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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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versuchten ihre Gedanken zu sortieren. Matt starrte weiter zur Decke. Er wurde langsam optimistischer. Er kam Danny immer näher und war selbst bisher am Leben geblieben. Beides würde nicht zwangsläufig so weitergehen.
    «Danny zu finden wird nicht leicht sein», sagte Rydell. «Das Stadion ist riesig.»
    Matt runzelte die Stirn. Er hatte eine andere Idee. «Vielleicht müssen wir ihn gar nicht finden.» Er blickte hinüber zu Rydell. «Drucker möchte mit Ihnen reden, richtig?»
    «Meines Wissens war er zuletzt in Washington, D.   C.», sagte Rydell. Dann wurde ihm etwas klar. «Sofern er nicht inzwischen hier ist. Für den großen Auftritt.»
    «Rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, dass Sie hier sind, falls er mit Ihnen reden möchte. Und dass er seinen Arsch hierher bewegen soll, falls er nicht sowieso schon da ist.»
    Rydell überlegte. Er hielt das für eine gute Idee, zögerte aber noch. «Er wird das durchschauen.»
    Matt zuckte mit den Achseln. «Er wird sich noch immer mit Ihnen treffen wollen. Das Wann und Wo können wir steuern. Wir entscheiden. Wir können uns vorbereiten. Außerdem ist es ja nicht so, dass wir tausend andere Möglichkeiten hätten.» Er spielte es in Gedanken noch einmal durch, dann nickte er: «Rufen Sie ihn an.»
    «Sicher?»
    «Holen Sie ihn her, ich glaube, wir wollen beide gern wissen, was der Kerl zu sagen hat.»

KAPITEL 69
    RIVER OAKS, HOUSTON, TEXAS
    Das Gebiet um Darbys Anwesen war von der Polizei vollständig abgeriegelt worden. Im Umkreis von vier Blöcken gab es auf drei Seiten Sperren, nur Anwohner hatten Zugang. Nach hinten ging das Grundstück auf den Golfplatz, wo der Zugang zum Club ebenfalls polizeilicher Kontrolle unterlag. Streifen mit Hunden patrouillierten über das Gelände, auf der Suche nach übereifrigen Gläubigen und aufgebrachten Fanatikern. Außerdem stand dem Gouverneur die Nationalgarde zur Verfügung, sollten mehr Männer erforderlich sein.
    Der Hubschrauber landete auf dem Club-Parkplatz, und die Insassen wurden in Polizeiwagen über den Golfplatz zum Haus ihres Gastgebers eskortiert. Übertragungswagen sammelten sich an der Absperrung, eine endlose Reihe weißer Wohnwagen mit Satellitenschüsseln. Unzählige hysterische Gläubige drängten gegen die Absperrungen, riefen nach Pater Hieronymus, der herauskommen und zu ihnen sprechen sollte. Sie gierten nach einem Blick auf den Gesandten des Herrn. Einige Spinner hatten sich unter dieLeute gemischt und hielten unsinnige Reden über das bevorstehende Ende der Welt. Viel öfter wurden jedoch Loblieder und Weihnachtslieder gesungen, die im ganzen Viertel zu hören waren.
    Gracie und Dalton wurden in einem Zimmer im Erdgeschoss des Gästehauses, das neben dem Haupthaus lag, untergebracht. Bruder Amin befand sich im Nebenraum. Pater Hieronymus erhielt eine noble Gästesuite im ersten Stock. Alle sollten bis zur Predigt im Stadion am folgenden Abend im Haus bleiben.
    Ogilvy, der in der Stadt war, ließ sich ständig mit den neuesten Meldungen aus dem Darby-Anwesen versorgen. Gracie und Dalton hatten ihren Zuschauern eine Führung über das Gelände präsentiert, waren jedoch nicht an Pater Hieronymus herangekommen, der in seiner Suite war und nicht gestört werden wollte.
    Nachdem Gracie sich verabschiedet hatte, warf Dalton einen Blick auf die Uhr und sagte: «Ich fahre zum Flugplatz, um die Skycam und den Rest unserer Sachen zu holen. Vielleicht kaufe ich auch noch ein paar neue Klamotten, falls das Einkaufszentrum nicht überfüllt ist. Brauchst du irgendwas?»
    Gracie lachte: «Eine alternative Realität?»
    «Ich weiß nicht, ob die so etwas führen, aber ich werde sehen, was ich tun kann.» Er lächelte.
    Er ließ sie allein. Sie ging in ihr Zimmer zurück und fiel aufs Bett. Die letzten Tage waren die Hölle gewesen, und noch immer war kein Ende in Sicht. Sie schaffte es, drei Minuten abzuschalten, als das Telefon klingelte.
    Sie fischte ihr Blackberry heraus, aber das war stumm. Tiefer in der Tasche sah sie das bläuliche Leuchten eines anderen Displays und zog es heraus. Finchs Telefon.
    Sie war neugierig. Der Name des Anrufers wurde angezeigt: Gareth Willoughby. Zuerst konnte sie damit nichts anfangen, dann fiel es ihr wieder ein. Der Produzent der BB C-Dokumentation .
    Sie nahm den Anruf entgegen.
    Willoughby wusste noch nicht, dass Finch tot war. Er erzählte Gracie, dass er Finch nicht gekannt und nur auf dessen Anruf hin zurückgerufen habe.
    Einen Moment lang schwiegen sie sich beklommen an, dann

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