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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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sich an der Stelle wieder, an der das Abenteuer begonnen hatte.
    Der Übertritt war dank Careedhals Vorsorge nicht ganz so schlimm. Dennoch wimmerte Argeela vor Schmerz, als Merani und Qulka erschienen. »Das hat echt wehgetan!«
    »Tut mir wirklich leid!«, antwortete Merani, zog ihre Freundin an sich und setzte erneut Heilmagie ein, um Argeelas Schmerzen zu lindern. Zu ihrer Erleichterung hatte die Freundin keine bleibenden Schäden davongetragen. Auch Careedhal war, wie sie nach einer kurzen Prüfung erkennen konnte, völlig in Ordnung.
    »Das wird bald wieder«, tröstete sie die Zwillinge und versteckte den Kristall unter ihrer Tunika.
    »So, jetzt sollten wir so schnell wie möglich in mein Zimmer verschwinden, um das Ding einsilbern zu können.«
     
    8
     
    In der Thronhalle war Magierkönigin Mera viel zu beschäftigt, um etwas von den heimlichen Pfaden mitzubekommen, auf denen ihre Tochter wandelte. Der nächste magische Orkan hatte sich in dem Schärengewirr südlich von Runia gebildet und tobte erneut stärker als alle anderen vor ihm.
    »Den können wir nicht mehr zwischen Runia und den anderen Inseln hindurch nach Norden leiten. Dafür ist er zu groß«, raunte sie Girdhan zu und drückte dabei seine Hand so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
    »Dann müssen wir ihn nach Osten lenken. Dort ist genug Platz«, antwortete ihr Gemahl.
    Die Magierkaiserin nickte und versuchte den Orkan mit Hilfe des Feuerthrons in die entsprechende Richtung zu schieben. Da dies jedoch nicht gelang, ließ sie ihn erst nach Norden ziehen und einen Haken über die Innere See schlagen. Dabei musste sie jedoch hinnehmen, dass seine Ausläufer sowohl die östlichsten Gebiete Malvones wie auch den Norden Girdanias heimsuchten, bevor es ihr und ihrem Gemahl gelang, ihn knapp an Runia vorbei nach Osten zu schicken. Er behielt jedoch seinen bogenförmigen Kurs bei, und Mera und Girdhan spürten, wie die Flanke des Sturms gegen den Schirm von Runia prallte und diesen beinahe durchschlug. Zu ihrer Erleichterung verließ er dann den Archipel und zog weiter nach Norden. Das Magierkaiserpaar verfolgte den Orkan, bis es zu der Überzeugung kam, dass er keine Gefahr mehr darstellte.
    Als Mera erschöpft zusammensank, trat Yanga zu ihr und reichte ihr einen kleinen Becher. »Vorsicht, das ist Starkwasser aus Girdania. Aber es ersetzt Eure Kräfte rascher als normales Wasser oder Vla.«
    »Danke!« Die Magierkaiserin trank den Becher halb leer und reichte ihn dann an Girdhan weiter. »Hier, mein Lieber. Du brauchst deine Kraft nicht weniger als ich.«
    Auch Girdhan trank und wiegte dabei den Kopf. »Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Wenn der nächste Sturm noch stärker ist, können wir die Inseln nicht mehr schützen.«
    »Wir brauchen dringend Unterstützung. Vielleicht können die Runi uns helfen. Mit ihren Kräften müssten sie doch in der Lage sein, die Kraft der magischen Stürme so zu mindern, dass sie keine Gefahr mehr für unsere Inseln darstellen.« Die Magierkaiserinwusste nicht, ob jenes geheimnisvolle Volk auf der großen Insel im Nordwesten des Archipels wirklich dazu in der Lage war, klammerte sich aber an diese Hoffnung, denn sie und Girdhan waren an den Grenzen ihres Könnens angelangt.
    Für einen Moment dachte sie an ihre Tochter. Hatte diese ihr nicht etwas zu erklären versucht, was mit diesen Stürmen zusammenhing? Sie verlor diesen Gedanken jedoch sofort wieder und richtete ihr Augenmerk auf Runia. Es war wichtiger, rasch Hilfe zu erhalten, als sich Meranis verrückte Ideen anzuhören.
    Meras magische Sinne eilten weit noch Norden. Sie sah Gurrland hinter sich verschwinden, überflog Girdania und richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Meer, das rasch unter ihr vorbeizog. Als sie den Geburtsort der magischen Stürme überflog, ließen magische Gegenfarbenexplosionen die See dort kochen. Daher war Mera froh, als dieses Gebiet hinter ihr lag und vor ihr die weiße Abschirmung auftauchte, die die Insel Runia umgab. Sie umhüllte die schwarze Magie des Feuerthrons, die ihr diese Geisterreise ermöglichte, mit ihrer eigenen, blauen Grundfarbe und tauchte in den Schirm hinein.
    Augenblicke später schwebte ihr Geist über den weißen Bäumen Runias. Sie begriff, dass sie bereits erwartet wurde, denn der größte Teil des Volkes hatte sich auf dem Platz um den Heiligen Baum versammelt.
    Königin Menanderah, die auf einem schlichten Korbstuhl neben dem mächtigen Stamm saß, richtete ihre Augen nach Süden

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