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Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Titel: Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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bin ich aber gespannt.«
    »Ja«, donnerte Stoffhausen fröhlich, »und das dürfen Sie auch sein. Es geht nämlich darum, dass wir im Haus das Ressort ›Investigative Recherche‹ initiieren wollen. Und wer wäre dafür als Leiter besser geeignet als ein alter Bluthund wie Sie, Peters.«
    Der Reporter schluckte.
    »Sie meinen, ich …?«
    »Genau Sie sind mein Mann dafür. Sie reißen sich seit mehr als 15 Jahren hier den Arsch auf und sind jetzt einfach mal dran.«
    »Das wäre wirklich fantastisch«, gab Peters mit ein wenig Skepsis in der Stimme zurück. »Aber was sagt denn der Big Boss dazu?«
    »Den überlassen Sie mal mir. Im Augenblick ist es ohnehin noch nicht so weit, dass wir die Gründung ins Auge fassen könnten, weil es wegen der Umstrukturierung zunächst ein paar ganz andere Baustellen gibt, um die wir uns zu kümmern haben. Aber spätestens nächstes Jahr starten wir das Projekt.«
    Im Gesicht des Lokalreporters machte sich schlagartig Ernüchterung breit.
    »Ach so, erst nächstes Jahr«, murmelte er.
    »Genau. Und bis dahin bringe ich Sie gegenüber dem Verleger in eine Position, dass er am Ende glücklich darüber sein wird, Ihnen den Posten geben zu können.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Durch Aufträge, die Sie erledigen. Aufträge, für die es einen Bluthund wie Werner Peters braucht und keinen anderen.«
    Der Reporter war noch immer skeptisch.
    »Was genau meinen Sie damit, Chef?«, fragte er deshalb.
    Stoffhausen, der sowohl die anfängliche Euphorie wie auch die aktuelle Resignation auf der anderen Schreibtischseite wahrgenommen hatte, beugte sich konspirativ nach vorn.
    »Ich werde in den nächsten Monaten mit ein paar Spezialaufträgen zu Ihnen kommen, Kollege Peters«, machte er auf kumpelhaft. »Und den ersten gibt es gleich heute.«
    »Aha. Und um was geht es dabei?«
    »Sie sind doch an der Sache mit den drei Toten aus der Schrebergartenkolonie dran, oder?«
    »Ja, klar. War auch heute der Aufmacher; aber das wissen Sie doch.«
    »Genau, genau. Ist ja auch schon ein paar Tage her, dass Sie den Aufmacher hatten, nicht wahr. Aber ich will in der Sache eigentlich viel mehr von Ihnen als einen Bericht über drei Leichen in einer Laube. Ich würde es vorziehen, wenn wir daraus eine Serie machen würden über die Arbeit und die Erfolge …«, er machte eine längere Pause, »oder aber auch die Misserfolge der hiesigen Polizei. Also der Kriminalpolizei.«
    »Na ja, immerhin haben sie rausgefunden, dass zwei der Toten Ottmar und Fritz Eberhardt sind. Als Misserfolg kann man das schlecht verkaufen, Chef.«
    »Ja, ich weiß«, gab Stoffhausen unwirsch zurück. »Aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie auch den oder die Mörder finden werden. Und da müssen wir ansetzen, das ist der Punkt.«
    Peters fuhr sich mit der linken Hand durch die Haare.
    »Sie wissen, dass Hauptkommissar Lenz den Fall bearbeitet.«
    Der Chefredakteur nickte.
    »Und an dem habe ich mir bisher immer die Zähne ausgebissen. Der Typ ist glatt wie ein Aal und falsch wie eine Schlange. Aber wenn ich den und seinen Spezl Hain hinhängen könnte, dafür würde ich eine Woche am Stück arbeiten.«
    »Genau das ist der Bluthund, den ich meine, Peters. So will ich meinen zukünftigen Ressortchef ›Investigative Recherche‹ reden hören und nicht anders.«
    »Das ist schön, Chef, aber was genau soll ich Ihnen bringen? Etwa, dass der Lenz kein guter Bulle ist und den Fall nicht geknackt kriegt?«
    Stoffhausen nickte sanft.
    »Ich bin sicher, dass wir uns verstehen, obwohl ich Ihnen keinen definitiven Auftrag erteilen muss, Herr Peters. Sie wissen einfach intuitiv, was ich von Ihnen erwarte.«
    Peters, der eigentlich immer noch nicht sicher war, ob er seinen Chefredakteur richtig verstanden hatte, nickte zögernd.
    »Wenn Sie meinen.«
    »Jawoll, genau das meine ich. Und ich meine außerdem, dass diese Order nur Sie und mich etwas angeht. Das heißt, dass Sie bitte nur mir persönlich Bericht erstatten und ich dann entscheide, was wir weiter unternehmen. Verstanden?«
    »Ja, klar.«
    »Gut«, fasste Stoffhausen knapp zusammen, stand auf und reichte Peters die Hand.
    »Also, ran an die Arbeit, Herr Peters. Und wühlen Sie richtig tief, so tief, dass zur Not auch noch eine Leiche im Keller des Hauptkommissars Lenz zum Vorschein kommt. Tragen Sie alles zusammen, was Sie finden können, und lassen Sie es mich wissen.«
    Er ließ Peters’ Hand los und setzte sich wieder in seinen Sessel.
    »Ach, eins noch. Wir sind

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