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Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Titel: Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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im Fußraum der Beifahrerseite erleidet, hältst du jetzt besser die Klappe und fährst mich nach Hause.«
    »Untersteh dich!«, rief Hain drohend.
     
    *
     
    Aus der Stereoanlage drang leise, entspannende Musik.
    »Willst du noch ein Glas Wein?«, fragte Maria leise.
    »Nein, vielen Dank, ich hab genug für heute«, gab Lenz ebenso dezent zurück.
    Nachdem Hain den Hauptkommissar zu Hause abgesetzt und der eine schnelle Dusche genommen hatte, waren Maria und er zu ihrem Lieblingsitaliener gefahren und hatten gemeinsam gegessen. Seine zukünftige Frau hatte, auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin, darauf verzichtet, eine Party oder etwas Ähnliches zu organisieren, obwohl es ihr sehr schwergefallen war.
    Nun war es kurz nach Mitternacht und sie lagen ineinandergerollt auf dem geräumigen Sofa in ihrem Wohnzimmer.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Alt. Uralt.«
    »Wie fühlt es sich an, uralt zu sein?«
    Lenz fuhr sich deutlich hörbar über sein kratziges Kinn.
    »Abgewohnt und ausgebrannt. Und ein bisschen verkalkt obendrein.«
    »Aber du weißt schon noch, wer ich bin?«
    Er warf ihr im Dämmerlicht der Stehlampe einen fahrigen, unsicheren Blick zu und fuhr sich erneut über die Stoppeln in seinem Gesicht.
    »Warte, lass mich überlegen«, begann er, während seine Hand unter ihre Bluse fuhr und seine Finger begannen, ihre Brustwarzen zu umspielen.
    »Das, was du da versuchst, kannst du glatt vergessen«, gab sie ihm kühl zu verstehen und schob seinen Arm energisch zurück. »Mit einem ausgebrannten, abgewohnten und neuerdings auch noch verkalkten Grufti werde ich mich garantiert nicht auf Sex einlassen. Diese Enttäuschung möchte ich mir lieber nicht antun.«
    Sein Arm fuhr unbeeindruckt wieder dahin zurück, wo er gewesen war, und auch die Finger begannen erneut, sich zu bewegen.
    »Vielleicht sollten wir es auf den Versuch ankommen lassen, gnädige Frau«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich weiß zwar Ihren Namen nicht mehr und warum Sie in meinem Wohnzimmer herumlungern, habe ich komischerweise auch vergessen, aber die äußeren Bedingungen erscheinen mir trotzdem perfekt für einen Austausch von Körperflüssigkeiten.«
    »Pah«, blaffte sie ihn gekünstelt an, stöhnte dabei jedoch leise auf. »Und wenn dieser sogenannte Austausch in die Hose geht, bin ich die Dumme. Nein, vielen Dank, der Herr, so was ist nichts für mich. Ich bin deutlich zu alt für derartige Versuche.«
    »Dieser Versuch«, erklärte er selbstbewusst, »wird nicht in die Hose gehen. Zumindest nicht in meine, das garantiere ich dir.«
    Damit bahnte sich seine Rechte sanft den Weg an Marias Bauchnabel vorbei in Richtung ihres kurzen Rocks, umkurvte das untere Ende des verhalten knisternden und raschelnden Kleidungsstücks und begab sich von dort wieder auf den Rückweg.
    »Du bist ein ganz mieser Typ«, keuchte sie.
    »So? Warum das denn?«
    »Weil du genau weißt, dass ich … dieser Art des … Anschleichens nichts … entgegenzusetzen habe. Außer vielleicht …«
    »Ja?«, fragte er scheinheilig.
    »Das ist gemein, was du da machst.«
    Seine Hand hatte mittlerweile ihr Ziel erreicht.
    »Es fühlt sich für mich aber gar nicht an, als ob du es so gemein fändest, wie du vorgibst.«
    »Ist es aber. Es ist … ganz … furchtbar … gemein.«
    »Soll ich lieber aufhören damit?«
    »Dann müsste ich dich leider auf der Stelle umbringen.«
    Noch während sie sprach, erbebte ihr gesamter Körper und sie bäumte sich stöhnend auf.
    »Ho, ho«, kommentierte der Polizist ihren plötzlichen Bewegungsdrang. »Wenn du so weitermachst, kriege ich am Ende noch Angst vor dir.«
    »Ach, leck mich doch.«
    »Nichts lieber als das, Maria.«

8
     
    Watane Origawa stand am Waschbecken der großen Restaurantküche und schrubbte Töpfe. In der linken Hand hielt sie den Henkel eines massiven, schwarzen Bräters, in der anderen einen fettig schimmernden Topfreiniger aus Metall. Immer wieder spritzte ihr das Wasser aus dem großen Gastronomie­hahn ins Gesicht und auf die Plastikschürze. Die junge Frau war so müde, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    Noch zwei Stunden, dann habe ich es geschafft , dachte sie nach einem kurzen, unauffälligen Blick auf die Uhr über dem Ausgang zum Gastraum.
    »Bevor du mit den Töpfen weitermachst, bringst du den Müll raus«, blökte einer der Köche hinter ihrem Rücken.
    »He, du blöde Tussi, ich rede mit dir«, setzte er ein paar Sekunden später laut hinzu, nachdem sie nicht reagiert hatte.
    Die junge

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