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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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für Darbys evangelikales Imperium warben. Die Menschenmengen auf den Parkplätzen, die es nicht ins Stadion geschafft hatten, haderten nicht mit ihrem Schicksal. Sie hatten damit gerechnet und waren in festlicher Stimmung. Überall fanden Kofferraumpartys statt.An Truthahn, Eierflip und Gesang war kein Mangel. Ganze Familien, Jung und Alt, Menschen aller Hautfarben waren in einem einzigen riesigen Fest vereint, und über die Felder aus buntem Blech trieb Weihnachtsmusik.
     
    Sie brachen früh auf und hielten nur kurz an einer Tankstelle, um ein paar Baseballmützen und billige Sonnenbrillen zur Tarnung zu erstehen. Trotzdem gerieten sie auf der Autobahn mitten in den Stau. Sie kamen an einer verwitterten Reklametafel mit der Aufschrift «Treffen wir uns doch am Sonntag vor dem Spiel noch bei mir zu Hause   – Gott» vorbei, und kurz danach war in der Ferne das Stadion zu sehen.
    Sofort war Matts Müdigkeit wie weggewischt, und neuer Optimismus erfüllte ihn. Selbst auf diese Distanz ließ sich deutlich erkennen, dass das gewaltige Schiebedach geöffnet war. Damit stieg die Wahrscheinlichkeit, dass ein Erscheinen des Zeichens geplant war, enorm. Matt hatte das Gefühl, sich Danny zu nähern. Er wagte zu hoffen, dass er ihn vielleicht tatsächlich lebend wiedersehen würde. Die Vorstellung gab ihm Auftrieb, nach allem, was er in den letzten Tagen durchgemacht hatte.
    Die Autos kamen kein Stück voran. Matt und Gracie ließen Rydell und Dalton in dem großen silbrigen SUV zurück und gingen das letzte Stück zu Fuß. Während sie sich dem Stadion näherten, sah sich Matt auf dem riesigen Gelände um und glich es mit Rydells Einschätzung der Lage ab: dass die Werfer außerhalb des Stadions positioniert seinwürden und der Sender im Stadion. Die Gründe dafür lagen auf der Hand. Im Stadion war die Gefahr zu groß, dass die Luftdruckwerfer entdeckt wurden. So leise sie auch waren, spätestens beim Abschuss würde unweigerlich jemand die großen Kanister bemerken. Der Lasersender hingegen wäre außerhalb der Stadionmauern wirkungslos. Was bedeutete, dass sie in das Stadion hineinmussten – unbewaffnet, weil sie sonst nicht durch die Sicherheitskontrollen kamen. Tröstlich war immerhin, dass es innerhalb des Stadions nicht allzu viele Stellen gab, von denen aus der Lasersender das gigantische Zeichen durch die Dachöffnung in den Himmel malen konnte.
    Die Frage war, ob Danny mit dem Steuergerät beim Sender oder bei den Werfern sein würde. Oder ganz woanders.
    Über diese dritte Möglichkeit lohnte es nicht nachzudenken. Was die ersteren beiden anging, würde es schwierig sein, beide abzudecken. Dafür waren sie zu wenig, und das Gedränge würde sie ohnehin noch verlangsamen. Was die Werfer betraf, so gab es zum Glück auch außerhalb nicht viele Stellen, an denen sie stehen könnten. Das Stadion war auf allen Seiten von Parkplätzen umgeben, die zu wenig Deckung boten. Unglücklicherweise lagen die wenigen brauchbaren Verstecke so weit auseinander, dass sie sie in dem kleinen Zeitfenster, das ihnen zur Verfügung stand, unmöglich alle überprüfen konnten.
    Darum hatten sie sich aufgeteilt. Matt und Gracie wollten das Stadion nach dem Sender durchkämmen, während Rydell und Dalton sich außerhalb des Gebäudes auf die Suche nach den Werfern machen würden.
    Sie hielten ihre Ungeduld im Zaum, standen artig an und schafften es schließlich kurz vor Toresschluss ins Stadion. Nicht weit entfernt schlängelten sich Rydell und Dalton durch die Parkplätze und stellten den Jeep schließlich in einer abgelegenen Ecke am Zaun ab, wo hoffentlich niemand auf sie achten würde.
    Vorsichtig bewegten Matt und Gracie sich durch das Stadion. Der Lärm und die aufgeladene Atmosphäre waren überwältigend. Der Bau war unglaublich, ein monumentales Kolosseum des einundzwanzigsten Jahrhunderts aus Glas und Stahl. Es raubte einem schlichtweg den Atem mit seinem weit geöffneten Dach und dem klaren Himmel darüber. Was sie in dem riesigen Rund erwartete, hatten weder Matt noch Gracie je erlebt. Jeder einzelne Platz war besetzt. Zehntausende von Menschen redeten und lachten und sangen und warteten. Ganz Amerika schien hier versammelt zu sein, in sehnsuchtsvoller Vorfreude geeint. Ältere Männer mit Rock-’n’-Roll-Frisuren standen neben punkigen Teenagern. Paare mittleren Alters hielten Händchen oder trugen jüngere Klone ihrer selbst auf den Schultern. Yuppies in Chinohosen und Polohemden standen neben Klempnern in fleckigen

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