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Menschenherz - Band 1-3

Menschenherz - Band 1-3

Titel: Menschenherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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entspannen.
    Mit einem Lächeln nahm er ihre Hand und zog sie sanft hinter sich her, zu den anderen Räumen. Sie staunte, da nicht nur der für Gäste zugängliche Teil des Hauses, sondern auch alle anderen Zimmer mit Ornamenten und Kirchenfenstern versetzt waren.
    Nur das Arbeitszimmer, welches sich im Kirchturm befand, hatte durchsichtige Fenster und gewährte einen Rundumblick wie in einem Leuchtturm.
    Es war ausgestattet mit den modernsten Bildschirmen und Computern. Faxgerät, Kopierer, Scanner, selbst ein Flachbildfernseher hing von der Decke.
    Die junge Frau runzelte die Stirn. Ihr Blick, der auf ihm ruhte, war prüfend. „Was machst du eigentlich beruflich?“
    Adam erkannte ihren Gedankengang und schmunzelte. „Wer sagt dir denn, dass nicht du all das hier bezahlt hast?“
    Sie starrte ihn verhalten entsetzt an. „Hab ich?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, Liebes! Das hier haben wir beide uns hart erkämpft!“ Er schwieg einen Augenblick. „Ich bin ein Mann Gottes, ein Priester!“
    Überrascht sah sie ihn an. Dann deutete sie um sich herum. „Aber das alles hier ...“, sie schwieg und gab ihm Gelegenheit ihren Satz für sich selber zu beenden.
    Er lächelte süffisant. „Ich bin eben gut in meinem Job!“
    Damit drehte er sich um und ging die Treppen hinab. Sie folgte ihm und wurde das Gefühl nicht los, dass er ihr bei dieser Antwort etwas verschwieg. Nachdenklich ging sie ihm in den nächsten Raum hinterher.
    Es war das Schlafzimmer, wie sie betroffen feststellte. Auf der gegenüberliegenden Seite der Tür stand ein Bett, dass ein Drittel des Raumes in Anspruch nahm. Von den extrem hohen Decken hingen lange Stoffbahnen, die im leichten Wind des offenen Fensters in einem stummen, anmutigen Tanz Wellen warfen.
    „ Wie sauber alles hier ist. Als wäre ich ein Putzteufel.“ Sie schauderte. „Oder als hätte hier noch nie jemand gewohnt.“ Sie sah prüfend nach oben, doch auch dort gab es kein Anzeichen von Spinnweben. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Kandelaber an der Decke elektrisch waren.
    Trotzdem flackerten sie abwechselnd und erzeugten das Gefühl, unter echten Kerzen zu stehen. Die Lichtbrechung der Fenster, die zum Großteil in Rot gehalten waren, ließen ein mulmiges Kribbeln in ihr aufsteigen. – Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie daran denken musste, mit ihm, ihrem Mann, den sie gar nicht kannte – dem Dressmann –, in diesem Bett geschlafen zu haben.
    „ Sich geliebt zu haben?“, fragte sie sich leise.
    Sie war sich sicher, dass er ihre Worte unmöglich gehört haben konnte. Trotzdem sah er sie mit großen Augen an, als hätte er ihre Gedanken erraten.
    Was sie nicht erkannte, war die Anstrengung, die es ihn kostete, sie wieder aus diesem Raum entkommen zu lassen, ohne das zu tun, wonach er sich am meisten sehnte.
    Schweren Herzen zeigte er ihr noch das Gästezimmer und das Bad.
    „ Es ist wundervoll!“, flüsterte sie ehrfürchtig, als sie vor ihm in das Badezimmer trat. Sie strahlte ihn an, als hätte er allein das Zimmer für sie eingerichtet.
    Er schaute über ihre Schulter. Als er das letzte Mal in der Kirche gewesen war, war das Bad noch nicht fertig gewesen.
    Sofort wusste er, was sie meinte. Die riesige Eckbadewanne bot Platz für zwei Personen und hatte ein Whirlpoolfunktion. Große weiße Kerzen standen auf den Wachsresten ihrer Vorgänger und warteten darauf, abermals angezündet zu werden.
    Ein leichter Vanillegeruch hing in der Luft.
    Ihre Augen waren riesengroß und bevor sie den Mund öffnete, wusste er, dass sie ihn um ein Bad bitten würde.
    „ Darf ich?“ Ihre Stimme klang leise und nervös, als wenn es an ihm läge, ihr ihren Wunsch zu verwehren.
    Er war auf gewisse Art und Weise zufrieden damit, wie unterwürfig sie frage und schämte sich gleichzeitig dafür. Er wusste, dass sie freie Entscheidungen treffen konnte und sollte, dass sie die gleichen Freiheiten und Rechte hatte, wie er selber.
    Aus diesem Grund fiel seine Antwort gröber aus, als er beabsichtigt hatte: „Warum fragst du?“
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen und wandte den Blick von ihm ab. Er atmete tief ein. „Warum benahm er sich so? Er hatte noch nie versucht eine Frau herumzukommandieren, wieso um Himmels Willen versuchte er es ausgerechnet bei ihr, der Frau, die er am meisten begehrte?“
    Betont sanft korrigierte er seine Antwort: „Du musst mich nicht fragen, wenn du etwas tun willst! Du wohnst hier!“
    Sie warf ihm einen Blick zu, in dem immer noch

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