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Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sind bloß zwei kleine Stücke Zellstoff mit einem Stück mentholgetränkter Baumwolle drin. Das ist alles. Die einzigen guten Filter sind die von General Atomics. Aber die können sich nur die großen Bosse leisten. Sie haben uns das Free-Vee gegeben, damit wir von der Straße wegbleiben und uns in aller Ruhe zu Hause totatmen können, ohne Schwierigkeiten zu machen. Wie findest du das? Der billigste G-A-Nasenfilter kostet offiziell mindestens sechstausend Neue Dollar. Wir haben für Stacey einen für zehn Dollar gebaut, mit Hilfe des Buchs. Dazu haben wir uns eine winzige atomisierte Membran, so groß wie der Halbmond deines Fingernagels, geholt. Wir haben uns einfach für sieben Dollar im Pfandleihgeschäft ein Hörgerät gekauft und ihn dort ausgebaut. Wie findest du das?« Richards sagte nichts. Er war sprachlos.
    »Glaubst du etwa, sie werden als Todesursache Krebs angeben, wenn Cassie stirbt? Scheiße, sie werden es wieder Asthma nennen. Sonst kriegen die Leute Angst. Sonst könnte sich nämlich noch jemand eine Bibliothekskarte klauen und nachlesen, dass die Fälle von Lungenkrebs seit 2015 um siebenhundert Prozent gestiegen sind.«
    »Ist das wirklich wahr? Oder hast du dir das nur ausgedacht?«
    »Ich hab es in einem Buch gelesen. Die bringen uns um, Mann. Das Free-Vee bringt uns um. Es ist wie ein Zauberer, der dich auf die aus der Bluse fallenden Brüste seiner Assistentin aufmerksam macht, während er weiße Kaninchen aus der Hose zieht und sie in seinen Zylinder steckt.« Er schwieg einen Augenblick und fuhr dann träumerisch fort: »Manchmal denke ich, dass ich die ganze Sache auffliegen lassen könnte, wenn ich nur zehn Minuten Redezeit im Free-Vee bekäme. Ich würd’s ihnen sagen, würd’s ihnen zeigen. Jeder könnte so einen Nasenfilter haben, wenn das Network es wollte.«
    »Und ich helfe ihnen auch noch dabei«, sagte Richards.
    »Das ist nicht deine Schuld. Du musst ja weglaufen.«
    Killians Gesicht und das von Arthur M. Burns stiegen vor Richards innerem Auge auf. Er wollte reinschlagen, sie zerstampfen, auf ihnen rumtrampeln. Besser noch, er wollte ihnen die Nasenfilter herausziehen und sie auf die Straße jagen.
    »Die Leute sind wütend«, sagte Bradley. »Sie haben schon seit dreißig Jahren eine Stinkwut auf diese weißen Scheißkerle. Alles was sie brauchen ist ein Anlass. Ein Anlass … ein einziger Anlass …«
    Mit dieser Wiederholung in den Ohren schlief Richards wieder ein.

… Minus 062 Countdown läuft …
     
    Richards blieb den ganzen Tag im Haus, während Bradley sich um den Wagen kümmerte und mit einem anderen Bandenmitglied die Fahrt nach Manchester arrangierte.
    Gegen sechs Uhr kamen Bradley und Stacey zurück. Bradley schaltete das Free-Vee ein. »Alles vorbereitet, Mann. Wir fahren heute Nacht.«
    »Jetzt gleich?«
    Bradley lächelte säuerlich. »Willst du dich nicht mal als großen Star sehen?«
    Richards stellte fest, dass es ihn tatsächlich interessierte; und als die Titelmelodie von Menschenjagd einsetzte, schaute er fasziniert zu.
    Bobby Thompson blickte mit unbeweglicher Miene in die Kamera. Er stand in einem Scheinwerferstrahl, der Rest des Studios lag im Dunkeln. »Seht her«, sagte er. »Dies ist einer der Wölfe, die nachts um eure Häuser schleichen.«
    Auf der Leinwand erschien ein riesiges Foto, das nur Richards Gesicht zeigte. Es blieb eine Weile stehen und ging dann in eine Aufnahme von Richards in seiner Maske als John Griffen Springer über.
    Überblendung zurück zu Thompson, der tiefernst dreinblickte. »Ich wende mich heute Abend besonders an die Bevölkerung von Boston. Gestern Nachmittag haben fünf Polizisten einen grausamen, qualvollen Tod im Keller des YMCA-Gebäudes gefunden. Durch die Hand dieses Ungeheuers, das ihnen eine schlaue, gnadenlose Falle gestellt hat. Wer ist er heute Nacht? Wo ist er heute Nacht? Seht! Seht ihn euch an!«
    Thompson blendete das erste der beiden Videos ein, die Richards an diesem Vormittag aufgenommen hatte. Stacey hatte sie in der Commonwealth Avenue am anderen Ende der Stadt in den Briefkasten geworfen. Ma hatte er die Kamera halten lassen, nachdem er das Fenster und die Möbel im kleinen Hinterzimmer abgedeckt hatte.
    »An alle, die ihr euch diese Sendung anseht«, sagte der Richards auf dem Videofilm langsam. »Ich meine nicht die Technikos oder die Leute in den Penthouses – an euch Scheißkerle wende ich mich nicht. Aber ihr Leute in den Sozialwohnungen, in den Ghettos und den billigen Hochhäusern. Ihr

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