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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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in einer Kabine, die. derjenigen etwas ähnelte, die er auf dem Kreuzer bewohnt hatte. Sie war spärlich möbliert und enthielt zwei Stühle, einen großen Tisch und eine Koje. Alles war in einem etwas fremden Stil gehalten. Die grauen Schotten erinnerten ihn an die stahlgraue Wand des winzigen interplanetarischen Schiffes, welches sein erstes Kommando gewesen war. Das alles lag so weit zurück, daß es ihm wie ein Leben lang vorkam.
    Er schaute durch den kleinen, viereckigen Port. Draußen war es stockfinster. Kein Stern war zu sehen. Dort irgendwo, nahm er an, suchte Murphy, suchte nach einem Schiff, das plötzlich und auf unerklärliche Weise vor seinen Augen verschwunden war. Bald aber würde er aufgeben und heimeilen, um von dem unglaublichen Ereignis zu berichten, das sich zugetragen hatte.
    Bradys letzter Gedanke galt der Frage, was Sherman nun wohl tun würde? Dann glitt sein überbelastetes Hirn in einen unruhigen Schlaf.
     
10. Kapitel
     
    Brady erwachte aus einem schweren, von Träumen unterbrochenen Schlaf.
    Als seine Erinnerung zurückkehrte, erfüllte ihn Verzweiflung. Er wandte seinen Kopf. Vor dem Port der Kabine glitzerte eine strahlende Sternenkette im Feld seiner Blicke. Er erkannte, daß das Schiff, während er geschlafen hatte, den Schutz der Unsichtbarkeit verlassen und seine Heimreise angetreten hatte. Mit der Besinnung kam das Wissen, daß Murphy die Szene des Verschwindens verlassen haben mußte und nun zum Bericht zu Admiral Sherman unterwegs war.
    Brady seufzte und versuchte, sich auf den Rand der Koje zu setzen. Die Bewegung steigerte die Übelkeit in seinem Magen. Er verspürte einen dumpfen, klopfenden Schmerz im Hinterkopf, einen Schmerz, der ihm bei jedem Herzschlag wie eine Lanze durch den Körper fuhr. Heftig rieb er die Fingerspitzen über die Augen und versuchte, das Unbehagen zu vertreiben, aber es war vergeblich.
    Er dachte, daß sein Unbehagen durch Hunger und Durst verursacht sei, und fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand zu ihm kam, um nach seinen Bedürfnissen zu fragen. Sein Blick schweifte durch die Kabine. Sie war spärlich möbliert. Abgesehen von der Koje, dem Tisch und den beiden Stühlen, war der einzige Gegenstand, der eventuell noch als Möbel bezeichnet werden konnte, eine seltsame, schrankähnliche Vorrichtung in einer der Ecken. Ob es aber ein fremdartiges Waschbecken, oder ein Trinkbrunnen war, konnte er nicht feststellen.
    Bevor er seine Gedanken noch weiterspinnen konnte, klapperte der Griff seiner Kabinentür, und die hohe Gestalt des Rihnaners trat herein.
    Brady stand auf, unsicher, was er tun oder sagen sollte. Die Entscheidung darüber wurde ihm abgenommen, als der Gedanke in sein Hirn drang: „Ihre Gedanken sagten mir, daß Sie erwacht sind, Mann von der Erde, und daß Ihr Appetit befriedigt werden muß.“
    Brady nickte. „Ich nehme an, eine Mahlzeit wäre angebracht.“
    Der Rihnaner machte eine kurze Geste. „Wie ich Ihnen schon zuvor sagte, hat Ihr gesprochenes Wort für mich keine Bedeutung. Sie brauchen nur zu denken, und ich verstehe Sie.“
    Brady fluchte leise vor sich hin, aber ein fremder Hauch von Humor im Hintergrund seines Hirns brachte ihn rasch wieder zu sich. Er dachte: „Man muß sich erst daran gewöhnen.“
    „Mit der Zeit werden Sie es lernen.“
    „Wie lange dauert es noch, bevor wir dort ankommen, wohin wir reisen?“
    Der Rihnaner überlegte eine Weile, dann antwortete er: „Ungefähr fünfzehn von Ihren Erdentagen. Ich hoffe, Sie werden sich nicht auf der Reise langweilen. Es gibt ein paar Unterhaltungen und Beschäftigungen auf diesem Schiff, die Sie interessieren werden, aber ich würde Ihnen nicht empfehlen, sie zu versuchen.“
    Brady lächelte, während er dachte: „Essen ist das einzige, wofür ich im Augenblick Interesse habe.“
    „Ihre Nahrung kommt gleich.“ Der Rihnaner drehte sich um und verließ die Kabine.
    Nachdem er gegangen war, wurde sich Brady mit Bestürzung bewußt, daß der einzige Laut, der während der ganzen Unterhaltung gefallen war, seine unachtsame Antwort auf die Frage des Rihnaners nach seinem Appetit gewesen war. Und es schauderte ihn, als er an die völlige Fremdheit der Begegnung dachte.
     
    *
     
    Die Schätzung, die der Rihnaner über die Länge der Reise gemacht hatte, war genau, denn Brady schlief vierzehnmal, bevor ihm die Bewegung der Sterne und Konstellationen durch den Port seiner Kabine verrieten, daß sich die Geschwindigkeit des Schiffes von der stellaren

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