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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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giftete er.
    „ Ist
gut, Remo. Aber bleib von der Tür weg. Bleib lieber genau da
vor dem Fernseher stehen, wo du gerade bist.“
    Darauf
wusste offenbar selbst Remo keine Antwort mehr. Sören tippte
auf ein kleines Kommunikationsproblem zwischen den beiden. Außerdem
fühlte er einen Anflug von Eifersucht. Jessy machte sich echte
Sorgen um ihren Remo. Die einzige Frau, die sich jemals um Sören
Sorgen gemacht hatte, war seine Mutter gewesen. Und dabei hatte sich
Agnes Freya im Grunde keine Gedanken um Sören gemacht, sondern
um sich selbst und wie sie vor ihren Freundinnen dastand.
    Nein,
in diesem Augenblick hätte Sören sich auch mit der
Fürsorge von Jessy zufrieden gegeben – auch wenn es für
seinen Geschmack einige Kilo zu viel von Jessy gab.
    „ Die
hat eine MAC-10“, brüllte Detlev und riss Sören aus
den wenigen Gedanken, die durch seinen Kopf geisterten. „Die
hat eine verschissene MAC-10, genau wie der bekloppte Snake
Plissken. Wenn sie mit diesem Ding Dauerfeuer schießt, dann
kann sie ein Riesenloch in die Wand ballern und einfach
hindurchklettern!“
    Remo
gestikulierte. „Verdammt, Depplev, würdest du mal die
Fresse halten? Ewald, wer schießt da auf uns?“
    „ Das
ist die Schlampe.“ Ewald rammte ein neues Magazin in seine
Waffe und zog den Spannschieber zurück. „Die ist im
Flur.“
    Prompt
knallten von dort weitere Schüsse. Ewald tauchte um die Ecke
herum und feuerte zwei kurze Salven zurück. Auch der Schinken
lehnte sich zur Seite, damit er in den Flur blicken konnte, und gab
einen Schuss aus seiner Pumpgun ab. Sörens Ohren klingelten wie
ein Wecker. Wenn der Schinken diese Haubitze noch öfter
abfeuerte, dann würde Sören einen Hörsturz erleiden.
    Dann
übertönte die Stimme der Frau von draußen das
Klingeln: „Stimmt, ich habe eine MAC-10. Aber Dauerfeuer
schießen? Auf eine so blöde Idee kommen auch nur Amateure
wie ihr!“
    Detlev
lief knallrot an. „Wieso? Das ist kein Scheiß. Du kennst
wohl nicht Snake Plissken. Der hat mit einer MAC-10 ein Loch in eine
Wand geschossen und ist einfach hindurch gesprungen.“ Detlev
ließ seinen Worten zwei Schüsse aus dem Colt folgen.
    „ Du
hast doch überhaupt keine Ahnung“, rief die Frau von
draußen. „Ich habe 'Die Klapperschlange' mindestens
zehnmal gesehen. Kurt Russel war damals dermaßen geil! Aber
dann habe ich Max kennen gelernt. Seitdem ist Snake Plissken für
mich nur ein Weichei. Und die Szene, in der er ein Loch in die Wand
schießt, ist Scheiße!“
    „ Zieh
nicht über Snake Plissken her, du Pfannenschlampe!“
Detlev feuerte sein Magazin leer. Dann lud er nach.
    Aus
dem Flur knallten einige Schüsse zurück. Ewald hatte
gerade dazu angesetzt, um die Ecke zu spähen. Im letzten
Augenblick zog er seinen Kopf zurück, als die Kugeln an seiner
Nase vorbei zischten.
    „ Ach
Detlev, Snake Plissken ist so dumm wie dein Schwanz kurz ist“,
rief die Frau von draußen. „Wenn ich mit meiner Kanone
Dauerfeuer schießen würde, dann wäre das Magazin in
1,6 Sekunden leer – und damit hätte ich noch lange
niemanden getroffen. Nein, da gehe ich die Sache lieber in ganz
kleinen Schritten an.“
    Sören
sah aus den Augenwinkeln gerade den Typen aus Frankfurt hinter dem
Sessel auftauchen. Das Messer steckte noch immer in seinem Bauch,
doch er schaffte es, seine Pistole in Anschlag zu bringen.
    „ Och
Mensch, Margit“, jammerte Detlev. Den Namen sprach er aus wie
„Mackitt“. „Das mit dem Schwanz war jetzt echt
nicht fair!“
    In
Sörens Kopf bildete sich ein Fragezeichen. Margit? Wer war
Margit?
    „ Margit?“,
fragte Remo beinahe im gleichen Augenblick. „Wer ist Margit?“
    In
der nächsten Sekunde erschien die Frau in der Doppelflügeltür.
Sie tauchte mit einer Rolle unter der Schrotladung hindurch, die der
Schinken abfeuerte und duckte sich dann unter zwei Schüssen aus
Detlevs Colt weg. Nach dem letzten Schuss blieb der Verschluss von
Detlevs Waffe hinten stehen.
    „ Ich
bin Margit. Margit Blenheim“, sagte die Frau und feuerte
mehrere Schüsse ab. Einer davon traf den Typen aus Frankfurt in
die Schulter. Er keuchte, kackte sich deutlich vernehmbar in die
Hose und kippte um. Die Frau – Margit – verschwand im
gleichen Moment, wie ein Gespenst. Die Salven aus den beiden Sa.25,
die Remo und Ewald abfeuerten, hämmerten in den leeren Raum.
    „ Oh
Fist!“, brüllte Ewald.
    Obwohl
Sören gerne gewusst hätte, was Ewald damit meinte, sah er
in diesem Augenblick von einer Rückfrage ab. Abgesehen

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