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Mensch, Martha!: Kriminalroman

Mensch, Martha!: Kriminalroman

Titel: Mensch, Martha!: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Klöck
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Arztbesuch
notwendig ist oder nicht.«
    »Bei wem hast du dich denn am
Freitag krank gemeldet?« will Thomas wissen.
    »Bei keinem. Ich hab’s
vergessen.«
    »Du bist also von dir aus zum
Arzt gefahren?«
    »Ja. Ist das ein Verbrechen?«
    »Nein, natürlich nicht«,
antwortet Martha ruhig. »Wie ging es dann weiter?«
    »Ich kam also hin. Außer mir
war niemand mehr da.«
    »Auch keine
Sprechstundenhilfe?«
    »Nein.« Nicole verdreht die
Augen. »Was hat das alles damit zu tun, dass er mich begrapscht
hat?« Sie ist anders als am Samstag. Ihre Unsicherheit und
Schutzlosigkeit sind weg. Sie wirkt schnippisch. Martha hat kein
gutes Gefühl.
    »Und dann?«
    »Dann musste ich mich auf die
Liege im Sprechzimmer legen. Und dann hat er mir die Hose
ausgezogen.«
    Martha hört einen leisen
Klingelton im Kopf. »Was hattest du denn für eine Hose an?« fragt
sie.
    »Na die!« Nicole zeigt auf
ihre hautengen Jeans, die sie auch vor zwei Tagen auf der
Dienststelle getragen hatte.
    »Das muss aber beschwerlich
gewesen sein«, bemerkt Martha. »Ich meine, dir diese engen Hosen
auszuziehen.«
    Sie zuckt irritiert mit den
Achseln. »Ja, war es. Er hat ganz schön gezerrt.«
    »Hast du dich gewehrt?«
    »Da dachte ich ja noch, dass
er mich untersuchen will. Warum hätte ich mich wehren sollen?«
    »Weil es ungewöhnlich ist,
wenn ein Arzt den Patienten auszieht.«
    Nicole überlegt kurz. »Ich
war halt überrumpelt!«
    »Okay. Was geschah dann?«
Marthas ungutes Gefühl entwickelt sich mehr und mehr zu einem
schlechten Gefühl.
    »Er hat mir zwischen den
Beinen herumgefingert und so getan, als wollte er mich untersuchen.«
    »Und woran hast du gemerkt,
dass das mit einer Untersuchung nichts zu tun hat?«
    »Er hat gestöhnt und
schweinisches Zeugs geredet.«
    »Was sagte er denn?«
    Nicole
muss nicht nachdenken. »Ich werde es mit dir treiben. Am liebsten
von hinten.«
    Körner
reißt die Augen auf. Er holt Luft und setzt zum Reden an. Aber als
er Marthas Blick begegnet, klappt sein Unterkiefer wieder nach oben.
    Genau!
So mag ich das!
    »Er
hat mir die Finger ganz tief hineingebohrt und dabei gekeucht
wie ein Schwein.«
    Ich
werde verrückt, wenn die mich gelinkt hat. »Wo war seine andere
Hand?«
    »Er
hat mir die Bluse aufgeknöpft und mich am Busen begrapscht.«
    Klingelton . »Hat der
die Bluse mit einer Hand aufgeknöpft?«
    Nicole sieht an der Knopfleiste
ihrer Bluse herab. »Ja, warum nicht?« fragt sie verständnislos.
    »Weil du mir vorgestern
erzählt hast, dass er dir unter das T-Shirt gefasst hat.«
    Nicole schaut irritiert. »Was
spielt denn das für eine Rolle, ob ich Bluse oder T-Shirt getragen
habe? Er hat mich am Busen angelangt!«
    »Bluse oder T-Shirt?« fragt
Martha unbeirrt.
    »Bluse!« schreit Nicole
ungehalten. »Ich sagte doch eben, dass er sie aufgeknöpft hat!«
    »Was trug denn er?« schaltet
sich Thomas dazwischen.
    »Weiß
ich doch nicht. Er hatte seinen Arztmantel drüber.«
    »Hat
er sich nicht ausgezogen?«
    »Nein.«
    »Hat
er dich aufgefordert, ihn anzufassen?«
    »Nein.
Aber er hat seinen steifen Schwanz in meine Hand gedrückt.«
    »Und weiter?«
    »Ich hab geweint, und dann hat
er mich losgelassen.«
    »Einfach so?«
    »Er sagte: Das nächste Mal
kriege ich dich. Und wenn du was erzählst, wird dir sowieso
keiner glauben!« Nicole fängt an zu schniefen.
    »Ich glaube, das reicht jetzt
wirklich«, wagt Körner zu sagen. »Du hast deinen Auftritt gehabt!«
Nicole steht sofort auf und blickt zu Martha.
    Martha ärgert sich. Zwar
wollte sie das Gespräch auch hier beenden, aber sie findet es
anmaßend, dass dieser Körner das übernommen hat.
    »Ja. Ich denke für heute sind
wir fertig.« Ich springe aus dem Fenster. Die hat mich gelinkt!
    »Geh jetzt zurück in deine
Gruppe«, bestimmt Körner.
    An der Tür dreht sich Nicole
um. »Sie stellen so viele Fragen. Ich weiß jetzt überhaupt nichts
mehr. Ich weiß nicht, was Sie von mir hören wollen!«
    »Die Wahrheit, Nicole. Sonst
nichts«, antwortet Martha kühl.
    »Wenn ich dieses Gespräch mit
Nicole richtig interpretiere, ist das Lügengebäude eingebrochen?«
stellt Körner fest. »Das wär’s dann, oder?«
    Du bist zwar eine Pfeife,
sagst es aber ganz treffend.
    Er schlägt die Hände zusammen
und wirkt zufrieden. »Für Nicole wird das allerdings ein Nachspiel
haben, das garantiere ich Ihnen!«
    Für mich auch.
    »Sie erwähnten bei Ihrem
Besuch heute Morgen, zwei weitere Mädchen hätten Ähnliches in der
Arztpraxis erlebt.« Thomas will

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