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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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davon
wunderte sich Sören darüber, Margits Attacke unverletzt
überstanden zu haben. Dann warf er einen Blick nach oben. Die
Kleine hatte den Angriff ebenfalls ohne Löcher überstanden.
    Und
in diesem Moment – oh Wunder über Wunder – warf die
Kleine Sören einen Blick zu. Nicht dieses hohle Gaffen, sondern
einen richtigen Blick. Sie sah ihn - sah ihn wirklich! Das musste er
ausnutzen. Er musste die Chance nutzen, endlich Kontakt zu ihr
aufzunehmen.
    Er
sagte: „Hallo-ho.“
    „ Hä?“
Sie schüttelte den Kopf. „Oh Mann, ich will sofort nach
Hause!“
    Remo
trat von hinten an die Kleine heran und feuerte ihr eine mit der
flachen Hand. „Nimmst du wohl deinen Kopf runter, du blöde
Göre!“
    Die
Kleine klappte auf dem Sofa zusammen. Sören griff sofort nach
ihr und versuchte, sie zu sich auf den Boden zu ziehen, doch die
Kleine schüttelte seine Hände ab. „Lass mich in
Ruhe, du Pimmelreiter.“
    Wumm!
Die Flinte des Schinkens ging wieder los. Und dann gleich noch
einmal. Auch Ewald und Detlev feuerten wieder in den Flur hinaus.
Von dort wurde das Feuer postwendend erwidert – Ewald schaffte
es erneut in letzter Sekunde, seinen Schädel aus der
Schusslinie zu ziehen.
    „ Margit,
hä?“, blaffte Ewald Detlev an. Der zuckte die Schultern.
    „ Sie
hat gesagt, sie heißt so.“
    Erneut
peitschten Schüsse von draußen hinein. Ewald, Detlev und
der Schinken erwiderten das Feuer. Remo hatte sich inzwischen wieder
bis zur Tür vorgearbeitet und riskierte ebenfalls einige
Schüsse um die Ecke. Dann war wieder Margit an der Reihe. Mit
gezieltem Feuer trieb sie Sörens Kidnapper in Deckung. Dann
rief sie nach oben: „Schatz, brauchst du noch lange?“
    „ Moment
noch“, tönte es vom Kopf der Treppe.
    „ Schatz,
ich könnte hier unten ein bisschen Unterstützung
gebrauchen. Kannst du nicht später weiter suchen?“
    „ Hier
oben ist nichts zu finden“, rief der Kerl von oben zurück.
„Vielleicht gibt es hier einen versteckten Safe.“
    „ Dann
komm doch runter, Max. Wir legen die Kerle hier unten um und prügeln
die Antworten aus dem Kind heraus.“
    „ Oje“,
sagte Sören. Die Kleine riss ihre Augen auf.
    „ Gute
Idee“, rief der Mann von oben. „Und danach machen wir
mit dem Kind genau das, was wir mit dem Opa im Keller gemacht haben.
Du weißt ja: Nach der Arbeit kommt das Vergnügen.“
    „ Und
nach der Pflicht die Kür“, antwortete Margit und feuerte
weiter in das Wohnzimmer. Remos Kumpane blieben in Deckung und
schossen erst zurück, als Margit ihr Magazin wechselte.
    Dann
rief der Mann von oben: „Augenblick! Können wir bitte für
einen Augenblick mit der Schießerei aufhören?“
    Sören
sah Remo, der Ewald einen irritierten Blick zuwarf. Ewald antwortete
mit einem Kopfschütteln. Dieses Kopfschütteln bedeutete
nicht „Nein“, sondern „Hä?“
    „ Augenblick
bitte“, rief der Mann von oben erneut.
    Detlev
feuerte noch drei Schüsse in den Treppenvorraum, dann musste
auch er das Magazin wechseln. Remo nutzte diesen Moment, um
zurückzurufen: „Was denn?“
    „ Ich
habe hier oben ein Problem“, antwortete der Mann. „Ich
suche etwas. Einen Datenträger. Vielleicht auch ein Notizbuch.
Hier ist nichts zu finden. Liegt bei euch da unten eventuell
irgendwo eine CD oder eine DVD? Oder ein dickes Buch?“
    Remo
schaute sich um. „Hier im Regal sind ziemlich viele dicke
Bücher, aber die sehen nicht nach Notizbüchern aus. CDs
liegen hier nicht herum. Oder?“ Remo warf einen Blick in die
Runde. Die anderen Mitglieder der Bande schüttelten die Köpfe
oder zuckten mit den Schultern. Der Typ aus Frankfurt brachte es
fertig, den Kopf zu schütteln und gleichzeitig nur mit einer
Schulter zu zucken. Die andere hatte ein Loch, aus dem Blut strömte.
    „ Hier
unten ist nichts“, rief Remo nach oben.
    „ Ach,
das ist aber schade“, antwortete der Mann. „Hm,
vielleicht ist es aber auch eine Diskette. Oder ein Streamerband.
Liegt da irgendwo ein Streamerband herum?“
    „ Was,
zum Donnerwetter, soll denn ein Streamerband sein?“, rief
Ewald aus. „Ist das irgendein Gummiding, das man sich um den
Pimmel wickeln kann, damit der länger steif bleibt, oder was?“
    Der
Schinken schüttelte den Kopf. „Quatsch. Ein Streamerband
ist ein Datenträger für einen Computer. Damit wurden
früher Datensicherungen gefahren. Die Dinger sehen aus wie
kleine Tonbandkassetten. So etwas benutzt heute aber niemand mehr.
Würde mich wundern, wenn der Doc da oben einen PC mit einem
Streamer stehen

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