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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Seitenstraße entlang, bis er auf eine schmale Gasse stieß. Sie verlief parallel zur Hauptstraße, an der Komlosys Apartmenthaus stand, endete jedoch nach dem zweiten Grundstück vor einem anderthalb Meter hohen Zaun. Weiter vorn konnte Matt hinter einigen eingezäunten Grundstücken das Apartmenthaus sehen. Er kletterte über den Zaun und kam schließlich auf einen Weg, der an der Tiefgarageneinfahrt entlang zurück zur Hauptstraße führte.
    Matt spähte zwischen den Gebäuden nach draußen. Der Chrysler stand noch immer dort. Er würde nicht unbemerkt in der Einfahrt verschwinden können. Außerdem erkannte er aus seiner jetzigen Position noch ein weiteres Problem.Das Garagentor war mit einem Tastenfeld gesichert. Und zwar von der Sorte, bei der die Tasten keine Ziffern aufwiesen. Stattdessen würden, wenn man einen Code eintippen wollte, auf den Tasten zufällig zusammengestellte, nichtserielle Ziffern erscheinen, um zu verhindern, dass ein Beobachter die Bewegungen der Finger verfolgen und sich so Eintritt verschaffen konnte.
    Genau in diesem Moment hörte Matt ein metallisches Schnappen, gefolgt von einem leisen Quietschen und Rumpeln. Er konnte es zwar von seiner Warte aus nicht sehen, aber eindeutig ging das Garagentor auf. Er duckte sich tiefer. Die Schnauze und das Dach eines großen, schwarzen Escalade tauchten in der Einfahrt auf. Der Geländewagen fuhr unter Ausstoß einer gewaltigen Abgaswolke die Rampe hinauf und blieb oben an der Straße stehen.
    Genau in der Blickachse des Chryslers.
    Matt nutzte die Gelegenheit und sprang über die niedrige Mauer auf die Rampe hinunter. Er landete hart; seine Knochen protestierten. Die Fallhöhe betrug mindestens drei Meter; wenn man die Mauer mitzählte, mehr. Er rollte sich ab und kam in die Hocke. Der Escalade fuhr an, bog in die Straße ein und nahm ihm seine Deckung. Matt sprang rasch durch das sich schließende Garagentor. Hoffentlich hatten sie ihn nicht gesehen.
    Er spähte nach draußen. Beim Chrysler rührte sich nichts.
    Das war geschafft.
    Im Fahrstuhl standen neben den Tasten für die Etagen auch gleich die Apartmentnummern. Er fuhr in den zweitenStock hinauf und bemerkte den Spion in der Tür gerade noch rechtzeitig. Er sah sich um, zog einen Stiefel aus, schob seine rechte Hand hinein und zerdrückte leise ein paar Glühbirnen der Flurbeleuchtung. Dann zog er den Stiefel wieder an und klingelte. Schritte waren zu hören. Ein Schatten fiel über den leuchtenden Schlitz unter der Tür.
    «Wer ist da?» Die Stimme vom Anrufbeantworter. Sie klang angespannt.
    Matt ließ den Fahrstuhl nicht aus den Augen. «Ich bin ein Freund von Vince. Vince Bellinger.»
    Ein Schaben hinter der Tür, als ob Komlosy sich dagegenlehnte, um besser durch den Spion sehen zu können – was im Halbdunkel auf dem Flur schlecht möglich war.
    «Ein Freund von Vince? Was – was willst du?»
    «Wir müssen uns unterhalten. Ihm ist was passiert.»
    Stille, wieder ein schabendes Geräusch. Dann sehr skeptisch: «Vince ist tot, Mann.»
    «Ich weiß. Könntest du bitte die Tür aufmachen, damit wir reden können?»
    «Also, ich weiß nicht   … Er ist tot, er ist ermordet worden, und ich habe keine Ahnung, was du von mir willst   … Jedenfalls   …»
    «Jetzt hör mir mal zu. Die Typen, die ihn ermordet haben, sitzen gerade vor deinem Haus in einem Auto. Sie haben gestern Abend dein Telefon abgehört. Sie wissen, worüber ihr geredet habt, und darum ist er jetzt tot. Wenn du also willst, dass ich dir helfe, damit du nicht genauso endest wie er, dann mach die verdammte Tür auf.»
    Es dauerte einen Moment, dann klackte das Schloss, unddie Tür öffnete sich einen Spalt. Ein breites, jungenhaftes Gesicht mit einem Schopf zotteliger Haare kam zum Vorschein. Als er Matt sah, riss Komlosy panisch die Augen auf.
    «Scheiße», sagte er und versuchte, die Tür wieder zuzumachen.
    Matt trat mit dem Fuß dazwischen, schob sich hinein und schloss die Tür hinter sich.
    Komlosy hob abwehrend die Arme und stolperte rückwärts. «Bitte tu mir nichts, bring mich nicht um, ich weiß überhaupt nichts, ich schwöre.»
    «Was?»
    «Bring mich nicht um, Mann. Ich weiß gar nichts.»
    «Jetzt beruhige dich. Ich will dir nichts tun.»
    Komlosy starrte ihn voller Grauen an. Er hatte Schweißperlen auf der Stirn. Matts Blick fiel auf den laufenden Fernseher.
    Der dicke Riese trat beiseite. Ein Nachrichtensender. Wieder war dieses glühende Zeichen zu sehen, in etwas anderen Bildern diesmal. Ein

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