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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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können. Matt beobachtete, wie er im Eingang verschwand.
    Keine Minute später kam er wieder heraus.
    «Und?», fragte Matt.
    Jabbas Grinsen sagte
War doch ein Klacks
, aber seine Körpersprache drückte das Gegenteil aus. Er atmete schwer, und auf seinem Gesicht standen Schweißperlen, die eben noch nicht dort gewesen waren.
    «Keine Rezeption. Fünf Namen neben der Fahrstuhltür, einer pro Stockwerk. Der zweite ist frei, oder sie waren zu faul, ihren Namen anzubringen. Aber ich glaube, ich weiß, welcher uns interessiert. Muss bloß mal irgendwo online gehen, um es zu bestätigen.»
    Matt überlegte kurz. «Gut, leg los. Gleich hier.»
    Jabba sah ihn perplex an. «Ich soll mein Handy benutzen?»
    «Jepp.»
    «Kumpel, dann könnten sie rauskriegen, wo wir sind. Mein iPhone hat A-GPS, das heißt, es unterstützt die Ortung sogar. Leichter können wir es ihnen kaum machen.»
    «Fein. Leg los. Und lass es lange genug an, dass sie es schaffen.»
    Jabba sah ihn an wie einen Verrückten. «Du
willst
, dass sie wissen, wo wir sind?»
    Matt nickte. «Jepp.»
    Jetzt sah Jabba ihn an, als würden ihm kleine grüne Fühler aus den Ohren wachsen. «Warum?»
    «Ich will sie ein bisschen aufscheuchen. Aus der Balance bringen. Damit Bewegung reinkommt.»
    «Aber es ist mein Handy. Dann wissen sie doch nur, dass
ich
gerade hier war.»
    «Läuft auf dasselbe hinaus. Sie wissen, dass wir zusammen sind.»
    Jabba sah ihn an, als hätte er noch ein paar Einwände, aber dann hob er nur kurz ergeben die Hände und machte sein Handy an. Er klappte sein MacBook auf, stöpselte das Telefon ein, ging online und warf einen Blick auf die Uhr. Matt beobachtete, wie Jabbas Finger über die Tastatur tanzten und ein paarmal das Trackpad berührten. Dann drehte Jabba den Laptop so, dass auch Matt den Bildschirm sehen konnte.
    Auf der Homepage einer Firma namens Centurion öffnete sich eine schicke Slideshow und zeigte eine Ölraffinerie in einer Wüstengegend bei Sonnenuntergang, dann ein eingezäuntes Gelände im Nahen Osten und einen Fahrzeugkonvoi in sonniger, staubiger Umgebung. Das letzte Foto zeigte einen harten Kerl in tadelloser militärischer Aufmachung mit schwarzen Handschuhen und einer Sonnenbrille, wie sie auch ein Surfer cool gefunden hätte. Er hielt ein großkalibriges Maschinengewehr im Anschlag. Zu jedem Foto blinkte ein Slogan, der letzte verkündete das Firmenmotto:
Eine bessere Zukunft sichern.
    Jabba klickte auf
Über uns
. Dort wurde Centurion als «Unternehmen für Sicherheitsdienstleistungen und Risikomanagement mit Filialen in den USA, Europa und im Nahen Osten» beschrieben, «tätig für die Regierung der USA sowie eingetragener und aktiver Auftragnehmer der UN». Jabba klickte auf
Management
, und ein Schwarzweißfoto des Fieslings sprang sie an. Er hieß Maddox und leitete die von ihm gegründete Firma. Der Begleittext hob seine lange, glänzendeLaufbahn bei den Marines und seine Leistungen auf dem Gebiet der Sicherheitsberatung hervor.
    «Autsch.» Jabba sah sich nervös um; die Vorstellung, diesen Mann auf ihre Spur zu bringen, behagte ihm ganz eindeutig nicht. Er sah wieder auf die Uhr und hielt sein Handy hoch. «Fünfundachtzig Sekunden. Können wir jetzt bitte ausmachen und zusehen, dass wir verdammt nochmal hier wegkommen?»
    Matt war immer noch mit Maddox’ Biographie beschäftigt. Es dauerte einen Moment, bis er antwortete: «Klar.»
    Er ließ den Wagen an und fuhr los.
    Jabba schaltete den Computer aus, dann sah er Matt an: «Und jetzt?»
    Matt behielt die Augen auf die Straße gerichtet. «Jetzt wissen wir, mit wem wir es zu tun haben.»
    «Kumpel, der hat eine Privatarmee. Wir haben einen weißen Camry und eine Knarre ohne Patronen.»
    «Dann müssen wir eben schauen, dass wir ein bisschen aufrüsten», antwortete Matt. «Aber zuerst besuchen wir mal Reeces Frau.»
     
    «Sind Sie sicher?»
    Maddox’ Stimme klang ruhig. Unnatürlich ruhig, wenn man bedachte, was er sich da gerade anhören musste.
    «Absolut», sagte sein Kontaktmann in Fort Meade. «Wir hatten Komlosys Telefonkennung etwas über eine Minute auf dem Schirm, dann war sie wieder weg.»
    Maddox trat ans Fenster seines Büros und sah hinaus. Eswar nichts Ungewöhnliches zu sehen. Der Parkplatz und die Straße dahinter lagen winterlich ruhig.
    Zwei unerwartete Auftritte von Sherwood in ebenso vielen Tagen. Der zweite in unmittelbarer Nähe seines Büros.
    Der Mann war gut.
    Ein bisschen zu gut für seinen Geschmack.
    «Wann war das?»
    «Wir

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