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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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hastete hinüber. Ein Angestellter stieg aus einem Auto. Ein großer Chrysler Navigator SUV, Silber. Matt hatte keine Wahl. Er spurtete hinüber, riss dem Fahrer die Autoschlüssel aus der Hand und stieß ihn zur Seite. Dann stieg er ein und startete den Motor. Er knallte den Gang hinein und schoss aus der Parklücke in Richtung Ausfahrt.
    Er fuhr hinaus in das goldorange Leuchten der Dämmerung und schaute sich um. Das Stadtzentrum bestand aus einem rechtwinkligen Straßennetz mit sich abwechselnden Einbahnstraßen, von denen einige fünfspurig waren. Diese hier verlief von Osten nach Westen, und der Lieferwagenfuhr nach rechts davon, Richtung Westen. Er drückte aufs Gas. Der Wagen schoss aus der Ausfahrt hervor, und er beschleunigte ihn auf der Straße weiter. Der Lieferwagen raste davon, dreihundert Meter vor ihm.
    Matt schlängelte den SUV an den langsamer fahrenden Autos vorbei wie an rollenden Hindernissen und holte ihn in kürzester Zeit ein. Er hielt Abstand, immer ein Auto zwischen ihnen. Die Straße war breit und gerade, und es war kaum Verkehr. Die Kreuzungen waren riesige Betonflächen, die von bunten Klötzen umstanden wurden und ihn an Beverly Hills erinnerten. Zwei Blöcke entfernt zeigte ein großes grünes Schild die Auffahrt zur Interstate und dahinter zur 90 an. Matt musste etwas unternehmen, bevor sie den Highway erreichten. Dort würden zu viele unbekannte Größen ins Spiel kommen. Er konnte bemerkt werden. Er konnte sie verlieren. Wohin auch immer er ihnen folgte, er schenkte ihnen einen Heimvorteil.
    Er musste jetzt etwas unternehmen.
    Die Straße war so breit wie eine Rollbahn, und weder links noch rechts parkten Autos. Vor dem Block, auf den sie zufuhren, stand links eine Reihe dünner Bäume und rechts befand sich eine Art Granitkolonnade. Das würde nicht klappen. Zu brutal. Matt zog den Wagen nach rechts und guckte nach vorn. Der nächste Block sah vielversprechender aus. Die linke Seite wurde von einem bunkerähnlichen Parkhaus begrenzt. Keine Chance. Aber der Gehweg auf der rechten Seite führte zu einer Art Treppe, mehreren breiten, flachen Stufen, die in einen offenen Platz neben einem imposanten Bürogebäude mündeten.
    Matt hatte sich entschieden und trat aufs Gas.
    Der Motor heulte auf, als der Wagen beschleunigte. Matt holte weit nach links aus, zog dann nach rechts und sauste auf den vorderen Kotflügel des Lieferwagens zu wie ein Lenkflugkörper. Einen Sekundenbruchteil bevor sie ineinanderkrachten, riss Matt das Lenkrad nach links und brachte den SUV auf Spur. Er traf den Lieferwagen mit der Seite und erwischte den Fahrer unvorbereitet. Der Schwung schleuderte den Lieferwagen nach rechts. Matt fasste nach und schob ihn diagonal über die Fahrbahn. Der Lieferwagen kam nicht mehr weg, was nun auch dem Fahrer zu dämmern schien. Er stieg in die Eisen. Der Lieferwagen kam ins Rutschen, und seine Vorderreifen sonderten Rauch aus Gummi ab, aber er war immer noch zu schnell. Der Lieferwagen polterte die Stufen hoch und knallte gegen einen der massiven Eckpfeiler des Gebäudes.
    Matt stoppte den SUV am Bordstein und sprang hinaus. Er stürmte die Stufen hoch und zog seine Waffe, zu allem bereit.
    Es hatte den Lieferwagen schwer erwischt. Der Kühler qualmte und war halb um den Pfeiler gewickelt. Matt wusste nicht, in welchem Zustand sich Rydell befinden würde. Die Jungs in der Fahrerkabine mussten allerdings ziemlich angeschlagen sein. Der Lieferwagen hatte eine steile Front und bot bei einem Frontalzusammenstoß nur wenig Schutz. Außerdem hatte er die Jungs überrascht.
    Passanten und Leute aus dem Gebäude kamen näher, um sich den Unfall anzusehen, ergriffen jedoch gleich wieder die Flucht, als sie Matts Waffe sahen. Er ignoriertesie und ging um den Lieferwagen herum, sprungbereit, die Türen und Fenster vorsichtig nach Lebenszeichen absuchend. Die Front war wirklich übel zerquetscht, und Matt war ziemlich sicher, dass ihm von dort keine Gefahr mehr drohte. Er ging nach hinten, streckte den Arm aus und schlug mit der Waffe kurz gegen die Hecktür, zog die Hand sofort wieder zurück. Aber es wurden keine Kugeln durch das Blech gejagt. Gar nichts passierte. Er öffnete die Tür, schwang herum und guckte über seine P14 hinweg in den Wagen.
    Dort lag Rydell am Boden und wand sich. Er war mit Kabelbindern gefesselt. Einer der Kerle aus dem Café versuchte aufzustehen. Er blutete am Kopf. Er blinzelte Matt verwirrt an und sah sich nach seiner Waffe um. Matt erschoss ihn und befreite

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