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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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„Es wird natürlich seine Zeit dauern, bis wir das Notwendigste hergestellt haben. Welch Glück, daß es hier eine Drehbank und Schleifmaschinen mit Atomkraftantrieb gibt; das wird uns die Arbeit erleichtern.“
    „Aber wie kommen wir von hier weg, wenn wir mit der Arbeit fertig sind?“ fragte Barbara.
    „Ich denke, wir gehen dann hinaus, passen den richtigen Wind ab und lassen uns von ihm nach Port Karnak tragen“, sagte Ed.
    Prell nickte.
    „Und von Port Karnak“, fuhr Ed fort, „benutzen wir als blinde Passagiere die Röhrenbahn zum Raumhafen, schmuggeln uns in die nächste planmäßige Rakete und lassen uns zur Erde hinübertragen. Wie es dort weitergeht, werden wir ja sehen. Falls wir sehr, sehr viel Glück haben, gelingt es uns vielleicht sogar, unsere alten Selbsts zurückzuerlangen.“
    Kaum hatte Ed diese letzten Worte ausgesprochen, als ihn ein tiefes Erschrecken befiel.
    Ihre Registrierkapseln würden unter allen Umständen zerstört und aus der Welt geschafft werden, dafür würde der fanatische Lowman schon sorgen! Die Ausfertigungen, die der Gigant Ed Dukas in seinem Sicherheitsgürtel getragen hatte, waren bereits in Lowmans Hand. Und die daheim auf der Erde in der Depotkatakombe befindlichen Exemplare konnte Lowman, sofern es nicht überhaupt schon geschehen war, ohne weiteres an sich bringen!
    Mitchell Prell winkte den beiden anderen, ihm auf eine kleine Galerie zu folgen, von der sich ein schmaler Ausblick ins Freie bot.
    Was sie sahen, waren Carter Lowmans drei oder vier niedrige Tanks, die auf ihren breiten Raupenketten über eine der Düsen entschwanden, an Bord nicht nur drei einst wohlvertraute, jetzt leblose Körper, sondern auch vieles von dem, was Mitchell Prell in seinem Felsenrefugium erdacht und geschaffen hatte.
    In unablässiger Arbeit verrann Tag um Tag. Alles dauerte länger, als die drei gehofft hatten, trotz der Drehbank, der Schleifgeräte und einer kleinen Schmiede, die sie aus dem verwaisten großen Labor herbeitransportierten. Dort war, inmitten der allgemeinen Verwüstung, das große Mikroskop mit all seinem Zubehör unbeschädigt auf dem Metallregal stehengeblieben, eine erstaunliche Tatsache, die Mitchell Prell folgendermaßen erläuterte: „Eine Bestrahlung mit vierprozentigem Neutronenstrom, wie Lowman sie durchführen ließ, vernichtet zwar alles Leben, auch solches aus Vitaplasma, aber die Mehrzahl der gebräuchlichsten Werkstoffe wird davon überhaupt nicht angegriffen.“
    Auch ein transportables Radio hatten sie sich aus dem Mikroskopdepot mitgebracht und konnten nun Nachrichten hören:
    „… Androidengruppen strömen immer noch in großer Zahl zusammen, um Sicherheit unter ihresgleichen zu finden und wohl auch, wie von gut informierter Seite erklärt wird, um sich über ihre weiteren Pläne zu einigen. Nach außen hin herrscht zur Zeit Ruhe. Anscheinend hält die Furcht vor den Folgen beide Parteien in Schach. Amtlicherseits wird die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß dieser Zustand zu einer endgültigen Befriedigung überleiten wird.“
    Über Radio Port Smitty kam folgende Meldung:
    „… wie schon mehrfach gerüchtweise verlautete, aber erst jetzt offiziell bestätigt worden ist, konnte Mitchell Prells geheimnisvolles Verschwinden endlich, nach nunmehr zehn Jahren, geklärt werden. Seine leiblichen Überreste gelangten nach Port Smitty und befinden sich bereits auf dem Transport zur Erde, zusammen mit einer Anzahl mysteriöser Apparaturen. Der Beamte, dem es gelang, Mitchell Prell in seinem Versteck aufzuspüren und zu stellen, ist Carter Lowman, ein anerkannter Wissenschaftler mit einer zwar erst kurzen, aber um so brillanteren Laufbahn bei der Weltsicherheitsbehörde …“
    Mitchell Prell, winzige Ausgabe, lachte leise vor sich hin. „Das wirklich Komische an der ganzen Sache ist nur“, bemerkte er, „daß ich in ursprünglicher Größe nie Androide gewesen bin. Mir war mein alter Corpus gut genug, ich hatte durchaus keine Lust, ihn umzutauschen …“
     
    Eine Woche ging dahin, dann eine zweite. Gegen Ende der dritten Woche waren die Arbeiten beendet. Nun besaß jeder von ihnen eine richtig funktionierende Neutronenpistole, ein Dutzend Handgranaten, ein Taschenradio, das auf kurzen Bereich auch als Sender dienen konnte, einen stabilen Rucksack und, als zweckmäßige Bekleidung, einen nicht gerade vollendet eleganten, aber um so strapazierfähigeren Overall.
    „Wir wollen den nächsten Anschluß zur Erde erwischen!“ rief Prell

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