Menschen einschätzen und überzeugen
verbal oder nonverbal vermitteln. Der eine scheint immer gut drauf zu sein, der andere regt sich über alles auf und verbreitet schlechte Stimmung. Wieder ein anderer erscheint emotional ruhig und stabil, wie ein Fels in der Brandung. Dies hat mit unterschiedlichen Wesensmerkmalen und Einstellungen zu tun.
Ein gefühlsorientierter Mensch steht seinem emotionalen Innenleben näher und kann daher verschiedene Gefühlsqualitäten leichter erkennen und benennen. Außerdem nimmt er Emotionen bei anderen leichter wahr. Die kognitiven Prozesse steuern dann ergänzend die aktuellen emotionalen Zustände: Wenn eine Person stets optimistisch durchs Leben geht, werden auch deren Gefühle meist positiv sein. Dagegen wird ein Mensch, der den Blick stärker auf Fehler und Verbesserungswürdiges richtet und sich selbst stets kritisch betrachtet, seine Aufgaben mit einer negativeren Grundstimmung meistern.
Nichtsdestotrotz ist ein grundsätzlich fröhlicher Mensch auch mal unzufrieden und traurig, und ein gelassener Mensch auch mal wütend und irritiert.
Übung: Welche Gefühle dominieren?
Führen Sie sich einen Menschen vor Augen, dem Sie schon öfter begegnet sind: Welche vorherrschenden Gefühle nehmen Sie bei ihm wahr? Haben Sie den Eindruck, dass sich dieser Mensch leicht oder schwer tut, über Gefühle zu sprechen? Wo würden Sie ihn bei folgender Übersicht einordnen?
Wie sehen Sie sich selbst?
Wozu dieses Kapitel? Sie wollen doch andere besser einschätzen können und weniger das eigene Verhalten hinterfragen? Dennoch wird Ihnen die Selbsteinschätzung helfen,
klarer die Unterschiede zwischen Menschen zu erkennen (wenn Sie wissen, was Ihre Persönlichkeit ausmacht),
besser zu verstehen, warum Sie mit manchen Personen besser und mit anderen gar nicht auskommen,
das eigene Verhalten auch als Anlass für die Reaktion Ihres Gegenübers bzw. Ihr Gegenüber als Auslöser für Ihr eigenes Verhalten zu betrachten,
Ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und damit auch Rücksicht und Verständnis für die Defizite anderer zu entwickeln,
zu wissen, wann eine Verhaltensanpassung Ihrerseits empfehlenswert ist und wann es auch ohne geht.
Die nun folgenden Fragen sollen Sie anregen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Dabei werden Sie vermutlich auf manche Fragen spontan gar keine eindeutige Antwort haben. Um Antworten zu finden, können Sie einen Selbstbeobachtungsprozess starten oder vertraute Menschen fragen, wie sie Sie sehen.
Checkliste zur Selbsteinschätzung
Persönlichkeit
Beschreiben Sie Ihre Persönlichkeit bzw. Ihren bevorzugten Verhaltensstil mit 7–10 Schlagworten!
Auf welche Eigenschaften oder Verhaltensweisen sind Sie besonders stolz?
Welches Verhalten möchten Sie häufiger zeigen?
Wie werden Sie von anderen gesehen oder beschrieben?
Worin sind Unterschiede zwischen Ihrem Selbstbild und dem Fremdbild, das andere von Ihnen haben, begründet?
Motive und Werte
Was treibt Sie an?
Was wollen Sie erreichen? Wo wollen Sie hin?
Was ist Ihnen wichtig, z. B. im Umgang mit anderen Menschen, für Ihr persönliches Umfeld oder Ihre berufliche/persönliche Entwicklung?
Wann/wodurch fühlen Sie sich wohl und zufrieden?
Was ärgert Sie bei anderen Menschen am meisten?
Einstellungen/Haltungen
Welche Einstellung haben Sie sich selbst gegenüber? (Was sind Sie sich wert? Welchen Einfluss schreiben Sie sich zu? Wie kritisch sind Sie sich selbst gegenüber?)
Wie blicken Sie in die Zukunft? (Arbeitsmarkt, Gesundheit, soziale Bindungen …)
Wie denken Sie über Menschen, die anders handeln als Sie?
Mit welcher inneren Haltung stehen Sie morgens auf und gehen zur Arbeit? Wie starten Sie ins Wochenende?
Glauben Sie an das Gute, Positive, Erfolgversprechende oder eher an mögliche Schwierigkeiten und Nachteile?
Emotionen
Ist es Ihnen eher wichtig oder eher unangenehm, über Gefühle zu sprechen?
Nehmen Sie körperliche Veränderungen an sich sofort wahr und können ihnen sogleich eine Gefühlsqualität zuordnen? Beschreiben Sie diese Gefühle!
Haben Sie ein Gespür dafür, was in anderen vorgeht? Wie sehr können Sie sich in andere hineinversetzen?
Treffen Sie Entscheidungen oft spontan und ihrem Gefühl entsprechend oder wägen Sie alle Kriterien genau gegeneinander ab und lassen dann Ihren Kopf entscheiden?
Welche vorherrschenden Gefühle kennen Sie an sich?
Körpersprache/Stimme/Sprachlicher Ausdruck
Legen Sie eine lebhafte, Ihre gesprochenen Worte unterstreichende Körpersprache (v.a. Gestik) an den Tag oder eher eine
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