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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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herausschreie.»
    «Gracie   –»
    «Die ganze verdammte Sache ist eine Täuschung, stimmt’s? Es wurde alles arrangiert.»
    Ogilvy machte einen Schritt auf sie zu und ergriff ihre Hand. «Die Leute starren schon zu uns herüber. Machen Sie sich doch nicht lächerlich.»
    Sie stieß seine Hand weg und wich zurück. «Sie haben mir etwas vorgemacht. Sie haben mir die ganze Zeit etwas vorgemacht. Dieser ganze Auftrag. Die Fahrt in die Antarktis. Ihre Unterstützung, Ihre Begeisterung. Alles Lüge.» Sie starrte ihn an. «Was haben Sie vor? Was zum Teufel läuft hier?» Ihre Gedanken überschlugen sich. «Sie fälschen das alles? Sie täuschen eine Wiederkunft Christi vor? Wozu? Damit Sie der Welt einen neuen Messias präsentieren können? Geht es darum? Möchten Sie die ganze Welt bekehren?»
    Ogilvy blickte sich um. Seine Maske war gefallen. «Glauben Sie ernsthaft, dass ich das möchte? Sie sollten mich besser kennen. Das ist das Letzte, was ich will.»
    «Warum dann das Ganze? Jetzt sagen Sie bloß nicht, Sie wollen den Planeten retten.»
    Auf einmal trat Entschlossenheit in seinen Blick. «Warum nicht. Aber in erster Linie geht es um unser Land.»
    Sie schluckte. «War Finchs Tod ein Unfall?»
    Ogilvy antwortete nicht schnell genug. Etwas in ihr zerriss.
    «Verdammt nochmal, Hal!» Sie wich noch einen Schritt zurück. «Sagen Sie mir, dass Finchs Tod ein Unfall war. Sagen Sie es!»
    «Natürlich war es ein Unfall.» Er hob abwehrend die Hände.
    «Ich glaube Ihnen nicht.» Ihr Herz schlug wild, sie wich weiter zurück. Plötzlich nahm sie ihre Umgebung deutlichwahr. Sie sah keine unbeteiligten Spaziergänger oder Jogger. Sie sah nur zwei kurzhaarige Männer mit versteinerten Gesichtern in dunklen Mänteln, an jedem Ausgang der Anlage einer. Sie wirkten ebenfalls nicht besonders friedlich.
    Sie blickte wieder zu Ogilvy. Er wies die Männer mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfnicken an. Mit langsamen, bedrohlichen Schritten kamen sie auf sie zu. Sie saß in der Falle. Alle Fluchtwege waren versperrt.
    Sie sah Ogilvy ungläubig an. «Herr im Himmel, Hal. Was haben Sie vor?»
    «Nichts, was nicht sein muss», antwortete er, fast entschuldigend.
    Gracie konnte nicht einfach untätig stehen bleiben. Sie rannte los, direkt auf einen der beiden Kerle zu, und schrie aus vollem Hals um Hilfe. Sie versuchte ihn auszutricksen, machte einen Schritt nach links, bevor sie versuchte, rechts an ihm vorbeizukommen, aber er bekam sie zu fassen und hielt sie fest. Der andere Kerl war nur Sekunden später bei ihnen. Ihre Arme wurden auf den Rücken gedreht, sodass sie sich nicht mehr rühren konnte. Sie wollte sich herauswinden, kam jedoch nicht dagegen an. Sie trat dem zweiten Kerl, der ihr gegenüberstand, mit voller Wucht gegen das Schienbein. Das musste wehgetan haben. Er sprang zurück und zuckte zusammen. Dann gab er ihr eine Ohrfeige, dass ihr Kopf herumflog und es sie fast umhaute. Als sie wieder hochblickte, drückte man ihr ein Tuch vor Mund und Nase. Sie sog einen säuerlichen Geruch ein. Fast sofort spürte sie ihren Körper erschlaffen. Ihr Blick fiel zurSeite auf einen der Kojoten, der plötzlich viel bedrohlicher aussah. Dann sackte ihr Kopf nach vorn, und ihr Kinn fiel auf die Brust. Sie sah, wie sich die Pflastersteine unter ihren Füßen auflösten, dann wurde alles um sie herum still und dunkel.

KAPITEL 71
    Rydell hatte das Fünf-Sterne-Hotel in der Innenstadt als Treffpunkt bestimmt. Das Grove Café direkt vor der Lobby war ein offener, öffentlicher Bereich, an dem sich viele andere Menschen aufhielten. Dort fühlte Rydell sich sicher.
    Als er eintraf, saß Drucker bereits an einem kleinen Tisch am Fenster mit Blick auf die Straße. Es war spät am Nachmittag, der Himmel war klar, und ein paar Fußgänger spazierten draußen vorbei. Drucker winkte Rydell zu sich herüber.
    Als Rydell saß, griff Drucker nach unten und zog eine kleine Schachtel aus seiner Aktentasche. Er stellte sie auf den Tisch. Sie war schwarz, massiv und ungefähr so groß wie ein Taschenbuch. An der Seite befanden sich einige LE D-Lämpchen .
    «Sie haben doch nichts dagegen?», fragte er Rydell. «Nur für den Fall, dass Sie unser Gespräch aufzeichnen wollten.» Ohne eine Antwort abzuwarten, drückte er auf einen kleinen Knopf. Die LEDs begannen zu leuchten. Rydell sah sich achselzuckend um. Die Leute, die mit ihren Handys telefonierthatten, untersuchten diese nun verärgert und drückten auf verschiedene Tasten, um die Verbindung

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