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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Frage. Die dritte war es dann gewesen.
    «Ich hab ein richtig warmes, kuscheliges Gefühl im Bauch.» Er grinste, bedeutete ihnen mit der Pistole, die Hände hochzunehmen. «
Love and peace
und den Menschen ein Wohlgefallen. Das wollen Sie denen weismachen, ja?»
    «Es funktioniert.» Rydell sah zu Danny hinüber undlegte das Handy weg, ohne die Verbindung zu unterbrechen. Er hob die Hände ein Stück. «Sie hören zu.»
    «Denken Sie etwa, das wird einen Unterschied machen? Denken Sie, unsere Feinde werden sich diesen Bockmist auch weismachen lassen? Scheiße nochmal, wachen Sie auf, Larry. Die hören vielleicht zu, bloß ändert das gar nichts.»
    «Vielleicht aber doch. Ich weiß nicht, was Keenan und Sie vorhatten, aber ich will die Leute nicht von ihrem Glauben an Gott abbringen. Ich möchte nur, dass sie ihren Verstand ein bisschen öfter benutzen. Hören Sie ihm doch zu. Hören Sie, was er zu sagen hat.»
    «Eine bewundernswerte Vorstellung», höhnte Maddox. «
We are the world, we are the children,
ja? Das ist toll. Alles, was er da drüben erzählt, ist einfach toll – aber wissen Sie, womit das Ganze enden wird?» Er stellte seine Tasche ab, griff hinein und holte ein Scharfschützengewehr heraus. «Mit seinem Tod.»
     
    Gracie fuhr hoch. Sie lauschte in das Headset ihres Handys.
    Das war doch Maddox. Und er hielt die beiden anscheinend in Schach.
    Sie fuhr zu Dalton herum. «Ich muss Matt anrufen. Wir haben Ärger.»

KAPITEL 84
    Die Menschen schrien verwirrt und ehrfürchtig auf, als das Zeichen wieder über Pater Hieronymus erschien. Der Priester hob die Hände.
    «Viele von uns haben diese Botschaft verkündet, die einzige Botschaft, die wichtig ist», rief er, als wieder etwas Ruhe einkehrte. «Eine Botschaft der Demut. Und der Wohltätigkeit. Der Güte und des Mitgefühls. Das ist alles, worauf es ankommt. Und doch hat es nicht funktioniert. All die Religionen, die wir begründet haben, gibt es jetzt seit Hunderten, seit Tausenden von Jahren. Und doch ist die Welt heute gewalttätiger und gespaltener denn je. Und das müssen wir ändern.»
     
    «Matt!», kam Gracies Stimme über seinen Ohrhörer. «Maddox ist hier. Er hat Danny und Rydell.»
    Matt geriet für ein, zwei Schritte ins Stolpern – dann orientierte er sich und pflügte durch die Menge zum Miller Theatre.
     
    Maddox richtete das Gewehr auf Rydell und Danny. «Sobald er mit seiner Rede durch ist, werde ich ihm den Kopf wegblasen. Wir werden es so aussehen lassen, als ob ihn irgendein durchgeknallter Muselman erledigt hat, die haben wir haufenweise unter Überwachung. Denn so enden doch schließlich alle guten Propheten, stimmt’s? Sie müssen für ihre Sache sterben.»
    Rydell wollte etwas sagen, aber Maddox ließ sich nicht unterbrechen.
    «Kommen Sie. So etwas darf man nicht halbherzig machen. Da muss man konsequent sein. Wenn Sie wirklich wollen, dass die Leute an seine Worte glauben, dass seine Worte sich für immer in das Gedächtnis der Millionen Menschen dort draußen einprägen, dann muss er sterben. Dann muss ein Märtyrer aus ihm werden. Märtyrer lassen sich viel schlechter ignorieren, nicht wahr?»
    Danny sah ihn einen Moment lang an. «Und sobald er tot ist   …»
    Maddox nickte lässig. «Jepp. Dann müsst noch ihr beide verschwinden, und alles ist hübsch sauber und aufgeräumt. Euch werden sie nicht finden. Aber den iranischen Irren natürlich, der Hieronymus erschossen hat. Einen ausgewiesenen Fanatiker mit einem tollen Lebenslauf, wir beobachten ihn schon seit einer ganzen Weile. Sie werden ihn natürlich nicht lebend kriegen. Er bringt sich vorher um. Zeugt von Teamgeist.»
    «Dann hatten Sie nicht vor, Pater Hieronymus als Betrüger hinzustellen?»
    Maddox schüttelte den Kopf.
    «Aber Keenan   …» Dann begriff Rydell. «Er war nicht eingeweiht.»
    Maddox grinste kalt. «Natürlich nicht.»
    «Dann sind nachher also die Iraner dran schuld», sagte Danny. «Die Muslime?»
    «Wer sonst. Ist das nicht schön? Der Prophet, der uns allen die Freiheit bringen wollte, wird von einem Agenten der Intoleranz erschossen.»
    «Damit lösen Sie einen Krieg aus», sagte Danny. «Die Menschen, für die Pater Hieronymus ein Prophet ist, werden ausrasten vor Wut.»
    «Darauf baue ich.»
    Rydell trat einen Schritt vor. «Überlegen Sie doch nur, was Sie damit anrichten, Brad   –»
    «Ich
habe
es mir überlegt, Larry», fauchte Maddox. «Lang und breit, während ich mit ansehen musste, wie wir auf Zehenspitzen herumgetappt

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