlichen», sagte eine Männerstimme. «Ich glaube, das sind unsere Jungs.»
    Maddox hob beiläufig die Hand und sprach deutlich in sein Armbandmikro. «Verstanden. Dranbleiben. Und Zugriff, sobald das Paket im Wagen ist.»
    Als die Flugzeugtür aufklappte, trat er vor und ließ den Blick über die Umgebung schweifen. Nichts Verdächtigeszu sehen. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Jet zu, aus dem gerade Rebecca Rydell und zwei ihrer Leibwächter ausstiegen.
     
    Matt bog nach links und hielt sich dicht an der Rückseite des ersten Hangars. An der Ecke bremste er ab, ließ dann den Wagen langsam weiterrollen und sah sich um. Er kurbelte die Seitenscheibe herunter und konnte das Flugzeug hören, das seine Motoren drosselte, aber zu sehen war noch nichts. Er trat sachte wieder aufs Gas und fuhr zum zweiten Hangar hinüber. Soweit es sich der im Cache gespeicherten Karte auf dem Bildschirm des Laptops entnehmen ließ, gab es von dort bis zur Position des Peilsenders nur noch freies Feld.
    Langsam rollte er weiter. In vielleicht hundert Metern Entfernung lag das Nebengebäude, ein flacher, fensterloser Kasten aus Beton. Dahinter ragte das Heck des Flugzeugs hervor, außerdem die Heckklappe eines schwarzen Dodge Durango. Zwischen dem Hangar und dem Nebengebäude waren ein paar Privatjets und eine Handvoll kleinerer Propellermaschinen abgestellt. Sie lieferten ein bisschen Deckung – die er brauchte, wenn sie unbemerkt dichter herankommen wollten.
    Er beschloss, hinüber zum Gebäude zu fahren und sich dahinter zu verbergen. Von dort aus konnten sie beobachten, was vor sich ging – und, falls machbar, etwas unternehmen. Er zog seine Pistole. Legte sie sich in den Schoß.
    Jabba sah ihn misstrauisch an. «Die ist doch leer, oder?»
    «Davon wissen die aber nichts. Außerdem will ich gar nicht in die Verlegenheit kommen, sie zu brauchen.»
    Was Jabba, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nicht sonderlich beruhigte.
    «Du kannst hier aussteigen und auf mich warten, wenn du willst.»
    Jabba sah sich links und rechts auf dem menschenleeren Gelände hinter dem Hangar um. «Ich glaub, ich bleib mal besser bei dir. Ist ja nicht gerade Grand Central Station hier draußen, wenn du weißt, was ich meine.»
    Matt nickte und ließ den Wagen weiterrollen.
    Sie hielten sich im Blickschatten der geparkten Flugzeuge und fuhren hinter den Betonbau. Es handelte sich um ein Umspannwerk, das von einem niedrigen Metallzaun umgeben war. Matt rollte den Wagen bis zur A-Säule hinaus, gerade so weit, dass sie das Flugzeug sehen konnten.
    Zwei Männer eskortierten eine junge, braungebrannte Blondine aus dem Flugzeug.
    Jabba beugte sich vor. Ihm blieb der Mund offen stehen. «Holla.»
    Matt sah ihn vorwurfsvoll an. «Krieg dich wieder ein, Tiger.»
    «Nein, Mann. Das ist Rydells Tochter.»
    Nun sah Matt sie sich noch einmal genauer an. Sie trat auf das Rollfeld und sah sich unsicher um, während die beiden Männer sie hinüber zu Maddox brachten, der kurz mit ihr sprach und die drei zu dem wartenden Durango brachte. Als er die Hecktür der Geländelimousine öffnete, warf er einen Blick in Matts Richtung, und sie sahen sich kurz in dieAugen. Matt zuckte leicht zusammen, Maddox nicht. Er wirkte nicht einmal ansatzweise überrascht. Was nur eines bedeuten konnte.
    Die Mündung, die Matt hinters Ohr gedrückt bekam, bestätigte seine Vermutung.

KAPITEL 53
    KLOSTER DES HEILIGEN PISCHOI, ÄGYPTEN
    Eine halbe Stunde nach dem Abstieg traten Gracie, Dalton, Pater Hieronymus, Bruder Amin und ihre vier schwarzgewandeten Träger in einem moderigen alten Keller im benachbarten Kloster wieder aus dem Tunnel hinaus. Einige nervöse Mönche sowie der dortige Abt erwarteten sie schon.
    Gracie nahm ihren Rucksack herunter, klopfte sich den Staub ab und dehnte ihren Rücken, während der Abt sich auf Pater Hieronymus stürzte. Der stämmige alte Mann namens Antonius schien

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