Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt
während eines Gesprächs nicht zum Gegenüber, sondern in eine andere Richtung zeigt, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Person in genau diese Richtung gehen will. Die Fußstellung gibt einen exakten Hinweis auf die tatsächliche Absicht der Person.
ZEIT FÜR DEN ABSCHIED ...
Wenn zwei Menschen sich miteinander unterhalten, wenden sie einander normalerweise die Zehen zu. Wenn jedoch einer der beiden seine Füße leicht wegdreht oder wiederholt einen Fuß nach außen stellt (und so mit beiden Füßen ein L bildet), können Sie sicher sein, dass er gehen will oder gerne woanders wäre. Es signalisiert die wahre Absicht der Person (Givens, 2005, 60-61). Mit seinem Rumpf wendet sich der Gesprächspartner Ihnen vielleicht noch zu, wahrscheinlich aus Höflichkeit, seine Füße aber zeigen ganz unverblümt den Drang oder das Bedürfnis an, schnellstmöglich auszubüchsen (siehe Abbildung 18).
Neulich war ich mit einem Klienten zusammen, der beinahe fünf Stunden mit mir verbracht hatte. Bevor wir uns am Abend verabschiedeten, fassten wir nochmals zusammen, was wir an diesem Tag erreicht hatten. Obwohl unser Gespräch sehr freundschaftlich war, bemerkte ich, dass er ein Bein im rechten Winkel zu seinem Körper hielt, so, als wolle es selbstständig in eine bestimmte Richtung loslaufen. »Sie müssen jetzt wirklich los, oder?« »Ja«, gab er zu. »Es tut mir leid. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich muss dringend mit London telefonieren und habe nur noch fünf Minuten Zeit!« Weder verbal noch in Form von anderer Körpersprache hatte er mir zuvor einen Hinweis gegeben, dass er es eilig hatte, allein seine Füße verrieten, dass ihn die Pflicht rief, obwohl er gerne noch geblieben wäre.
Der Griff ans Knie
Es gibt noch andere Hinweise, welche die Intention andeuten, den jeweiligen Schauplatz des Geschehens zu verlassen. Achten Sie darauf, ob jemand im Sitzen beide Hände auf die Knie legt (siehe Abbildung 19). Dies ist ein sehr klares Zeichen dafür, dass er sich mental darauf vorbereitet, das Gespräch zu beenden und zu gehen. Normalerweise folgt auf diese Geste ein
Vorwärtslehnen des Rumpfs und/oder eine Gewichtsverlagerung zum Stuhlrand hin, was dieselbe Absicht zum Ausdruck bringt. Falls Sie ein solches Verhalten bemerken, vor allem bei Ihren Vorgesetzten, ist es an der Zeit, zum Ende zu kommen; seien Sie wachsam und bummeln Sie nicht.
Abbildung 19: Wenn Ihr Gegenüber beide Hände auf die Knie legt und das Gewicht auf die Füße verlagert, weist das darauf hin, dass die Person beabsichtigt, aufzustehen und zu gehen.
Entgegen der Schwerkraft
Wenn wir glücklich oder voller Vorfreude sind, heben wir schon einmal vom Boden ab und machen sprichwörtlich (kleine) Luftsprünge vor Freude. Man sieht das sehr oft bei Liebespaaren, die am liebsten ihre ganze Zeit zusammen verbringen würden und die - wie man so schön sagt - auf Wolke 7 schweben, aber auch bei Kindern, die es nicht abwarten können, in den geliebten
Freizeitpark zu kommen. Obwohl solches Verhalten ziemlich offensichtlich ist, scheint es sich in den meisten Fällen unserer Beobachtung zu entziehen.
Wenn wir aus einem bestimmten Grund aufgeregt oder sehr zufrieden mit unserer Situation sind, scheinen wir manchmal der Schwerkraft trotzen zu wollen, indem wir beispielsweise auf den Fußballen wippen oder uns beim Laufen einen federnden Schritt aneignen. Wieder einmal ist das limbische Gehirn am Werk.
Neulich beobachtete ich einen mir unbekannten Mann, der telefonierte. Während er still zuhörte, wechselte sein linker Fuß, der zuvor unbewegt auf dem Boden gestanden hatte, plötzlich die Position. Die Ferse blieb am Boden, aber seine Zehen zeigten nun gen Himmel (siehe Abbildung 20). Der durchschnittliche Beobachter hätte dieses Verhalten nicht bemerkt oder als unwichtig abgetan. Wenn man jedoch ein geschultes Auge hat, kann man dieses Fußverhalten dahingehend interpretieren, dass der Mann soeben etwas Positives gehört hat. Daher war ich nicht weiter verwundert, als ich ihn im Vorbeigehen sagen hörte: »Wirklich? Das ist ja großartig!« Seine Füße hatten dieselbe Botschaft bereits ohne Worte übermittelt.
Selbst wenn jemand fast völlig unbewegt dasteht, während er beispielsweise eine Geschichte erzählt, kann es vorkommen, dass er sich ein- oder mehrmals aufrichtet, um sich etwas größer zu machen und bestimmten Details seiner Geschichte mehr Nachdruck zu verleihen. All dies geschieht unbewusst. Diese Signale, bei denen der
Weitere Kostenlose Bücher