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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ist«, sagte Zee. »Leg das hier auf ihn, nachdem du den Kopf abgeschnitten hast, dann sprich den Namen des Medaillons aus.« Er nahm es, fuhr mit den Fingern über die Beschriftung, und obwohl ich nicht denke, dass sie sich wirklich änderte, konnte ich sie plötzlich lesen. Drache. Ein deutsches Wort.
    Es war lange her, aber ich hatte tatsächlich im College zwei Jahre lang Deutschunterricht gehabt. »Drache?«, fragte ich ungläubig.
    Er lachte, und das hellte sein schmales Gesicht auf. »Ja, Drache.«
    »Soll ich es auf Englisch oder auf Deutsch sagen?«, fragte ich.
    Er zog meine Hand an sich und legte die Scheibe hinein, dann schloss er meine Hand darum. »Das macht keinen Unterschied, Kleines«, sagte er auf Deutsch.
    »Und dann verbrennt dieses Ding alles, was es berührt, zu Asche?« Ich hatte nicht ganz so entsetzt klingen wollen. Wie oft wurde dieses Wort im Alltagsleben schon ausgesprochen?
    »Würde ich dir so etwas geben?« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Onkel Mike hat ihm deinen Namen genannt, damit niemand sonst damit Feuer heraufbeschwören kann, und selbst dann braucht es sowohl das Wort als auch den Wunsch.«
    »Ich muss es also aussprechen und wirklich ernst meinen«, sagte ich. Man konnte wohl davon ausgehen, dass in der richtigen Situation das Bedürfnis von allein kommen würde.

    »Stimmt.«
    Ich beugte mich vor und küsste ihn auf die Wange. »Das wird mir sehr helfen.«
    Er sah mich erbost an, wahrscheinlich wegen des Kusses. »Ich würde gerne mehr tun, aber das wurde mir verboten. Selbst das, was ich getan habe, ist bereits riskant.«
    »Ich verstehe. Onkel Mike hat es mir gesagt.«
    »Wenn nur ich gefährdet wäre, würde ich mit dir gehen, um dieses Ding zu bekämpfen. Aber das ganze Walla-Walla-Reservat würde leiden.«
    Wegen der Gewalttätigkeit, die ausgebrochen war, kurz nachdem sie an die Öffentlichkeit getreten waren, hatten sich die meisten Angehörigen des Feenvolks, die nicht mehr verborgen lebten, freiwillig in eins von mehreren Reservaten zurückgezogen, wo sie in Sicherheit waren. Zee wohnte ebenfalls in einem; ich war nicht sicher, wo Onkel Mike lebte. Aber ich wusste, dass es den Grauen Lords durchaus zuzutrauen war, einen ihrer Leute umzubringen, wenn das dafür sorgen würde, dass die anderen sich an die Regeln hielten.
    »Ich verstehe das«, sagte ich. »Und hast du mir nicht ohnehin gesagt, dass deine Begabungen gegen Vampire nicht viel helfen?«
    Er zog die Brauen noch fester zusammen. »Meine Magie würde nicht helfen. Aber ich habe Kraft – schließlich bin ich ein Grobschmied. Ich mache mir Sorgen um dich; du bist so zerbrechlich wie ein Mensch.«
    »Deshalb nehme ich einen von Marsilias Vampiren mit«, sagte ich.
    Mein Handy klingelte, bevor er sagen konnte, was er davon hielt. Ich warf einen Blick auf das Display und hoffte, es würde Tony oder Elizaveta sein. Aber es war Bran. Einen Moment zog ich in Erwägung, das Gespräch nicht anzunehmen,
aber er war in Montana weit genug weg – er konnte mich nur anschreien.
    »Hallo, Bran«, sagte ich.
    »Tu es nicht. Ich bin morgen früh da.«
    Bran behauptete, keine Gedanken lesen zu können, aber die meisten seiner Werwölfe waren da anderer Ansicht. Augenblicke wie dieser hier ließen mich ihnen zustimmen.
    Ich war versucht, Unschuld zu mimen, aber das würde mich eine zu große Anstrengung kosten. Ich war müde, doch ich bezweifelte, dass ich schlafen könnte, ehe Adam und Samuel sicher zu Hause waren – oder Littleton tot war.
    »Gut«, sagte ich. »Ich bin froh, dass du kommst, aber du hast mir ebenso wie Onkel Mike gesagt, dass Dämonen für Werwölfe sehr schlecht sind. Was passiert, wenn du die Beherrschung verlierst?« Ich glaubte keinen Moment, dass Bran nicht wissen würde, wer Onkel Mike war. Bran kannte alle und jeden.
    Er schwieg.
    »Wir haben nicht genug Zeit, auf dich zu warten«, sagte ich. »Wenn Samuel und Adam noch leben, muss ich sie vor Einbruch der Dunkelheit finden.«
    Er sagte immer noch nichts.
    »Es ist unwichtig, ob es dich stört«, sagte ich sanft. »Du kannst mich ohnehin nicht aufhalten. Wenn Adam nicht hier ist, bin ich der höchstrangige Werwolf in der Stadt – er hat mich schließlich als seine Gefährtin benannt.« So unverständlich es mir selbst war, es hatte tatsächlich Auswirkungen. Und dabei war ich nicht einmal ein Werwolf – nicht dass ich erwartete, dass mein angeblicher Rang Bestand haben würde, wenn Adam nicht da war. Aber Bran würde sich an seine eigenen Regeln

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