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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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hatte seine Aufgabe zu erfüllen.
     
    6. Kapitel
     
    Ed, Barbara und Prell sollten früher voneinander getrennt werden, als sie sich vorgestellt hatten.
    Mit einemmal gerieten sie, noch in der äußeren Ionosphäre, in eine starke Strömung, von der sie kopfüber umeinandergewirbelt wurden. Ihr Seil hielt dieser Belastung nicht stand und riß. Nun schwebte jeder für sich allein.
    Ed benutzte die Strahlimpulse seiner Neutronenpistole, um seinen Flug in Richtung zur City zu steuern. Als erste Aufgabe hatte er es übernommen, Carter Lowman zu finden, eine der Zentralfiguren, die neutralisiert werden mußten! Mitchell Prells Objekt war Tom Granger; danach wollte Prell versuchen, mit den Androiden Verbindung aufzunehmen, vielleicht über Abel Freeman. Barbara sollte herausfinden, ob es noch eine geheime Figur im Hintergrund gäbe, die aus dem Verborgenen beide Parteien gegeneinander hetzte.
    Von abwärtsstrebenden Luftströmungen getragen, achtete Ed gespannt auf sein Radio. Es sollte nicht schwerfallen, in den Nachrichten auf den Namen Lowman zu stoßen; eine so prominente Persönlichkeit wurde bestimmt mehrmals am Tage erwähnt. Demnach müßte auch zu ermitteln sein, wo er zu finden wäre.
    Es dauerte auch gar nicht lange, bis er die Meldung vernahm:
    „… Carter Lowmans Hauptquartier im Hotel ›Drei Welten‹ steht unter ständiger Bewachung …“
    Von nun an hatte es Ed doppelt und dreifach eilig. Immer wieder die Neutronenpistole gebrauchend, die ihm jedesmal vervielfachten Schwung über weite Distanz verlieh, strebte er der Riesenstadt und dem mitten aus ihr emporragenden Wolkenkratzerbau des Hotels entgegen.
    Da er im Durchschnitt mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit entwickelte, hatte er den Haupteingang des Hotels bald erreicht. Von der ständig rotierenden Drehtür ließ er sich in die Halle wirbeln, landete auf der breiten Barriere des Empfangsbüros und blickte sich ein paar Minuten lang um.
    Überall in der weiten Halle waren Strahlensicherungsschirme angebracht. Dann ertönte eine Stimme: „… noch mal Post für Mr. Lowman …“ Gleichzeitig wurde ein hoher Stapel Briefe nahe bei Ed auf die Barriere gelegt.
    Es hatte gerade rechtzeitig hinter einem Anmeldeblock Deckung nehmen können, um dem Luftwirbel zu entgehen. Nun aber benutzte er wieder die Neutronenpistole und schnellte sich durch den Rückstoß hoch in den Briefstapel hinein.
    Ein Hotelboy kam angeflitzt, nahm den Briefstapel auf und fuhr im Lift bis zu Lowmans Etage, wo er Brief um Brief einzeln durch den Türschlitz in Lowmans Zimmer warf.
    Ed gelangte mit einem der ersten Briefe hinein. Er sah Lowman sofort, lang auf sein Bett gestreckt und von einer schweren Vakuumrüstung umhüllt. Lowman, offenbar sehr um seine Sicherheit besorgt, hatte zusätzlich die ganze Rüstung mit kleinen Strahlkörpern bestücken lassen, die unaufhörlich schwache Neutronenströme von sich gaben.
    Jede Annäherung schien unmöglich gemacht! Obwohl seine eigene Struktur dem Prinzip nach subatomar war, spürte Ed die Wirkung dieser Ströme, als er in halber Mannshöhe über Lowman schwebte. Das Leben würde es ihn kosten, wenn er sich dieser Wirkung eine Zeitlang aussetzte oder auch nur für Sekunden in den nächsten Bereich der Strählkörper geriete!
    Lowmans Angst vor einer unsichtbaren Bedrohung mußte grenzenlos sein, wenn er derartige Schutzmaßnahmen für nötig hielt!
    Ed, von bitterer Enttäuschung ergriffen, stieg aus der gefährdeten Zone empor und beobachtete den Feind. Lowmans mächtiges Gesicht hinter dem Schutzhelmfenster wirkte sorgenzerfurcht. Er schien etwas vor sich hin zu murmeln. Ed lauschte angestrengt und vernahm die Worte: „… würde mich also gar nicht überraschen, wenn Sie hier wären, Prell! Oder Sie, Dukas! Ich hatte recht! Jetzt weiß ich alles über Ihr winziges Selbst, Prell! Ihr totes Gehirn war ja voll davon! Ich war nochmals auf dem Mars, um Ihr kunstvolles Mikroskop zu holen, Prell! Ich wußte, daß wir beim erstenmal etwas übersehen hatten. Aber jetzt habe ich es, dieses kostbare Ding, unter dem Sie Ihr letztes fragwürdiges Zauberkunststück vollbrachten! Jetzt habe ich es! Und die letzten drei Tage lang habe ich alle Einzelheiten genau studiert! Jetzt weiß ich, daß Sie ein verderbenbringendes Stäubchen sind! Aber ich habe mich geschützt, Sie können nicht an mich heran, trotz all Ihrer Schlauheit!“
    Während er diesen Worten lauschte, konnte Ed erkennen, daß die Neutronenströme, die Lowmans Rüstung

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