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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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keine Erdbeben oder Ähnliches.»
    Gracie sah Finch zweifelnd an. Aber sie hatten keine andere Wahl. «Wenn wir es hinüberschaffen, kann uns dort jemand mit dem Auto abholen? Unbemerkt?»
    Der Abt überlegte, dann sah er sich nach Yusuf um, der mit weiteren Männern neben seinem Previa stand und nervösan einer Zigarette zog. Er trat zu ihm und sprach ihn auf Arabisch an. Yusuf antwortete, der Abt drehte sich zu Gracie um. «Yusufs Schwager fährt ebenfalls Taxi. Wenn er Ihr Telefon benutzen und ihn informieren kann, wird er drüben auf Sie warten.»
    «Gut, aber was dann? Wo sollen wir hin?», fragte Dalton. «Zur Botschaft?»
    «Dort wird es nicht anders sein als hier», warf Amin ein. «Vielleicht sogar noch gefährlicher. Es ist sicherer, ihn gleich außer Landes zu bringen. Mit dem Flugzeug.»
    Finch runzelte die Stirn. «Leichter gesagt als getan. Besitzt Vater Hieronymus überhaupt einen Pass?»
    «Wir müssen ihn rausschmuggeln», sagte Gracie. «Wenn ihn jemand erkennt, wird es kompliziert.»
    «Er kann meinen Pass benutzen», schlug der Abt vor. «Wenn er seine Robe trägt und die Kapuze heruntergezogen hat, werden sie nicht so genau hinsehen. Bruder Amin wird Sie begleiten, um Fragen abzuwehren.»
    Gracie sah Finch fragend an. Er überlegte kurz und nickte. «Gut, einen Versuch ist es wert. Ich rufe Washington an. Mal sehen, wie schnell sie uns ein Flugzeug rüberschicken können.» Er wandte sich an die Mönche. «Was meinen Sie, wie lang dieser Tunnel ist? Einen halben Kilometer vielleicht?»
    «Ich weiß nicht genau», sagte der Abt. «Vielleicht ein bisschen länger.»
    Finch runzelte die Stirn. «Dann werden wir nicht unsere gesamte Ausrüstung mitnehmen können.» Er sah Dalton an. «Los, bringen wir alles runter. Wir packen ein, so viel wir können.»
    Die Stimme im Radio wurde immer lauter, bis sie schließlich in Wutgeschrei ausbrach. Gracie schossen Bilder der Gewalt durch den Kopf, die im Laufe der turbulenten Geschichte dieser Region ausnahmslos von religiösem Eifer befeuert worden waren – der Sturm auf die amerikanische Botschaft in Teheran, die Steinwürfe und Brandsätze auf die dänische Botschaft in Beirut, die Enthauptungen im Irak und in Afghanistan. Sie wollte kein Teil dieser Geschichte werden, jedenfalls nicht in diesem Sinne.
    «Wir legen besser los.» Sie sah den Mönch und den Abt an. «Sie müssen noch mit Pater Hieronymus reden.»
    Amin nickte. «Mache ich gleich.» Er verschwand in der Tür, dicht gefolgt vom Abt.
     
    «Sie versuchen ihn rauszuschaffen», informierte Buscema Darby.
    «Jetzt schon? Wer?»
    «Ich habe gerade einen Anruf von meinem Mann beim Sender bekommen», erläuterte der Journalist dem Reverend. «Das Nachrichtenteam ist immer noch bei ihm, und sie wollen nicht auf die Behörden warten. Sie kümmern sich selbst um ihn.»
    «Was sonst.» Darby lachte leise. «Im Brennpunkt der Ereignisse zu sein, schadet der Einschaltquote ja auch nicht gerade. Wie wollen sie es machen?»
    «Das weiß ich nicht genau. Sie suchen hektisch nach einem Flugzeug.»
    «Und was haben sie dann mit ihm vor?»
    «Keine Ahnung. Ich glaube, das wissen sie selbst noch nicht. Sie wollen ihn bloß da rausschaffen, bevor diese Spinner ihn in Stücke reißen.»
    Der Reverend schwieg. Dann atmete er bedächtig aus, als ob er zu einem Entschluss gekommen sei. «Holen wir ihn hierher.»
    «Hierher?»
    «Ja, zum Teufel. Das hier ist doch das Land Gottes, oder etwa nicht?», dröhnte er.
    «Das wird nicht leicht werden. Alle anderen werden ihn auch haben wollen. Haben Sie die Massenversammlungen in Rom gesehen?»
    «Der Papst hat sich zu alldem noch nicht geäußert, oder?» Plötzlich klang Darbys Stimme anders als sonst, fast ein wenig panisch.
    «Nein. Der Vatikan ist nicht gerade bekannt für schnelle Reaktionen.»
    «Also, wo sollte er dann hin? Nach Frankreich?» Schon spöttelte Darby wieder.
    «Vielleicht nach Spanien, wo er ja ursprünglich herkommt. Und auch die Briten sind immer schnell dabei, wenn es darum geht, jemanden willkommen zu heißen, der in Schwierigkeiten steckt.»
    «Kommt gar nicht in Frage. Wir müssen ihn hier herüberschaffen. Außerdem, wie Sie gesagt haben, seine Umfragewerte schlagen alle Rekorde. Die Menschen hier wollen hören, was er zu sagen hat.»
    «Die Regierung hat bis jetzt noch nicht einmal eine offizielle Erklärung zu ihm abgegeben.»
    «Auch gut.» Darby grinste genüsslich. «Gibt mir die Gelegenheit, eine abzugeben und ihn davor zu bewahren, bei

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