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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Küstenwache an einer Stelle über dem
Ozean schweben, wo an der Wasseroberfläche ein Taucher zu erkennen war. Bentz
drehte sich der Magen um.
    Hayes' Blick war auf den Bergungskorb geheftet,
der langsam vom Hubschrauber herabgelassen wurde. Er blinzelte, dann sprach er
mit zusammengebissenem Kiefer das Offensichtliche aus: »Scheint so, als hätten
sie Jennifer gefunden.«
     
    Sherry Petrocelli ging ans Telefon und bestätigte,
dass sie Rick Bentz' Frau vom LAX abholen würde. Sie hatte bereits
Dienstschluss, aber sie schuldete Jonas Hayes noch den einen oder anderen
Gefallen. Bentz war ihr völlig schnuppe, sie kannte den Kerl nicht mal, aber
sie hatte Gerüchte gehört, und jetzt, wo er wieder in L.A. war, schien die
Hölle loszubrechen.
    Die Wahrheit war, dass sie sich zur
Mordkommission versetzen lassen wollte, und Jonas war ihre Eintrittskarte.
Ihre Freundin und Kollegin Paula Sweet hatte ihr versichert, dass Jonas die Schlüssel
zum Heiligtum in der Hand hielt - er war in der Abteilung hoch angesehen, und
seine Fürsprache und Empfehlung würden ihr die Tür öffnen. Sie kannte auch
Corrine O'Donnell, die mit Jonas zusammen war, und Corrine war ebenfalls der
Ansicht, dass Hayes ihr helfen könne. Wenn sie der Chauffeursdienst einen
Schritt näher zur Mordkommission brachte, sollte es ihr recht sein. Doch erst
einmal würde sie etwas essen gehen. Olivia Bentz' Flug hatte Verspätung,
deshalb passte es ihr gut, sich mit einer Freundin bei Bruno zu treffen, einem
Italiener in Marina del Rey, nicht weit vom Flughafen entfernt. Sie teilten
sich eine Vorspeise mit frittierten Calamari, dann bestellte Sherry Spaghetti
mit Muschelsoße. Zwischen den Gängen entschuldigte sie sich ein paarmal, um den
Babysitter anzurufen und herauszufinden, wie es mit Olivia Bentz' Flug
voranging. Statt Wein bestellte sie Mineralwasser.
    Wenn das Ganze ein Schritt war, ihre Karriere
anzukurbeln, wollte sie kein Risiko eingehen.
    Es machte sie daher wirklich sauer, als sie
merkte, dass ihr übel wurde.
    Mit Sicherheit lag das weder an der Muschelsoße
noch an dem frittierten Tintenfisch. Sie hatte noch nie allergisch auf
Meeresfrüchte reagiert. Aber ihr Magen spielte verrückt, und ihr wurde leicht
schwindelig.
    »Mensch«, stöhnte sie. »Ich fühle mich
hundeelend.« Sie trank noch mehr Mineralwasser in der Hoffnung, dass sich ihr
Magen dadurch beruhigte.
    »Lass uns gehen«, sagte ihre Freundin und trank
ihren Martini aus. »Ich lade dich ein.« Sie warf Sherry ein Lächeln zu und
legte etwas Bargeld auf den Tisch. »Aber nächstes Mal bezahlst du.«
    »Okay.« Als Sherry aufstand, waren ihre Beine
wie aus Gummi, und ihr drehte sich der Kopf. Fast so, als wäre sie betrunken.
Verrückt. Und erst diese Bauchschmerzen! Sie trat aus dem Restaurant, ohne sich
von ihrer Freundin helfen zu lassen, doch als sie am Wagen ankam, wusste sie,
dass sie nicht würde fahren können. »Ich schaff's nicht«, sagte sie genervt.
    »Ich kann dich nach Hause bringen.«
    »Aber ich muss in weniger als einer Stunde am
Flughafen sein!«
    »Soll ich für dich einspringen?«
    »O Gott, nein.« Auch die frische Luft, die vom
Ozean herüberwehte, half nicht. Der salzige, fischige Geruch ... Ihr wurde
noch übler.
    »Wie wär's, wenn ich dich fahre?«, schlug ihre
Freundin vor. Anfangs kam Sherry dieser Vorschlag merkwürdig vor, doch dann
fragte sie: »Das würdest du tun?«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht mal, ob ich es schaffe,
reinzugehen und sie ausfindig zu machen.«
    »Keine Sorge. Darum kümmere ich mich.« Sherry
fing an zu schwitzen und ließ sich ohne Widerrede auf den Beifahrersitz fallen.
»Vielleicht solltest du mich einfach nach Hause bringen.« Oder ins Krankenhaus, dachte
sie, aber das kam ihr dann doch zu drastisch vor. »Das mache ich, sobald wir
Bentz' Frau abgeholt haben.« Sherry bemerkte den Abscheu in der Stimme ihrer
Freundin, die soeben aus der Parklücke setzte, und ihr kamen erste Zweifel.
    Sie fuhren auch nicht in Richtung Flughafen,
sondern nach Norden, raus aus der Stadt.
    »He, was machst du?«, fragte sie und fing sich einen
eisigen Blick ein.
    Meine Güte, das ist eine
Falle! Sherry wühlte in ihrer Tasche nach dem Handy,
aber es war zu spät. Sie war nicht schnell genug, ihr Verstand genau wie ihre
Reaktionen beinahe lahmgelegt.
    »Du«, lallte sie mit dicker Zunge. »Du hast mir
was ins Glas getan ...« O
verdammt. Das Wageninnere drehte sich. »Und zwar ganz
schön viel, Sherry«, sagte ihre Freundin mit einem

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