Menschen einschätzen und überzeugen
ruhige, wenig unterstützende?
Wie begegnen Sie anderen Menschen? (Händedruck/Blickkontakt/auf Distanz oder Nähe suchend)
Wie stark ist die Modulation Ihrer Stimme (hoch/tief, laut/leise, schnell/langsam)?
Reden Sie ohne Punkt und Komma oder überdenken Sie stark Ihre Worte, bevor Sie sie aussprechen?
Bringen Sie Inhalte schnell auf den Punkt oder umschreiben Sie lieber Ihre Aussagen, um niemandem zu nahe zu treten?
Auf einen Blick: Was Sie über Menschen wissen sollten
Menschliches Verhalten wird beeinflusst durch unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale. So können Menschen eher extravertiert oder eher introvertiert sein. Sie unterscheiden sich auch darin, ob sie eher sachorientiert oder menschenorientiert vorgehen.
Motive und Werte leiten unser Handeln. Haben wir erkannt, was andere antreibt und steuert, können wir mit Menschen besser umgehen.
Einstellungen resultieren aus unseren Erfahrungen und formen unsere Sicht auf die Dinge. Sie haben somit einen starken Einfluss auf die Ergebnisse unserer Handlungen.
Emotionen geben uns Orientierung und liefern uns wertvolle Informationen für unser Handeln. Gleichzeitig lassen sich Emotionen bewusst hervorrufen und steuern. Wir sind ihnen nicht hilflos ausgeliefert.
Eine realistische Selbsteinschätzung hilft, unsere eigene Persönlichkeit in der Interaktion mit anderen Menschen besser zu verstehen und unser Handeln klarer auszurichten.
Worauf Sie bei Menschen achten sollten
Um Menschen einschätzen zu können, müssen Sie Ihre Wahrnehmung schärfen und genau beobachten. Die Körpersprache Ihres Gegenübers ist dabei ein zentraler Schlüssel zum Verständnis. Lassen Sie sich jedoch Zeit für Ihren Beobachtungs- und Einschätzungsprozess, denn mit einem zu schnellen Urteil werden Sie Menschen meist nicht gerecht.
In diesem Kapitel lesen Sie,
auf welche körpersprachlichen Signale Sie achten, und wie Sie diese einordnen können,
was unsere Stimme und unser sprachlicher Ausdruck über uns verraten,
wie wir andere wahrnehmen und einschätzen, und welche Fehler dabei entstehen können.
Körpersprache – der Schlüssel zum Verständnis
Durch unseren Körper drücken wir aus, wer wir sind, was wir denken und fühlen – meist mehr noch als über unsere Worte. Im Umgang mit anderen Menschen ist es also sehr hilfreich, auch diese Sprache zu verstehen. Wenn wir offen und interessiert hinschauen, gibt sie uns Aufschluss über die Persönlichkeit des anderen sowie über seine aktuelle Verfassung.
Situative Einflüsse
Was uns innerlich gerade bewegt, wird über unsere Haltung, Mimik, Gestik nach außen transportiert. In der Regel passiert dies unbewusst. Unser Körper setzt unmittelbar um, was in uns abläuft. Sind wir verärgert oder erstaunt, wird unser nonverbaler Ausdruck dies genauso zeigen, wie er auch unsere Entspannt- und Zufriedenheit spiegelt. Körpersprache ist somit weitestgehend unverfälscht.
Andererseits können bestimmte Körperhaltungen und Gesichtszüge auch bewusst eingenommen werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wenn Sie Ihren Verhandlungspartner mit Ihren Argumenten oder Ihren potenziellen Arbeitgeber von Ihren Qualitäten überzeugen wollen, werden Sie sich vorher gut überlegen, wie Sie sich hinsetzen, wie viel Gestik Sie verwenden, wann Sie lächeln und wann Sie Ihrem Gesprächspartner ernst in die Augen schauen. Und in einer Wettbewerbssituation werden Sie sich körpersprachlich anders verhalten aus bei einem Essen mit Freunden.
Wichtig
Bei der Einschätzung anderer Menschen ist es unumgänglich, die aktuellen Rahmenbedingungen der Situation und mögliche Motive des anderen zu berücksichtigen.
Darüber hinaus dürfen nicht nur einzelne Signale interpretiert werden. Es genügt z. B. nicht, Körperhaltung und Gestik zu studieren, ohne dabei Mimik und Stimme einzubeziehen. Die verschiedenen Aspekte der Körpersprache müssen miteinander verknüpft und ganzheitlich gedeutet werden, um der wahren Verfassung eines anderen näher zu kommen.
Beispiel: Verschränkte Arme
Claudia sitzt in der Besprechung mit übereinandergeschlagenen Beinen und verschränkten Armen. Bei einer schnellen Interpretation könnte man zum Ergebnis kommen, dass sich Claudia ablehnend verhält. Betrachtet man aber zusätzlich ihre Mimik und Kopfhaltung, so entsteht eher der Eindruck von Interesse und Konzentriertheit. Sie verfolgt die Themen aufmerksam und bringt sich hin und wieder ein. Die ganzheitliche, etwas längere Betrachtung ergibt nun folgende Erklärung:
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