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Menschen einschätzen und überzeugen

Menschen einschätzen und überzeugen

Titel: Menschen einschätzen und überzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiziana Bruno , Gregor Adamczyk , Martina Gessner
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bewegendes Ereignis auch einen Introvertierten mehr gestikulieren lassen, während er normalerweise weniger Gestik zeigt.
    Der Händedruck
    Der Händedruck ist oft der erste Kontakt mit einem fremden Menschen. Da er kaum variieren wird, kann man auch ihn als Indiz für eine grobe Einschätzung nutzen. Ein selbstbewussterMensch wird einem fest die Hand drücken, ohne es zu übertreiben, während eine dominante Person schon mal kräftig zudrückt. Ein kritisch-misstrauischer Mensch wird Ihnen meist einen durchgedrückten Arm entgegenstrecken, der zeigt, dass er Sie auf Abstand halten möchte. Ein sehr schüchterner Mensch wird es ganz vermeiden, Sie zu berühren. Wenn es doch zum Händedruck kommt, wird seine Hand vielleicht etwas feucht sein und kaum Druck ausüben. Sie spüren, dass sich dieser Mensch möglichst schnell der Situation entziehen möchte. Auch sein Blickkontakt ist flüchtig.
    Mimik und Blickkontakt
    Der Gesichtsausdruck eines Menschen spricht oft Bände. Wir erkennen aus dem Zusammenspiel von Augen, Stirn, Mund und Lippen, was der andere gerade denkt bzw. fühlt. Der Grund: Die emotionale Befindlichkeit drückt sich in unserer Mimik aus. Natürlich gibt es auch hier wieder individuelle Unterschiede. Die Introvertierten halten das, was in ihnen vorgeht, eher zurück, so dass ihr Gesichtsausdruck auch über längere Zeit fast unverändert bleiben kann und man ihnen so manche Gefühlsregung nicht anmerkt. Extravertierte scheuen dagegen weniger davor zurück, anderen ihre Befindlichkeiten auf diese Art mitzuteilen.
    Eine wichtige Orientierungshilfe bei der Interpretation des nonverbalen Ausdrucks bieten auch die Augen und der Blick: Ein offener wacher Blick spricht für eine interessierte Person, während ein Mensch mit matten Augen und suchendem Blick orientierungslos und unzufrieden wirkt. Ein Blick von untenwirkt verunsichert, der Blick von oben eher dominant. Blickrichtung und Ausdruck der Augen ändern sich jedoch meist sehr schnell und liefern daher keine allzu eindeutigen Hinweise auf eine bestimmte Persönlichkeit.
    Ein wertvolleres Indiz ist aber die Dauer des Blickkontakts. Ein selbstsicherer, beziehungsorientierter Mensch wird ganz natürlich – ohne zu bohren – den Augenkontakt zu anderen halten. Ein dominanter Mensch wird ihn suchen, weil er seine Botschaft zielsicher platzieren will. Selbstunsichere Persönlichkeiten haben dagegen Schwierigkeiten mit dem Aufrechterhalten des Blickkontakts. Sie zweifeln an sich selbst und sind vorsichtig-zurückhaltend. Ihr Blick ist ausweichend und instabil – wie auch deren Persönlichkeit.
    Wichtig
    Blickkontakt wird eher von extravertierten als von introvertierten Menschen gesucht und gehalten. Erstere brauchen das Feedback von außen. Introvertierte blicken mehr nach unten und meiden häufig dann den Blickkontakt, wenn es z. B. um das Äußern ihres Standpunkts oder eines Wunsches geht.

Was Stimme und Worte verraten
    Laut oder leise, kräftig oder dünn, schnell oder langsam? Mit unserer Stimme können wir auffallen oder langweilen, andere anschuldigen oder ihnen Respekt zollen. Stimme und Worte sind mächtige Werkzeuge der Kommunikation und aussagekräftige Merkmale unserer Persönlichkeit. Aus ihnen lässt sich schnell und relativ treffsicher ableiten, mit welchem Menschen wir es zu tun haben.
    Spiegel unserer Stimmung
    Unsere Stimme ist ein sehr gutes Stimmungsbarometer. Sie hängt direkt mit unseren Emotionen zusammen und ist eng mit der Atmung gekoppelt. Wenn Sie aufgeregt oder verunsichert sind, werden Sie schnell und flach atmen. Ihre Stimme wird dadurch piepsig oder schleppend daherkommen. Sie geraten ins Stocken, oder Ihre Stimme versagt Ihnen vollends. Sind Sie müde oder frustriert, klingt Ihre Stimme vermutlich leise und kraftlos. Nur wenn Sie sich gut und sicher fühlen, wird Ihr Atem frei fließen. Ihre Stimme wird dann deutlich und energiegeladen bei anderen ankommen.
    Aber nicht jeder Mensch legt eine kraftvolle, überzeugende und feste Stimme an den Tag, selbst wenn es ihm gut geht. Introvertierte Menschen haben eher eine zurückhaltende, leise Stimme, teilweise sogar eine undeutliche Aussprache. Auch das Sprechtempo ist in der Regel langsamer als bei den extravertierten Persönlichkeiten. Dies ist leicht verständlich, da die Introvertierten nicht auffallen wollen und eher im Hintergrund wirken. Dazu benötigen sie keine kräftige Stimme. Sie mögen es auch insgesamt ruhiger. Alles Laute, Aufdringliche, Schrille lehnen sie ab –

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