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Menschenherz - Band 1-3

Menschenherz - Band 1-3

Titel: Menschenherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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über diesen kleinen Gunstbeweis.
    Auf dem Gang begegneten sie einer Krankenschwester, die ihnen freundlich zunickte. Dieses zufällige Treffen zerstreute die letzten Bedenken der Gedächtnislosen.
    „ Ganz getraut hast du mir trotzdem nicht?!“, er grinste, doch Lilly merkte, dass ihn die Angelegenheit belastete.
    „ Nein! Entschuldigung!“
    „ Entschuldigung akzeptiert, wenn du noch weißt, wie man Blaubeerpfannkuchen backt!“
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. „War es ihre Aufgabe, für ihn zu kochen?“ – Es musste ihre Aufgabe sein, denn sie konnte sich tatsächlich daran erinnern, wie man Pfannkuchen machte.
    Sie kicherte. „Ich weiß es!“
    Erstaunt sah er sie an. „Ich weiß es wirklich!“, freute sie sich. „War das ein Zeichen ihrer Besserung?“

    Ein alter verbissener Mann, der ihr als ihr Vater vorgestellt wurde, wartete in der Tiefgarage vor seinem Auto. Er fuhr einen neu wirkenden Chrysler PT Cruiser der sie an ein Mafiafahrzeug erinnerte.
    Er begrüßte die sie überschwenglich, bevor er begann, ihr Vorwürfe zu machen.
    „ Das hast du nun davon!“ Er warf ihr im Innenspiegel des Autos einen garstigen Blick zu, den sie glaubte, nicht verdient zu haben. „Wenn du dich an gar nichts mehr erinnerst, wie glaubst du, wirst du demnächst dein Leben meistern? Was willst du arbeiten? Womit willst du dich beschäftigen?“
    Sie konnte ihm nicht einmal böse sein, denn genau diese Fragen hatte sie sich auch schon gestellt. – Viele Male, seitdem sie wusste, was mit ihr geschehen war.
    Trotzdem verteidigte sie sich. „Ich habe eine ganze Menge zu lernen, also denke ich, dass ich in nächster Zeit ausgelastet sein werde.“ Sie schwieg einen Moment und genoss das Gefühl, einen kleinen Triumph errungen zu haben. „Aber mir geht es gut. Danke der Nachfrage!“, fügte sie hinzu.
    Bildete sie es sich ein, oder war der Blick, mit dem der alte Mann – alles in ihr lehnte sich dagegen auf, ihn als ihren Vater zu bezeichnen – sie bedachte, nun um einiges ernster und respektvoller, als zuvor?
    Sie bemerkte, dass Adam ihn von rechts anstupste, wie um ihn noch einmal zusätzlich zurechtzuweisen. Die beiden Männer tauschten einen vertrauten Blick, der sie außen vor ließ und schienen eine stumme Botschaft auszutauschen.
    „ Es ist auch für mich eine schwierige Situation!“, murmelte der alte Mann leise, wie um sich zu rechtfertigen.
    Erst nach einigen Minuten sprach er wieder, schien sich aber direkt auf seinen vorherigen Gedankengang zu beziehen: „Ihr seit immer so ein schönes Paar gewesen!“
    Der alte Mann, an den sie sich nicht mehr erinnern konnte, schwärmte von ihren Gemeinsamkeiten, als müsse er Adams Vorzüge ins rechte Licht rücken.
    „ Und was ist mit mir?!“ hätte sie ihn beinahe angeschrieen. Dafür, dass sie seine Tochter sein sollte, schien er sich kaum für sie zu interessieren. Allein die Tatsache, dass sie wieder mit Adam glücklich wurde, schien ihm am Herzen zu liegen.
    „ Wahrscheinlich ist er der ideale Schwiegersohn und ich das schwarze Schaf der Familie“ , Lilly musste ob des Gedankens lächeln.
    Adam drehte sich auf dem Beifahrersitz um und zwinkerte ihr zu. Sie verdrehte die Augen. „Gut! Ihm fällt also auch auf, dass mein Vater ihn anpreist, wie ein außergewöhnliches Rennpferd. Fehlt nur noch, dass ich mir seine Zähne ansehen soll!“
    Grinsend sah Adam aus dem Fenster. Es hatte zu regnen begonnen. „Welch ein trübsinniges Frühlingserwachen!“ – Es passte nicht zu dem Hochgefühl, welches in seinem Inneren tobte.
    „ Er hatte sie!“ Im Außenspiegel konnte er die Reflexion der Frau sehen, die mit ihm in eine gemeinsame Zukunft fuhr.
    Jetzt, wo sie keine Ahnung mehr davon hatte, wer sie war, setzte sie ihre Reize nicht mehr gekonnt ein, um ihn, oder andere zu verwirren, aber sie war immer noch eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte.
    „ Obwohl Schönheit immer relativ war.“ Er lachte leise vor sich hin, sicher, dass sie in allen Epochen, in allen Ländern und in allen Generationen als Schön eingestuft worden war. Als faszinierend und erotisch.
    Er drehte sich zu ihr um. So sehr sie sich auch darum bemüht hatte, sich den Weg zu merken, oder etwas zu finden, an das sie sich erinnern konnte, jetzt hatte sie die Augen geschlossen und wirkte unschuldiger und jünger als zuvor.
    „ Ist sie eingeschlafen?“
    Als hätte der Alte sich diese Fragen in eben diesem Moment ebenfalls gestellt, sah er Adam an. Adam schüttelte leicht den

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