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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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reinigen sollte, und drehte sich dann zu ihren Freunden um.
    »Ich werde froh sein, wenn wir in Ilynrah angekommen sind. Irgendwie fühle ich mich auf diesem Schiff schlimmer eingesperrt als zu Hause in meinem Zimmer.«
    »Es dauert nicht mehr lange«, wollte Argeela sie trösten.
    Merani blickte ihre Freundin an, um ihr zu erklären, dass die Vision ihr Angst gemacht hatte. Da glaubte sie, in Argeelas Gesicht einen pulsierenden weißmagischen Fleck zu sehen. Doch als sie genauer hinschaute, war die Erscheinung verschwunden. In dem Moment schwand ihre Lust, an Deck zu stehen und die Sterne anzusehen.
    »Kommt, gehen wir wieder zu Bett«, sagte sie und winkte den anderen, ihr zu folgen.
     
    2
     
    Zwar wirkte Sirrin noch sehr erschöpft, doch Tharon spürte, dass sie sich wieder erholte. Das nahm ihm wenigstens eine Sorge von den Schultern. Die violette Magierin war seine wichtigste Verbündete auf diesem Schiff, und er hatte es nur ihr und ihren beiden jugendlichen Helfern zu verdanken, dass die Expedition den weißmagischen Orkan mit relativ geringen Verlusten überstanden hatte. Im Grunde war es beschämend, dass die drei Violetten weitaus mehr geleistet hatten als die mehr als fünfzig Magier und Adepten, die sich an Bord des »Hammers« befanden. Gynrarr und seine Untergebenen wussten dies ebenfalls, und Tharon konnte deren Ärger magisch spüren.
    »Wie sieht es an Bord aus?«, fragte Sirrin, während sie Tirah einen auffordernden Blick zuwarf.
    Die kleine Amazone holte einen kleinen Kristallflakon aus der Seekiste, die ihr gesamtes Gepäck enthielt, sowie zwei Becher, von denen jeder größer war als das Fläschchen.
    Als Sirrin Tharons fragende Miene sah, lachte sie leise. »Lass dich nicht täuschen. Der Flakon ist als Verkleinerungsbehältnis konstruiert und enthält genug Wein, um einige Feste damit feiern zu können.«
    Tharon nahm den Becher von Tirah entgegen und trank, entschuldigte sich aber, weil er nicht auf Sirrin gewartet hatte. Diese winkte ab. »Du hast einen guten Schluck dringend nötig, großer Magier. Übrigens meine Gratulation! Du hast gestern den ›Hammer‹ nur mit deinem Willen zusammengehalten und gesteuert. Das macht dir im Schwarzen Land so schnell keiner nach – und im Violetten wohl auch nicht.«
    »Ohne deine Warnung und deine Hilfe wäre die Expedition gescheitert. Nimm meinen Dank dafür entgegen. Ich werde es im Schwarzen Land ganz nach oben weitermelden.«
    »Deine Begleiter werden es dir höchstwahrscheinlich übel nehmen, wenn sie erfahren, was du über sie geschrieben hast.«
    »Du weißt von meinem Bericht?« Tharon zuckte zusammen, denn er hatte sich beim Schreiben vollkommen gegen jeden magischen Zugriff abgeschottet.
    »Ich kenne ihn nicht! Aber ich habe mir ein Bild von deinem Charakter machen können. Du erzählst keine Lügen, um die Unvernunft und Unfähigkeit anderer zu verdecken. Das wissen auch Gynrarr und seine Kumpane. Nimm dich in Acht! Sie werden versuchen, dir zu schaden, wo sie nur können.«
    Tharon winkte verächtlich ab. »Ich trage das Siegel Giringars! Viel größere Sorgen mache ich mir um das Schiff. Ich habe den uns begleitenden Magiern und Adepten befohlen, alles zu reparieren, was ihnen möglich ist, damit wir unseren Auftrag ausführenkönnen. Jetzt kann ich nur hoffen, dass der Verlust unserer Begleitschiffe und des größten Teils der Ladung uns nicht allzu sehr schwächt. Ich danke Giringar, dass wir die meisten Leute an Bord holen konnten. Wenn Gynrarr hier das Sagen gehabt hätte, wäre der Großteil der Besatzungen auf den Seglern umgekommen.«
    »Zum Glück befindet sich eine gute Heilerin an Bord. Du wirst die Frau allerdings vor Gynrarrs Rachsucht und der seiner Unterlinge schützen müssen. Sie ist gestern beinahe vor Angst gestorben, als ich sie von den Magiern weggeholt und zu den magisch vergifteten Gurrims gescheucht habe. Im Gegensatz zu ausgebildeten Adepten können die Soldaten sich nicht selbst am Leben halten. Trotzdem musste ich der Heilerin dreimal versichern, dass keiner der angeschlagenen Adepten und Magier sterben wird, während sie sich um die unteren Ränge kümmert.«
    Sirrin schüttelte bei der Erinnerung an diese Auseinandersetzung den Kopf, schob ihren Ärger darüber aber beiseite und sah Regandhor fragend an. »Ist meine Raumabschirmung noch in Ordnung?«
    Der rothaarige Junge schloss kurz die Augen und nickte mit einem sanften Lächeln. »Das ist sie, Sirrin. Außerdem haben Gynrarr und die anderen derzeit

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