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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Devil's Caldron gesprungen ist, und wenn sie wollen, dass du
dranbleibst, dann tu das. Wenn nicht, leg auf und drück die Kurzwahltaste 9 für
Detective Jonas Hayes, ein Freund vom LAPD. Erzähl ihm, was passiert ist, und
richte ihm aus, dass ich es nicht nach Point Fermin schaffe. Sag ihm, wir
brauchen ein Such- und Bergungsteam, und zwar so schnell wie möglich.«
    Travis nickte, offenbar erleichtert darüber,
dass er etwas zu tun hatte, dass er helfen konnte.
    »Und wohin gehen Sie?«, fragte das Mädchen
Bentz.
    Er deutete mit einem Kopfnicken in Richtung der
tosenden See unter ihnen. Er wusste, dass es nichts bringen würde, aber er
musste wenigstens versuchen, sie zu finden. Sie durfte doch nicht einfach
verschwunden sein!
     
    Montoyas Eifer wurde schließlich belohnt. Er
hatte so viel Zeit im Internet verbracht und so oft mit Kalifornien
telefoniert, dass seine Schultern vor körperlicher Untätigkeit schmerzten.
Aber es hatte sich ausgezahlt. Er blickte zum Fenster und stellte fest, dass es
dunkel geworden war. Die meisten Detectives von der Tagschicht waren längst
gegangen.
    Über die kalifornische
Kraftfahrzeugzulassungsbehörde hatte er mehrere Yolanda Salazars mit Wohnsitz
Encino ausfindig gemacht. Er war alle durchgegangen und hatte die Frau
herausgefiltert, die er suchte.
    Carlos Salazar hatte ihm am Telefon mitgeteilt,
dass Yolanda mit Sebastian, dem Sohn seines Cousins, verheiratet war. Die
Akten hatten ergeben, dass sie sauber war: Studentin am Junior College, die
ihre Rechnungen von ihrem Einkommen als Frisörin bezahlte.
    Was dagegen Montoyas Aufmerksamkeit erregte, war
ihr Mädchenname: Laut Heiratsurkunde war sie eine geborene Valdez, Yolanda
Filipa.
    Valdez? Sein
Herz setzte für einen Schlag aus, als ihm die Verbindung klarwurde. Er lehnte
sich auf seinem Schreibtischstuhl zurück und klickte mit dem Kugelschreiber,
während eine Kopie ihres Führerscheins auf dem Bildschirm erschien.
    Eine hübsche Frau. Laut Führerschein
zweiunddreißig. Eine Musterbürgerin. Nichts, was sie verdächtig machte.
Abgesehen davon, dass sie ihren Wagen nicht umgemeldet hatte, was an sich keine
große Sache war - wäre es nicht ein weiteres Puzzleteilchen, etwas, das dieses
Versäumnis interessant machte.
    Yolanda war nämlich die große Schwester von
Mario Valdez, dem Jungen, den Bentz während seiner Zeit beim LAPD versehentlich
erschossen hatte. Wieder klickte Montoya mit dem Kugelschreiber, wieder rief er
Bentz und Jonas Hayes an, und wieder ging keiner von beiden dran.
    Montoya überlegte, ob er an die Westküste
fliegen sollte, um Bentz zu unterstützen, dann verwarf er den Gedanken. Bentz
war ein erwachsener Mann und in der Lage, allein mit seinen Problemen
klarzukommen. Er würde das Ganze schon klären.
    Wenn er Hilfe brauchte, würde er anrufen. Oder?
Er starrte auf das Foto von Yolanda Valdez-Salazar. »Was spielst du?«, fragte
er das Bild. Sah sie Bentz' erster Frau ähnlich genug, um ihn zu täuschen?
Hatte sie etwas mit dem Tod von Shana Mclntyre und Lorraine Newell zu tun? Kugelschreiberklicken.
Und was war mit diesen Zwillingen? War sie der führende Kopf hinter dem
Doppelmord, der, oberflächlich betrachtet, genauso aussah wie der vor zwölf
Jahren? Sie war zwanzig gewesen, als Mario ums Leben kam, und zur selben Zeit
waren damals auch Delta und Diana Caldwell umgebracht worden. Sie war jünger
als die Opfer. »Nein«, sagte er laut und runzelte die Stirn. Das ergab keinen
Sinn.
    Das Gesicht auf dem Bildschirm starrte ihn
ausdruckslos an. Eine Killerin? Die Drahtzieherin hinter dem
Jennifer-Bentz-Spuk?
    Wenn das der Fall war, hätte sie zweimal nach
New Orleans fliegen müssen, um Bentz zu »erscheinen«. Vielleicht sollte er den
Cops in L.A. unter die Arme greifen und schon mal ihre Kreditkartenabrechnungen
überprüfen, um herauszufinden, ob sie im letzten Jahr einen Abstecher nach Big
Easy gemacht hatte. Anschließend würde er sämtliche Informationen, die er über
die Frau zusammengetragen hatte, an Detective Jonas Hayes mailen, der Bentz'
eigener Aussage zufolge hinter ihm stand.
    Montoya lächelte bei dem Gedanken, an einem
Fädchen zu ziehen und ihr meisterliches Spiel zu entwirren. »Es ist vorbei«,
sagte er zu dem Bild auf seinem Computermonitor. »Du hast dich mit dem Falschen
angelegt.«
    »Was zum Teufel ist hier passiert?«, schrie
Hayes über die tosende Brandung, den Wind und das gleichmäßige
Wusch-Wusch-Wusch der Rotorblätter hinweg. »Ich wünschte, ich wüsste es«,

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