Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mensch, Martha!: Kriminalroman

Mensch, Martha!: Kriminalroman

Titel: Mensch, Martha!: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Klöck
Vom Netzwerk:
ihm die Freude verderben und es
gelingt ihm. Körners Lächeln erstirbt. »Sie wollen doch
hoffentlich nicht weiter in diesem unappetitlichen Unflat
herumstochern?« fragt er entsetzt.
    »Sagen wir mal so: Es ist
unsere Pflicht.«
    »Tja, wenn Sie meinen«, gibt
er sich geschlagen. »Aber ich halte, wie gesagt, auch das für
Märchen. Und Sie werden sich erneut herbemühen müssen.
Die Mädchen vom Roten Haus sind heute Nachmittag im Hallenbad.«
    Martha wartet mit der Zigarette, bis sie am Auto
sind. »Verdammt, verdammt, verdammt!« flucht sie. »Die hat
mich angeschmiert, und ich bin ihr auf den Leim gegangen!« Sie
schlägt mit der Faust auf die Motorhaube. »Der Kittel. Die Hose –
am Samstag zog sie die Hose selbst aus! Die Bluse. Seine Worte. Das von hinten hätte sie nicht vergessen zu erzählen!«
    »Wir bestellen sie morgen oder
übermorgen nochmals zu uns. Dann fällt das Kartenhaus endgültig in
sich zusammen«, sagt Thomas, obwohl er weiß, dass diese
Feststellung für Martha alles andere als hilfreich ist.
    Und ich quittiere meinen
Dienst. Ich such mir eine Putzstelle!
    Thomas öffnet ihr die
Wagentüre. »Straßenberger erschießt mich«, sagt sie beim
Einsteigen.
    »Möglich. Deshalb lass uns
vorher noch was essen!«
    Weil in guten Kriminalfilmen Polizisten mindestens
zwei Mal pro Woche eine Stammkneipe oder besser noch eine Wurstbude
aufsuchen, haben Martha und Thomas sich etwas in der Art
gesucht. Schließlich landeten sie in der Nussecke , einem
kleinen Café. Weil beide Kuchen lieber essen als Currywurst.
    Thomas stellt den Wagen vor dem
Café im absoluten Halteverbot ab. Das gehört zum Ritual. Ohne
Martha zu fragen, gibt er bei Ella, der einzigen Kellnerin im Laden,
die Bestellung auf. »Eine Cola für mich und einen doppelten
Weinbrand für meine Kollegin. Außerdem zwei Stück
Sachertorte.«
    »Gibt’s was zu feiern?«
fragt Ella, während sie mit einem Schwammtuch über den Tisch
wischt.
    »So ähnlich!« antwortet
Martha verdrießlich.
    Sie trinkt den Schnaps in einem
Zug aus und schüttelt sich wie ein junger Hund. Sie ist
Hochprozentiges eigentlich nicht gewohnt. Dann nimmt sie ihre
Zigaretten aus der Jackentasche und will vor die Tür gehen.
    »Bleib hier!« sagt Ella,
stellt die Kuchenteller und einen kleinen Aschenbecher ab. »Ihr seid
ja die einzigen hier. Mach das Fenster hinter dir auf!« Thomas gibt
Martha Feuer. Ella zeigt auf das leere Schnapsglas. »Noch einen?«
    »Ja bitte!« Sie nimmt einen
tiefen Zug und fühlt sich besser. »Ich rauche jetzt doch bloß noch
fünf Stück am Tag.«
    »Und wie viele waren es heute
schon?«
    »Sieben oder acht.« Sie
öffnet das Fenster und bläst den Rauch nach hinten ins Freie. »Ich
bin so blöd!« jammert sie. »Ich hab mich von dieser Nicole
Scherbaum reinlegen lassen wie eine Anfängerin!«
    »Du hast mit ihr gesprochen
und ihr geglaubt. Na und?«
    »Glaub erst mal keinem, das
habe ich heute schon gehört. Thomas, ich war so überzeugt!«
Sie spürt den Alkohol.
    »Martha, ich muss dir mal was
sagen.«
    Sie massiert sich die Stirn.
»Sag mir, dass ich eine Niete bin!«
    »Lass jetzt den Quatsch und
hör mir zu!«
    Ella stellt ein gut gefülltes
Glas vor Martha ab. Es ist fast ein Dreifacher.
    Wenigstens die meint es noch
gut mit mir.
    »Also, bei diesem Radspieler
hast du den Mund wirklich sehr voll genommen.« Martha leert die
Hälfte des Glases. »Erwähne diesen Namen nicht«, fleht sie und
steckt sich noch eine Zigarette an . Ist es eigentlich strafbar,
dass Ella mich hier rauchen lässt?
    »Ich war heute früh im Büro«,
fährt Thomas fort. »Bevor du gekommen bist, hat mich
Straßenberger geholt und gebeten, das Protokoll zu lesen.
Wörtlich sagte er: Da hat unsere Martha ganz schön gemurkst!«
    »Unsere Martha? Bin ich euer
Maskottchen, oder wie?« Sie nimmt einen guten Schluck aus ihrem
Glas. Wenn das der Steuerzahler wüsste .
    »Kurzum: Nicole Scherbaum hat
gelogen. Das ist das eine. Aber der Privatkrieg mit diesem Arzt ist
das andere.«
    »Er ist ein Arschloch!«
Martha hat nicht das Bedürfnis, richtig zu kontern. Thomas führt
diesen Umstand auf den Alkohol zurück. »Genau deshalb hättest du
vorsichtiger sein müssen!«
    Ella bringt noch einen Schnaps.
»Der geht auf das Haus!« Martha fühlt sich benebelt. »Ich hatte
am Samstag keinen guten Tag, wirklich nicht.« Ich erzähle
ihm das von Barbara. Er soll ruhig wissen, dass Männer Schweine
sind . »Aber es ist nicht der Rede wert.«
    Thomas bezahlt. Er findet,
Martha

Weitere Kostenlose Bücher