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Menschen einschätzen und überzeugen

Menschen einschätzen und überzeugen

Titel: Menschen einschätzen und überzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiziana Bruno , Gregor Adamczyk , Martina Gessner
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sowieso, dass da endlich etwas passieren muss. Und die Produktkörbe vor dem Laden – da ist mir übers Wochenende noch was Besseres eingefallen.“ „Aber die hab' ich doch gerade erst aufgebaut?!“, entgegnet Monika Sauer entsetzt. „Dann musst du das halt wieder ändern!“, kommt knapp als Antwort.
    Die Persönlichkeiten und ihre Motive
    Aus Sicht der treibenden Chefin
    Iris Neubauer ist einen stressigen Job gewöhnt und kann viel aushalten, schließlich sind ihr gute Ergebnisse und ihre Karriere wichtig. Als sie die Filiale vor einem Jahr übernommen hat, lag so manches im Argen. Inzwischen sind die Zahlen aber mehr als zufriedenstellend. Für Iris Neubauer sind Spaß und Teamwork durchaus wichtig, aber sie kann ihren Mitarbeiterinnen auch ordentlich Dampf machen.
    Negatives deutlich anzusprechen, gehört in diesem Zusammenhang ebenfalls zur Tagesordnung. Wenn die anderen so gar nicht ihre Vorgehensweisen oder Entscheidungen verstehen wollen, wird sie manchmal auch hektisch und laut. Dann geht ihre Ungeduld mit ihr durch und ihr mangelndes Verständnis für andere, die nicht so ticken wie sie, wird deutlich. Dass Iris Neubauer dadurch ihre Mitarbeiterinnen ordentlich vor den Kopf stößt und deren Widerstand hervorruft, ist ihr bislang nicht bewusst. Solange die Kolleginnen schweigen, ist doch alles in Ordnung – meint sie. Wegen der fehlenden Ruhe und Empathie ist auch die Auszubildenden-Betreuung so gar nicht Iris Neubauers Ding. Sie braucht billige undfleißigeArbeitskräfte für ihren Laden. Aber für lange Erklärungen hat sie keine Zeit – die Dinge müssen ja vorangehen. Auf ihre Kreativität und ihre spontanen Einfälle ist Iris Neubauer sehr stolz, kann sie dadurch doch so manchen Kunden zusätzlich anlocken. Iris Neubauer kann als extravertierte Person bezeichnet werden, die sowohl sach- als auch menschenbezogen agieren kann. In stressigen Phasen liegt jedoch der Fokus klar auf der Zielerreichung, also der Sachebene.
    Aus Sicht der menschorientierten Mitarbeiterin
    Die eher introvertierte und beziehungsorientierte Karin Klein ist schon länger in der Filiale als ihre Chefin. Sie liebt die Arbeit mit Menschen, ist selbst ein Familienmensch. Sie braucht ein harmonisches Arbeitsumfeld und geht verständnisvoll auf die Bedürfnisse der Kunden ein. Auf die Betreuung der Auszubildenden freut sie sich schon sehr, aber ihr ist unklar, welche Aufgaben sie ihr konkret übertragen und wie sie gleichzeitig noch all ihre eigenen Aufgaben erfüllen soll.
    „Die Chefin macht's sich wieder einfach“, denkt sie. Und die Abfuhr mit dem Sonderposten hat sie sehr verletzt. Sie hat das Gefühl, nie etwas richtig zu machen und vermisst es, mal gelobt zu werden. „Soll sie's doch selbst machen“, geht ihr durch den Kopf. „Das ist ja nun nicht das erste Mal, dass ihr was nicht gefällt. Wenn sie konkreter sagen würde, wie sie die Dinge haben möchte, würde es vielleicht auch nachher passen. Aber eigentlich wird man alleine gelassen und dann bekommt man einen Rüffel. Und nachfragen, ist ja auch nicht erwünscht.“ Karin Klein beschließt, sich erst einmal Zeit für die Azubine zu nehmen, der Sonderposten kann warten.
    Aus Sicht der lösungsorientierten Mitarbeiterin
    Die eher introvertierte und sachorientierte Monika Sauer arbeitet mehr im Hintergrund, kümmert sich ums korrekte Auspreisen, die Logistik, die Produktbestellungen. Sie hasst es, immer wieder schnelle Änderungen vornehmen zu müssen, die noch dazu keinen Sinn für sie ergeben. Iris Neubauer empfindet sie diesbezüglich als planlos und unzuverlässig. Monika Sauer braucht klare Strukturen und einen sicheren Rahmen. Ihrer Chefin vertraut sie nicht so richtig, da das, was gestern gesagt wurde, heute oft schon hinfällig ist – so wie jetzt. Monika Sauer beschließt also, sich ins Lager zurückzuziehen, um dort in Ruhe über eine neue Einteilung nachzudenken. Die Produktkörbe können ihrer Meinung nach warten, die stehen erst einmal gut. Die neue Idee ist in ihren Augen nicht besser als die alte.
    Worin liegt das Konfliktpotenzial?
    Mit Iris Neubauer und ihren Mitarbeiterinnen treffen Extraversion und Introversion aufeinander:
Frau Neubauer ist extrem aktiv ist und initiiert ständig Veränderungen. Die Damen Klein und Sauer hingegen sind Neuem gegenüber eher vorsichtig und skeptisch. Sie fühlen sich ohne klare Informationen unsicher. Unter Zeitdruck und ständig wechselnden Rahmenbedingungen zu arbeiten, ist für die beiden zurückhaltenden

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