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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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war uns ein Vergnügen. Hauptsache, Sie erzählen uns, was Sie da draußen herausfinden.» Er zwinkerte. «Wir werden uns Ihre Sendung nicht entgehen lassen.»
    Bevor sie etwas erwidern konnte, wurde sie nach oben gerissen. Atemlos sah sie zu, wie das Schiff unter ihr immer kleiner wurde. Ihr war bang vor der langen Reise. Und davor, was an deren Ende auf sie warten würde.

KAPITEL 22
    WESTANTARKTISCHE EISPLATTE
    Die vier schemenhaften Gestalten auf dem Schelfeis hielten sich flach am Boden und sahen zu, wie keine Meile westlich von ihnen der Hubschrauber der Royal Navy über dem Schiff schwebte. Sie rechneten nicht damit, gesehen zu werden. Dafür sorgte ihre Ausrüstung. In strahlend weißer Tarnkleidung lagen sie bäuchlings auf dem Schnee, die Gesichter hinter weißen Skimützen versteckt, aus denen nur die Augen und der Mund herausschauten. Selbst die Sohlen ihrer Stiefel waren weiß, und sie bürsteten sie jeden Morgen ab, bevor es losging. Neben ihnen standen vier ebenfalls weiße Schneemobile. Unter ihrem weißen Tarnnetz waren sie aus der Luft kaum aufzuspüren.
    Der Einsatzleiter beobachtete durch sein leistungsfähiges Fernglas, wie der Hubschrauber den letzten Mann des Nachrichtenteams vom Schiff holte. Ein Lächeln huschte über seine aufgesprungenen Lippen. Alles lief wie geplant – obwohl der Einsatz seiner Einheit so hektisch und unter einem so straffen Zeitplan erfolgt war, dass dies keineswegs selbstverständlich war.
    Die Operation hatte vor vier Tagen ihren Anfang genommen. Sie waren von ihrem Ausbildungslager in North Carolina nach Christchurch in Neuseeland geflogen und dann mit einer C-17   Globemaster der Air National Guard weiter zur McMurdo-Station der National Science Foundation auf der Ross-Insel. Von dort hatte sie eine mit Kufen versehene Lockheed C-130   Hercules zum etwas abgelegenen Lager auf dem eigentlichen Schelf fünfzehn Meilen südlich ihrer gegenwärtigen Position transportiert. Das letzte Stück ihrer Dreizehntausend-Meilen-Reise hatten sie auf den Schneemobilen zurückgelegt.
    Der brutale Ritt durch mehrere Klima- und Zeitzonen hätte die meisten Leute glatt umgehauen, aber seinen Männern machte das nichts aus. Sie hatten sich intensiv auf diese Operation vorbereitet und wussten, was sie erwartete.
    Zu sagen, dass ihr Auftrag höchste Priorität hatte und von entscheidender Bedeutung war, wäre untertrieben gewesen. Er hatte sich noch nie so gnadenlosen Bewerbungsgesprächen und psychologischen Tests unterziehen müssen wie für diesen Job. Sobald alles unter Dach und Fach gewesen war, hatte man weder an den Trainingsmöglichkeiten noch an der Ausrüstung für ihn und sein Team gespart. Geld spielte für diesen Klienten definitiv keine Rolle. Wobei das nicht so ungewöhnlich war – zur Kundschaft der Firma zählten auch diverse Staaten, unter ihnen die USA, und für solche Jobs waren eigentlich immer ausreichend Mittel vorhanden.
    Aber diesmal ging es um viel mehr als bei seinen bisherigen Einsätzen. Beirut, Bosnien, Afghanistan, dann Irak – inzwischensah er diese Etappen nur noch als Karriereschritte, die ihn hierhergebracht und dafür gesorgt hatten, dass er als Einsatzleiter für diese Einheit ausgewählt wurde.
    Einen Auftrag wie diesen bekam man definitiv nur einmal im Leben.
    Endlich, nach all den Vorbereitungen und einer schier endlosen Wartezeit, ging es los. Er hatte allmählich befürchtet, dass nichts mehr daraus werden würde. Nach Abschluss der Ausbildung war er mit seinem kleinen Team von «Auftragnehmern» – hinter dem verharmlosenden Ausdruck verbargen sich nichts anderes als Söldner – in den Stand-by-Modus versetzt worden. Das Startsignal hatte monatelang auf sich warten lassen. Er ließ sich nicht gern fürs Herumsitzen bezahlen. Wie die anderen in seiner Truppe hatte er der Force Reconnaissance angehört, dem Äquivalent der U S-Marines zu den Seals der Navy oder der Delta Force der Army.
Flink, leise, tödlich
– das Motto der Force Reconnaissance passte nicht gerade zu der endlosen Warterei vor der Glotze in einem gutausgestatteten Lager irgendwo in der Pampa. Dabei warteten da draußen die Welt – und ihre Übel.
    In seinem Gepäck klingelte etwas. Er sah auf die Uhr. Er hatte den Anruf erwartet.
    Er checkte noch einmal die Position des Hubschraubers, der in weitem Bogen davonflog. Dann zog er sein Satellitentelefon hervor, ein kleines Iridium-Handgerät. Von der fünfundzwanzig Zentimeter langen Antenne oben und dem aufgesteckten STU-II

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