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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Luft und richtete sich auf.
    «Was   …? Miss Logan   …?» Er sah sich im Zimmer um, entdeckte Matt beim Fenster, der durch die Vorhänge nach draußen spähte. «Was ist denn los?»
    Sie machte die Nachttischlampe an. «Wir haben sehr wenig Zeit. Sie müssen mitkommen. Ihr Leben ist in Gefahr.»
    «In was für einer Gefahr?»
    «Bitte, Vater. Dazu fehlt uns die Zeit. Vertrauen Sie mir. Wir müssen jetzt gehen.»
    Er starrte sie an. Dann nickte er und stand auf. Er trug einen dunklen Pyjama.
    «Ich muss mich anziehen.»
    «Das dauert zu lange. Ziehen Sie nur Ihre Schuhe an.»
    Er nickte, schlüpfte in Socken und Schnürschuhe. Mattkam hinüber. Er legte dem alten Mann freundlich eine Hand auf die Schulter. «Mein Name ist Matt Sherwood, Vater. Alles wird gut. Halten Sie sich nur dicht bei Gracie und vermeiden Sie jedes Geräusch, okay?»
    Der Priester nickte, das Gesicht in tiefe Falten gelegt. Matt und Gracie wechselten einen Blick, dann öffnete Matt die Tür und trat hinaus.
    Er sah den Schlag nicht kommen. Sein Angreifer wartete dicht an der Wand und traf ihn hinter dem rechten Ohr. Der Hieb hatte eine bleierne Wucht an sich, als ob die Faust um ein Stück Metall geballt war. Matt ging schwer zu Boden. Gracie schrie auf, als sie Bruder Amin erkannte, der aus den Schatten geglitten kam und Matt kräftig in den Leib trat.
    Matt ächzte laut, als der Tritt ihn von den kühlen Bodenfliesen hob. Er krachte gegen die Wand und hatte keine Ahnung, woher der nächste Schlag kommen würde. Mit seinen Augen stimmte etwas nicht, da waren nur verschwommene Schatten. Er holte scharf Luft und schob sich auf alle viere hoch, bekam erneut einen Tritt in die Rippen, der ihn zurück gegen die Wand warf. Dann war der Mönch über ihm, legte ihm seine dünnen, drahtigen Arme wie Stahlkabel um den Hals und drückte zu. Matt versuchte, Luft zu holen, aber es ging nicht. Er spürte, dass seine Kraft nachließ. Er rammte den Ellenbogen nach hinten, traf aber nur ins Leere, und auch das kostete ihn Kraft. Er kämpfte gegen die Benommenheit an, die von allen Seiten an ihn herankroch, und nahm seine letzten Reserven zusammen, um so hart, wie er konnte, einen Kopfstoß nach hinten zu machen. Der Mönch sah ihn kommen und riss den Kopf in einer Ausweichbewegungbeiseite, dann verstärkte er den Würgegriff noch. Matt spürte, wie sein Kehlkopf zerquetscht wurde, spürte, wie die Knorpel darin platzten und rissen, spürte den Schmerz in seiner Lunge, die atmen wollte –
    Und dann hörte er ein lautes Kreischen und einen dumpfen Schlag, und der Griff des Mönches ließ nach. Matt schnappte nach Luft und sah, wie der Mönch sich von ihm wegdrehte, dann richtete er sich auf und schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden. Gracie stand im Flur, eine Mischung aus Angst und Überraschung verzerrte ihr Gesicht. In der Hand hielt sie die Nachttischlampe aus dem Zimmer des alten Priesters wie einen Baseballschläger, bereit für einen weiteren Schlag.
    Der Mönch gab ihr keine Gelegenheit dazu. Er entriss ihr die Lampe, deren Schirm völlig verbogen war, und schoss eine Faust auf ihre Schläfe ab. Gracie flog zurück ins Zimmer und schlug hart auf den Boden.
    Matt war wieder einigermaßen klar und warf sich auf den Mönch, als der sich wieder zu ihm umdrehte. Matt war viel größer und schwerer, aber Amin war ein einziges Bündel straffer Muskeln und wusste genau, wie man Treffer anbrachte. Sie rangen miteinander, boxten sich durch den Flur, dann erwischte der Mönch Matts Schussverletzung. Schmerz überflutete ihn, und ihm wurde schwarz vor Augen. Er konnte nicht mehr auf seine Deckung achten und bekam einen Hagel von Schlägen ab. Mit jedem Hieb durchzuckte es seinen Körper, als würde ihn eine Kugel treffen. Amin hatte ihn bis zur Treppe geprügelt, als Matt hörte, wie Gracie seinen Namen rief. Für einen Moment war er wiederklar, und er sah die Faust des Mönches zum letzten, vernichtenden Schlag ausholen. Er riss den Kopf instinktiv zur Seite, spannte jeden Muskel an, über den er noch Kontrolle hatte, packte Amins auf ihn zurasenden Arm und verdrehte ihn mit aller Kraft, wie einen großen Hebel. Es riss den Mönch von den Füßen und kugelte ihm die Schulter aus. Matt zog weiter, dann ließ er los. Der Mönch überschlug sich über das Treppengeländer hinweg und landete mit einem abscheulichen Krachen am Fuß der Treppe.
    Matt richtete sich mühsam auf, ging zum Geländer, sah nach unten. Amin lag schlaff da und rührte sich nicht.

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