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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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heilen.« Ich sah Kyle an. »Hat er etwas drüber gesagt, wieso Samuel und Adam gegangen sind?«
    »Nein.« Kyle sah mich stirnrunzelnd an. »Wie hast du das gemacht?«
    Ich zuckte die Achseln. »Werwolfpolitik«, antwortete ich.
    »Wie hast du das gemacht, wenn ich es nicht konnte?«, fragte Darryl.
    Ich sah ihn an und bemerkte, dass seine dunklen Augen nun heller waren – und er mich anstarrte.
    »Nicht meine Schuld«, sagte ich. »Adam hat mich nicht einmal gefragt, bevor er mich vor dem ganzen Rudel zu seiner Gefährtin erklärte – ich hielt es nicht für mehr als den Versuch, dafür zu sorgen, dass ich nicht gefressen werde. Was die Dominanz angeht, wirst du das mit Warren klären müssen, wenn Adam wieder da ist.« Dann fragte ich Kyle: »Wie schwer bist du verletzt?«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Nur Kratzer.« Er hob das Gesicht zu mir. »Werde ich jetzt auch den Mond anheulen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es ist nicht so einfach, ein Werwolf
zu werden. Dazu müsste er dich beinahe umbringen. Ein paar Kratzer haben keine weiteren Folgen.«
    Kyle war Anwalt – er ließ sich nicht anmerken, wie ihm zumute war. Ich hätte nicht sagen können, ob Erleichterung oder Enttäuschung vorherrschten. Vielleicht wusste er es selbst nicht.
    »Wir müssen ihn runter in das sichere Zimmer schaffen«, sagte ich zu Darryl.
    Das sichere Zimmer war ein Raum im Tiefparterre, der verstärkt worden war, um auch einem voll ausgewachsenen Werwolf standzuhalten.
    Wenn Darryl nicht dominant genug war, um dafür sorgen zu können, dass Warren ruhig blieb, war die Zelle die einzige Alternative.
    »Wir können ihn auf der Matratze lassen«, warf Honey ein. »Darryl und ich tragen ihn die Treppe hinunter.«
    Und genau das taten sie. Kyle und ich folgten ihnen, und ich erklärte so schnell wie möglich, was wir tun würden.
    Warren widersetzte sich nicht, aber wir hatten Probleme, Kyle davon abzuhalten, ihm in die Zelle zu folgen.
    »Er hat mich nicht absichtlich verletzt«, sagte er und blieb in der Zellentür stehen. »Ich wollte Darryl nur helfen, ihn auf dem Bett festzuhalten.«
    »Es wird noch schlimmer werden, bevor es wieder besser wird«, wandte ich ein.
    »Er hat mir nie zuvor etwas getan.«
    Was alle im Raum – mit Ausnahme von Kyle – wissen ließ, wie gern Warren ihn hatte. Selbst ein vollkommen durchgedrehter Werwolf wird seinem Gefährten nichts tun.
    »Ich will Warren nicht erklären müssen, wieso ich zugelassen habe, dass er dich frisst«, sagte ich. »Du kannst hier draußen auf der Couch sitzen und den ganzen Tag bleiben.«

    Es gab vor der Zelle einen kleinen Wohnraum mit einer Couch, einem Sessel und einem großen Fernseher.
    »Es wird nur ein Tag sein«, sagte Darryl, dessen Stimme immer noch ein wenig knurrig klang. Ich war froh, dass es bis zum nächsten Vollmond noch einige Zeit dauern würde. »Heute Abend wird es ihm gut genug gehen, dass er wieder er selbst ist.«
    Warren und sein Wolf hatten mich vielleicht als Adams Gefährtin akzeptiert, aber ich bezweifelte, dass Darryl das tat – und herausgefunden zu haben, dass Warren ihn dominieren konnte, würde ihn eine Weile sehr empfindlich sein lassen. Eine lange Weile.
    Wir ließen Warren in der Zelle, und Kyle lehnte sich gegen die mit Silber überzogenen Gitterstangen. Es war nicht die beste Stelle für ihn, um zu warten, aber zumindest befand er sich außerhalb des Käfigs.
    »Ich muss gehen«, sagte ich zu Darryl, sobald wir oben waren. »Ich versuche immer noch, Adam und Samuel zu finden. Kommst du hier klar?«
    Er gab mir keine Antwort, sondern starrte nur die Treppe hinunter zur Zelle.
    »Wir kommen zurecht«, sagte Honey leise. Sie streichelte Darryls Arm, um ihn zu trösten.
    »Sie werden ihn nicht als Zweiten akzeptieren«, sagte Darryl.
    Er hatte wahrscheinlich Recht. Dass Warren als homosexueller Werwolf und Adams Dritter so lange überlebt hatte, zeigte nur, wie stark und intelligent er war.
    »Darüber kannst du mit Adam sprechen, wenn er zurückkommt.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. Ich hatte gerade noch Zeit, Elizaveta anzurufen, bevor ich zur Polizeiwache gehen musste.

    Ich hinterließ keine dritte Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter. Das hätte sie verärgern können.
    Als ich auflegte, sagte Darryl: »Elizaveta hat die Stadt verlassen, nachdem Adam Warren gefunden hat. Sie sagte, es sei zu gefährlich für sie, hierzubleiben. Wenn ihr der Dämon zu nahe käme, könne er von Littleton zu ihr überspringen, und das wäre eine

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