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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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unternehmungslustig. „Wir können uns gemütlich vom Wind nach Port Karnak tragen lassen, nehmen dort die Röhrenbahn und werden spätestens in der kommenden Nacht beim Raumhafen sein!“
    Er hatte sich zu früh gefreut. Denn kurz bevor sie aufbrechen wollten, hörten sie eine Radiomeldung, die ihre Hoffnungen zunichtemachte:
    „Aus Sicherheitsgründen ist ab sofort der interplanetarische Verkehr bis auf weiteres eingestellt …“
    „Aus Sicherheitsgründen!“ rief Ed erbittert. „Wahrscheinlich ist Lowman inzwischen vom Verfolgungswahn befallen worden! Er fürchtet sich vor etwas kaum Sichtbarem, mikroskopisch Winzigen, das vom Mars zur Erde kommen könnte! Soviel hat er also doch schon aus seinen Beutestücken zu erkennen vermocht! Als einzig mögliche Abwehr läßt er bis auf weiteres den Verkehr einstellen! Nun mag er sich triumphierend die Hände reiben! Aber er wird sich täuschen! Sag, Onkel Mitch, kleine Objekte können doch auf natürliche Weise den Weltraum durchqueren? Sporen bestimmt, das steht seit langem fest. Und wenn Sporen durch den Raum treiben können, müßten dann wir nicht erst recht dazu imstande sein? Wir sind zur Fortbewegung im Raum fähig, und zwar durch die Strahlenwirkung unserer Neutronenpistolen!
    Außerdem sind wir noch weit widerstandsfähiger als normale Androiden, von denen man weiß, daß ihnen weder die Temperatur noch die anderen Gegebenheiten im Weltraum etwas anhaben können! Sollten wir da nicht die Chance haben, die Reise zur Erde hinüber ohne Hilfe einer Raumrakete durchzuführen?“
    Mitchell Prell schien ein wenig zu erbleichen. Gedankenvoll blickte er seinen Neffen an, ehe er langsam sagte: „Schlingel, etwas Ähnliches habe mir vor Jahren durch den Kopf gehen lassen. Ich kam bald wieder davon ab. Vielleicht hat mir nur der rechte Mut gefehlt. Und es bestand ja auch keine Notwendigkeit.“
    „Jetzt aber besteht die Notwendigkeit!“ rief Ed aus.
    „O Eddie, vielleicht bist du auf die Lösung gestoßen!“ meinte Barbara, überwältigt und angstvoll zugleich. Dann wandte sie sich an Prell: „Onkel Mitch! Falls eine Chance besteht, daß die Reise zur Erde auf diese Art für uns möglich ist – ich wäre zu dem Versuch bereit!“
    Nach kurzem Überlegen nickte der erfahrene Experte und erklärte: „Ich glaube, es besteht sogar eine gute Chance für uns, auf diese Art zur Erde zu kommen …“
     
    Früh am nächsten Morgen, bald nach Sonnenaufgang, waren die drei Weitraumreisenden startfertig – untereinander durch eine ähnliche, aber etwas dünnere und zugleich bedeutend festere Trosse verbunden wie damals im Labor.
    Nahe dem Auslaß ihrer Felsspalte ließen sie sich von einem Aufwind erfassen und über die rötlich graue Wüste emportragen. Dort herrschten, wie Mitchell Prell vorausgesagt hatte, durch die Sonneneinstrahlung fast orkanstarke Aufwärtsströmungen. Obwohl sie sich die günstigsten aussuchten – sie konnten dies, indem sie Richtung und Geschwindigkeit der rings um sie emporflutenden Staubpartikelströme aufmerksam beobachteten und im Bedarfsfall die eigene Richtung durch leichte Rückstoßimpulse ihrer Neutronenpistolen korrigierten –, dauerte diese erste Phase ihres Fluges mehrere Stunden.
    Der Mars lag schon tief unter ihnen. Anfangs eine öde, hier und dort von langen geraden Tälern oder Kanälen durchzogene Fläche, hatte er sich nach und nach in ein rundes, gewölbtes Gebilde verwandelt, rings von einem deutlich erkennbaren Dunstrand umzogen, in dem sich das Sonnenlicht brach.
    Der Himmel über ihnen, bei Antritt des Fluges von einem harten Tiefblau, war nun fast schwarz. Die Sterne leuchteten kalt und scharf. Die Sonne war ein grellweißes Lohen, die gezackten Konturen ihrer Korona wurden sichtbar.
    Nur zu Beginn ihres Fluges hatten die drei Reisenden einige Worte wechseln können. Später mußten sie, da die ständig dünner werdende Atmosphäre keine Laute mehr übertrug, zu einer Verständigung durch Gesten oder bloßes Bewegen der Lippen übergehen. Aber sie hatten kaum noch Verständigung nötig. Die für die zweite Aufstiegsphase ausgeklügelte Technik war einfach genug: sich den aufwärtsstrebenden Molekülströmen, die sich als feiner Hauch markierten oder auch durch ein schwach verzerrendes Flirren der Sterne, vor denen sie vorüberzogen, anzuschließen und einiges von ihrer empordrängenden Energie zu absorbieren.
    Als sie nach langem senkrechtem Aufstieg meinten, den unmittelbaren Anziehungsbereich des Mars

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