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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Katastrophe. Sie ist mit ihrer ganzen Familie nach Kalifornien geflogen.«
    Ich wusste, dass Elizaveta keine Wicca-Hexe war. Ihre Kräfte waren ererbt und hatten nichts mit Religion zu tun. Dass sie solche Angst vor einem Dämon hatte, sagte mir, dass sie bereits einige Erfahrung mit den Mächten der Dunkelheit haben musste – ansonsten würde der Dämon nicht imstande sein, sie ohne eine Einladung zu übernehmen.
    »Verdammt«, sagte ich. »Du hast wahrscheinlich auch keine Idee, wie ich Littleton umbringen soll.«
    Er lächelte mich an, die Zähne in dem dunklen Gesicht sehr weiß. »Friss ihn«, sagte er.
    »Sehr komisch.« Ich drehte mich um und wollte gehen.
    »Töte den Vampir, und der Dämon verschwindet«, sagte er. »Das hat die Hexe zu Adam gesagt. Und einen Vampir tötet man, indem man ihn pfählt, ihm den Kopf abschneidet und ihn dann verbrennt.«
    »Danke«, erwiderte ich, obwohl ich das alles schon gewusst hatte. Ich hatte gehofft, dass Elizaveta etwas über den Dämon wüsste, was es leichter machen würde, Littleton zu töten.
    Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, hörte ich Darryl sagen: »Ihn zu fressen würde natürlich ebenfalls funktionieren.«

    Die Polizeiwache von Kennewick lag nicht weit von meiner Werkstatt entfernt, direkt neben der Kennewick High.
Im Eingang drängten sich ein paar Schüler um den Getränkeautomaten. Ich drängelte mich durch sie hindurch zu der mit Glas geschützten Kabine, in der ein junger Mann saß, der Formulare ausfüllte und dabei aussah, als würde er eher zu den Kids auf der anderen Seite passen.
    Ich stellte mich vor und erklärte, dass ich mit Tony sprechen wollte, dann öffnete er mir eine Tür, die in ein leeres Wartezimmer führte. Ich war noch nie zuvor auf einem Polizeirevier gewesen und fand es einschüchternder, als ich erwartet hätte. Wenn ich nervös bin, bekomme ich immer Platzangst, also tigerte ich in dem klimatisierten Raum auf und ab. Es roch intensiv nach Reinigungsmittel, obwohl ich annehme, dass der Geruch jemanden mit einer weniger empfindlichen Nase nicht gestört hätte. Unter dem antiseptischen Duft witterte ich Nervosität, Angst und Zorn.
    Ich sah offenbar ein wenig wild aus, als Tony kam, um mich abzuholen, denn nach dem ersten Blick fragte er sofort: »Mercy, was ist los?«
    Ich wollte etwas sagen, aber er hob die Hand. »Warte, das hier ist zu öffentlich. Komm mit.« Was gut war, denn ich wusste ohnehin nicht, was ich ihm sagen sollte.
    Als ich ihm den Flur entlang folgte, kam ich zu dem Schluss, dass das Problem mit der Dehnbarkeit von Regeln darin bestand, herauszufinden, wie weit man sie dehnen konnte.
    Das Feenvolk würde nichts gegen Littleton unternehmen, jedenfalls jetzt noch nicht. Die Werwölfe hatten laut Onkel Mike und Bran nicht die geringste Chance. Wenn die Vampire mich um Hilfe baten, war das ein sicheres Zeichen dafür, dass auch sie nicht wussten, was sie gegen ihn tun sollten.
    Bran hatte gesagt, dass Zauberer schließlich die Opfer ihres Dämons würden, und dann sei die Hölle los. Wenn das
passierte, war es durchaus möglich, dass die Polizei von Kennewick in vorderster Front stehen würde.
    Andererseits … wenn die Siedhe jemals erfuhr, dass ich den Cops von ihrer Existenz erzählt hatte, könnte ich mich genauso gut gleich umbringen.
    Tony führte mich in ein kleines Büro und schloss die Tür hinter uns, damit die Geräusche aus seinem Dezernat nicht störten. Selbst wenn das Büro nicht nach jemand anderem gerochen hätte, hätte ich an dem Hochzeitsfoto auf dem Schreibtisch erkannt, dass es nicht zu Tony gehörte. Es war etwa dreißig Jahre alt und zeigte ein blondes, lächelndes Paar.
    Tony setzte sich auf die Tischkante, legte einen großen braunen Aktenordner, den er mitgebracht hatte, neben sich und deutete vage auf einen der Stühle an der Wand. »Du siehst ziemlich übel aus«, sagte er.
    Ich zuckte die Achseln. »Ich hatte einen rauen Morgen.«
    Er seufzte und tippte mit dem Finger auf die Akte. »Würde es dir helfen, wenn ich dir sagte, dass ich hier einen Bericht von einer besorgten Bürgerin habe, die heute früh um 7.23 Uhr anrief? Scheinbar musste ihre nette junge Nachbarin Mercedes Thompson ihre Schusswaffe benutzen, um letzte Nacht oder heute Morgen einen Haufen Hooligans zu vertreiben. Einer unserer Streifenpolizisten ist vorbeigefahren, um zu sehen, was passiert ist.« Er sah mich ernst an. »Er hat Fotos gemacht.«
    Ich lächelte schief. »Ich war auch überrascht, als ich

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