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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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läuft hier? Was haben Sie vor?»
    «Ich habe nichts damit zu tun. Ich weiß auch nicht, was da läuft.»
    Maddox musterte ihn zweifelnd. «Sie stecken nicht dahinter?»
    «Ich sage Ihnen doch, dass ich nichts damit zu tun habe. Das muss Rydell sein. Er hat jetzt die Fäden in der Hand. Sie haben sich heute Nacht den Priester geholt.»
    «Das Zeichen!», begriff Maddox. «Ich hab gedacht, das hätten Sie geplant. Dann hab ich Dario angerufen und nur einen Cop rangekriegt, und das passte nicht zusammen.»
    «Dario ist tot», bestätigte Drucker.
    Maddox nickte. Er drehte sich zum Bildschirm um. «Und was hat er jetzt vor? Was wollen die erreichen?»
    «Keine Ahnung. Vielleicht hat Rydell die anderen davon überzeugt, dass die Warnung vor der Erderwärmung zu wichtig ist, als dass man alles auffliegen lassen dürfte.»
    «Aber er weiß doch, dass Sie ebenso gut dafür sorgen können.»
    «Nur kann er mich dann mit reinreißen. Und Sie auch – für den Fall, dass Sie das vergessen haben. Er sollte der Sündenbock sein. Ohne ihn sind uns die Hände gebunden. Aber die werden den Priester jetzt nicht bloßstellen. Das können sie gar nicht. Jedenfalls noch nicht. Erst müssen sie wissen, wem sie es anhängen können. Und das verschafft uns Zeit. Zeit, uns selbst etwas einfallen zu lassen. Wie wir ihn outen können, ohne als die Drahtzieher erkennbar zu werden.»
    Bevor Drucker auch nur blinzeln konnte, zog Maddox eine Automatikpistole und hielt ihm die Mündung an die Stirn. «Ich hab mir schon was einfallen lassen. Hinsetzen.»
    Er drängte Drucker in einen der Sessel vor dem Fernseher, dann beugte er sich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung vor, ergriff Druckers zitternde Finger, schloss sie um seine eigene Hand an der Waffe und führte sie hoch, sodass die Mündung des Schalldämpfers Druckers Mund berührte.
    Drucker starrte ihn entsetzt an.
    «Die Sache ist nämlich die, dass ich es von Anfang an für keine gute Idee hielt, Hieronymus zu opfern», erklärte Maddox. «Unbeschädigt ist er viel nützlicher. Und in Wahrheit sind nicht uns die Hände gebunden, Keenan, sondern Ihnen.» Er drückte ab.
    Anschließend sorgte er dafür, dass alles nach Selbstmord aussah.
    Flink, leise, tödlich.
Ein verdammt gutes Motto.
    Er griff zu seinem Handy und drückte eine ziemlich abgenutzte Schnellwahltaste. «Wie geht es unserem Kleinen?»
    «Er ist immer noch brav zu Hause», sagte sein Kontakt bei der NSA. «Und sieht sich den Livebericht aus dem Park an.»
    «Gut. Geben Sie mir sofort Bescheid, wenn er sich rührt. Ich brauche ihn zu Hause.» Er warf einen Blick auf den Bildschirm, dann schlüpfte er aus dem Zimmer und überlegte, wie er am schnellsten zum Hermann Park kam.

KAPITEL 83
    Pater Hieronymus starrte auf die Menge und merkte, wie seine Lippen zu beben, seine Finger zu zittern begannen. Schweiß trat ihm auf die Stirn, als sich in dem Labyrinth seines Verstandes andere Gedanken bemerkbar machten. Er sah nervös nach links und rechts. Dann erklang eine vertraute Stimme in seinen Ohren.
    «Sie machen das sehr gut», sagte Gracie. «Machen Sie einfach so weiter. Denken Sie daran, worüber wir geredet haben. Was Sie diesen Menschen wirklich sagen möchten. Schieben Sie alles andere beiseite und sagen Sie diesen Menschen, was Ihnen am Herzen liegt, Vater. Wir sind ganz in Ihrer Nähe.»
    Der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht. Er nickte und machte weiter.
     
    Gracie kauerte hinten im Lieferwagen, nahm ihr Fernglas herunter und sagte über die große Trommel der Schallkanone hinweg zu Matt: «Diese Maschine ist unglaublich.»Sie grinste und tätschelte sie. «Ich will auch so eine haben.»
    «Warum nicht. Ist schließlich Weihnachten.» Dann wurde Matt wieder ernst. «Sagen Sie ihnen Bescheid, dass ich jetzt reingehe. Und passen Sie auf Pater Hieronymus auf, falls er nochmal weiche Knie bekommt.» Er stieß die Tür auf.
    «Viel Glück.» Sie lächelte ihn an.
    Er erwiderte ihr Lächeln. «Bis später.» Er hängte den Ohrhörer seines Handys ein und sah zu Dalton hinüber, der hinter dem Steuer saß. Sie nickten einander knapp zu, dann schlüpfte Matt aus dem Transporter und machte sich auf den Weg zum Podium.
     
    Auf der anderen Seite des Geländes beobachtete Danny vom Miller Outdoor Theatre aus das Geschehen durch ein Fernglas. Im Wagen hielt Rydell mit Gracie Verbindung. Sie standen gleich hinter der Freilichtbühne, mit geöffneter Ladetür. Die Luftdruckwerfer waren frisch mit den letzten

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