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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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I-Verschlüsselungsmodul unten einmal abgesehen, war es nicht größer als ein normales Handy. Er drückte die Antworttaste. Das Piepen und die Störgeräuscheverrieten ihm, dass das Gespräch von der anderen Seite des Planeten übertragen wurde. Er wartete das Leuchten der roten Diode ab, die eine sichere Verbindung anzeigte.
    «Hier Fox One.»
    Nach einer kleinen Pause antwortete eine blecherne männliche Stimme: «Wie ist Ihr Status?»
    Es hörte sich an, als würde Stephen Hawking anrufen, aber er wusste, dass seine Stimme am anderen Ende genauso roboterhaft klang. Obwohl sein Projektleiter und er auf dem ein oder anderen Kontinent gemeinsam den ein oder anderen Kugelhagel überstanden hatten, erkannte er die Stimme des anderen nicht wieder. Das lag an der 25 6-Bit -Stimmcodierung, die nicht nur beim Militär eingesetzt wurde, damit etwaige Mithörer die Sprecher nicht identifizieren konnten. Darüber hinaus wurden ihre Telefone gesichert, indem die Digitalsignale auf komplizierte Weise verschlüsselt wurden. Nur Telefone, die mit identischen Chips ausgestattet waren, konnten die übermittelten Daten decodieren. Jedes andere Gerät übermittelte nur schrille Störgeräusche.
    «Wir sind startklar», antwortete Fox One.
    «Irgendwelche Probleme, von denen ich wissen sollte?»
    «Negativ.»
    «Gut. Ziehen Sie Ihre Männer ab und leiten Sie die nächste Phase ein.»
    Der Einsatzleiter beendete das Gespräch und sah zum Himmel hinauf. Wohin er auch sah, nichts als fahles gebrochenes Weiß.
    Nicht eine Spur, dachte er. Perfekt.

KAPITEL 23
    CAMBRIDGE, MASSACHUSETTS
    Matt hängte den Hörer wieder ein, schloss leise die Tür, dann lief er durch den Flur ins Schlafzimmer.
    Er musste hier weg. Ihm blieben nur Sekunden.
    Das Fenster kam nicht in Frage. Aber an der hinteren Wand hatte er im Mondlicht eine Glastür schimmern gesehen, die zu einer Terrasse von drei mal drei Metern führte. Von dort erspähte Matt auch den Zugang zur Feuertreppe.
    Er probierte den Griff. Verschlossen. Hektisch sah er sich nach einem Schlüssel um, aber offen lag keiner herum. Die beiden Männer konnten jeden Moment in der Wohnung sein. Er rüttelte und zerrte noch einmal an dem Griff, da klopfte es laut an der Wohnungstür.
    «Aufmachen, Polizei.»
    Bellinger war vermutlich tot, und er befand sich in seiner Wohnung, war hier eingebrochen. In die Wohnung eines Toten, den man zuletzt in einer gutbesuchten Bar gesehen hatte, aus der er nach einem Streit mit ihm geflüchtet war.
    Da würde wohl kein Geschworener lange fackeln – wenn es überhaupt zu einer Verhandlung kam.
    Irgendwie hatte Matt das ungute Gefühl, dass er es nicht bis dahin schaffen würde.
    Seine Instinkte übernahmen.
    Er schnappte sich einen Nachttisch und schleuderte ihn durch die Balkontür. Glas barst, und das Möbelstück krachte draußen auf die Fliesen. Man hörte es wohl bis in den Hausflur, denn dort wurde, schärfer als eben, erneut «Aufmachen, Polizei!» gerufen. Höchste Zeit, sich abzusetzen. Aber Matt lief nicht auf den Balkon, sondern in die entgegengesetzte Richtung und ging genau in dem Moment hinter der Schlafzimmertür in Deckung, als die Wohnungstür eingetreten wurde.
    Die beiden Männer orientierten sich kurz, bevor sie ins Schlafzimmer gelaufen kamen und vor der zerstörten Balkontür stehen blieben. Matt presste sich an die Wand. «Er ist die Feuertreppe runter», hörte er einen der Männer rufen. «Kontrollier du den Rest der Wohnung.» Glas klirrte, offenbar schlug der Mann die restlichen Scherben mit dem Lauf seiner Pistole aus dem Türrahmen. Dann entfernte er sich mit schnellen Schritten Richtung Feuertreppe. Matt wartete, bis der zweite Mann an ihm vorbei war, dann glitt er aus seinem Versteck und folgte ihm in die Wohnung.
    Mitten im dunklen Flur stürzte Matt sich von hinten auf ihn und brachte ihn zu Fall. Bei ihrem Aufprall schlitterte etwas Metallenes über den harten Holzboden. Es klang nach einer Pistole. Der Cop war nicht gerade groß und auch nicht besonders kräftig, aber er war verflucht drahtig und kämpfte wie ein gefangener Mungo. Er wand sich und schlug um sich, um unter Matt hervorzukommen. Matt hatte für so etwaskeine Zeit. Er schlug dem Cop ein paarmal in die Rippen, und als die Deckung des anderen nachließ, landete er einen ordentlichen Treffer, der den Mann hinter dem linken Ohr erwischte. Dann war Ruhe. Matt drehte den reglosen Körper auf den Bauch und tastete das Jackett ab. Er fand eine Gürteltasche, darin

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