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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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diesen Heiden drüben im Osten zu enden.»
    Da haben wir ihn,
dachte Buscema. «Sie wollen sich persönlich darum kümmern?» Er tat verblüfft.
    «Gott schickt uns eine Botschaft», versicherte Darby. «Ich werde dafür sorgen, dass jeder sie hört, laut und deutlich.»
    Buscema schwieg einen Moment lang. «Wenn das Außenministerium der Botschaft grünes Licht gibt – und das steht außer Frage   –, dann ist die Sache gelaufen. Wenn Sie das durchziehen wollen, müssen Sie schnell sein.»
    Der Tonfall des Reverends war schneidend. «Dann passen Sie mal auf.»
     
    Gracie, Dalton und Finch hatten ihre Ausrüstung vom Dach der Festung heruntergeschafft und sortierten sie jetzt im Schatten neben dem Eingang zur Bücherei. Ihnen stand ein langer, dunkler Weg durch einen schmalen, staubigen Tunnel bevor, sie konnten nicht alles mitnehmen. Die Kamera und die Ausrüstung für die Live-Übertragungen waren am wichtigsten, dazu so viele Notizbücher von Pater Hieronymus, wie sie tragen konnten. Daltons Skycam wäre beinahe auf der Strecke geblieben, aber dann wies der Abt einige Mönche an, sie durch den Tunnel zu begleiten.
    Finch hatte mit Ogilvy gesprochen, der gerade dabei war, einen Jet zu organisieren, der sie ohne allzu viele Nachfragen ausfliegen konnte. Die Flughafenkontrollen würden sie dennoch passieren müssen, aber Finch wusste, dass dieKontrollen für ein Privatflugzeug wesentlich weniger streng waren als bei einem Linienflug. Erst einmal mussten sie es überhaupt zum Flughafen schaffen. Was ihm keine großen Sorgen bereitete. Sie waren schon aus kniffligeren Situationen herausgekommen.
    Als er seinen Rucksack zumachte, gingen ihm wieder Daltons Überlegungen durch den Kopf. Etwas ließ ihm keine Ruhe. Dalton hatte recht, alles hatte von dem Dokumentarfilm abgehangen. Ohne diese Aufnahmen wäre alles andere nicht geschehen. Sie wären gar nicht erst hierhergekommen. Und noch etwas bereitete ihm Kopfzerbrechen. Die Art und Weise, wie die Menschenmenge, die ihr Auto umzingelt hatte, auf einmal zurückgewichen war, sodass sie sich wieder in die Sicherheit des Klosters flüchten konnten. Er wusste nicht genau, was ihm daran missfiel – es war alles so schnell gegangen. Aber irgendetwas daran war seltsam.
    Vielleicht sollte er sich doch an den Produzenten des Dokumentarfilms wenden, um herauszufinden, wie es zu den Aufnahmen gekommen war. Er sah auf die Uhr und wollte die anderen gerade darauf ansprechen, als Dalton sich ungeduldig umsah und sagte: «Wo bleiben die Typen denn? Wir müssen los.»
    «Ich dachte, Bruder Amin und der Abt wollten Pater Hieronymus holen», sagte Finch.
    «Ich schau mal, ob ich sie finde», bot Gracie an.
    Sie ging den Hof hinab zu dem kleinen Gebäude, in dem sich die Zellen der Mönche befanden. Finch sah ihr nach. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und beschloss, dieWartezeit für den Anruf beim Produzenten zu nutzen. Eine kurze Kalkulation des Zeitunterschiedes bestätigte, dass er ihn nicht zu einer gottlosen Stunde wecken würde. Er schnappte sich das Satellitentelefon, dann klopfte er seine Taschen nach seinem Handy ab. Vergeblich.
    «Hast du mein Blackberry gesehen?»
    Dalton sah sich um. «Nein, warum?»
    Finch wühlte in seinem Rucksack. «Ich hab mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, was du gesagt hast. Und dachte, ich rufe diesen Dokumentarfilmer mal an.»
    «Dann nimm doch das Satellitentelefon. Dein Handy hat hier sowieso keinen Empfang, schon vergessen?»
    Finch grinste ihn schief an. «Da hab ich meine Kontaktliste drin, du Klugscheißer.»
    Dalton überlegte kurz. «Das letzte Mal hattest du es in der Hand, als wir da oben waren.» Er zeigte auf das Dach der Festung. «Bevor du diesen Anruf auf dem Satellitentelefon angenommen hast.»
    Finch sah zum Turm hoch, der die Klostermauern weit überragte, und runzelte die Stirn. «Hab’s wohl beim Zusammenräumen liegengelassen. Bin gleich wieder da.»
    Er durchquerte den Hof, ging zur Zugbrücke hinauf und betrat die Festung. Wie jedes Mal, wenn er aus der grellen ägyptischen Sonne in die staubige Dunkelheit der fensterlosen Räume trat, mussten seine Augen sich erst umstellen. Langsam schritt er den Gang zur schmalen Treppe entlang und ging nach oben.
    In der Festung war niemand. Einige Räume wurden zu Lagerzwecken benutzt, da die Dunkelheit und die dickenWände für relativ niedrige Temperaturen sorgten; andere waren seit Jahren nicht mehr in Gebrauch, vielleicht sogar seit Jahrhunderten. Die Decken waren

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